Heiße Sommertage

So helfen Besitzer ihren Haustieren bei Hitze

Auch Haustiere leiden unter den hohen Temperaturen. Kerstin Hermsdorf-Sauer vom Tierschutzverein gibt wichtige Tipps

Von 
Nicola Beier
Lesedauer: 
Hunde und Katzen regulieren ihre Körpertemperatur über kaltes Wasser und Hecheln, da sie keine Schweißdrüsen haben. © Bernd Thissen/dpa

Neckar-Odenwald-Kreis. Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen immer weiter an und der Schweiß steht den Menschen auf der Stirn. Diese Bilder sind im Sommer an der Tagesordnung. Doch nicht nur den Menschen macht die Hitze zu schaffen, auch Haustiere leiden unter den hohen Temperaturen.

Wie Haustierbesitzer ihren Vierbeinern helfen können, weiß Kerstin Hermsdorf-Sauer vom Tierschutzverein Buchen und Umgebung. „Bei Hunden und Katzen zeigt sich ein Sonnenstich vor allem durch hecheln“, erklärt sie. Da die Tiere keine Schweißdrüsen haben, versuchen sie sich über die Verdunstungskälte im Rachen und auf der Zunge zu kühlen.

Viel Wasser ist das A und O

Wichtig sei bei hohen Temperaturen vor allem viel Wasser, sagt Hermsdorf-Sauer. „Man kann Nassfutter füttern oder Futter zusätzlich mit Wasser anreichern“, gibt sie wichtige Tipps. Außerdem empfiehlt sie, mehrere Wasserstellen aufzustellen und das Wasser regelmäßig zu wechseln, damit es kühl bleibt. „Es gibt auch Kühlmatten, die man den Tieren anbieten kann. Aber da muss man vorsichtig sein, manche Tiere finden das toll, andere mögen es gar nicht“, sagt sie.

Bei Hunden sei außerdem wichtig, nicht in der prallen Mittagshitze Gassi zu gehen: „Haustierbesitzer sollten lieber die frühen Morgenstunden nutzen und dann erst wieder abends vor die Tür gehen. Sonst verbrennen sich die Tiere die Pfoten.“ Bei Freigängerkatzen sei das Problem nicht so groß: „Sie suchen sich ihren eigenen Weg und hören auf ihren Instinkt.“

Dass ein Ausflug an den Badesee nicht nur bei Menschen für Abkühlung sorgt, ist auch Hermsdorf-Sauer bekannt. Doch sie warnt vor Blaualgen. Diese Cyanobakterien produzieren eine Reihe von giftigen Stoffen. Sie können auch für badende Menschen und Tiere gesundheitsschädlich werden. Eine Gefahr besteht vor allem durch das Schlucken des Wassers. „Die Tiere haben da einen guten Instinkt. Wenn sie nicht ins Wasser wollen, sollte man sie nicht dazu zwingen.“ Katzen könne man mit einem kalten Handtuch über das Fell streichen, um sie abzukühlen.

Tiere eincremen

Ein weiterer – wohl etwas ungewöhnlicher – Tipp: Sonnenschutz. Gerade bei hellhäutigen Tieren rät die Frau vom Tierschutzbund, die Vierbeiner an den Stellen, an denen nicht so viel Fell wächst – also Ohren und Nase – mit Sonnenschutz einzucremen, bevor sie das Haus verlassen. Denn auch Tiere können einen Sonnenbrand bekommen.

Wenn jemand einen Hund in einem Auto entdecke, solle er „umgehend die Polizei verständigen“, appelliert Hermsdorf-Sauer. „Innerhalb von zehn Minuten verwandelt sich das Auto in eine Sauna“, erklärt sie. Das kann am Ende womöglich sogar tödlich enden.

Aber auch Nagetiere haben ihre Probleme mit den hohen Temperaturen. Auch da gilt: viel Wasser. Das gelinge zum einen, indem man wasserreiche Nahrung wie Gurken, Äpfel oder Karotten füttere. Zum anderen würden nasse Handtücher über und an der Käfigwand die Temperatur senken.

Außengehege sollten auf jeden Fall in den Schatten gestellt werden. Sie schlägt vor, den Boden mit einer Gießkanne und kaltem Wasser oder Sand zu kühlen. Außerdem könnten Kieselsteine ins Gefrierfach oder den Kühlschrank gelegt werden, die dann ebenfalls Kälte abstrahlten.

„Auch für Fische kann es im Sommer zu heiß werden“, erklärt Hermsdorf-Sauer. „Wir haben einen Gartenteich, da verdunsten im Sommer durchschnittlich rund fünf Zentimeter Wasser.“ Auch hier ist das Wasser A und O. Jeden Abend füllt sie kaltes Wasser nach.

So wird dem Teich Sauerstoff hinzugefügt und die Temperatur gesenkt. Außerdem kippe das Wasser nicht um, erläutert Hermsdorf-Sauer.

Redaktion Im Einsatz für die Redaktionen Buchen und Sport

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten