Arbeitskreis Cittaslow

Zwingenberg will Ziegen als "tierische Rasenmäher" anschaffen

Von 
Jeanette Spielmann
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Zwingenberg. Geht man oberhalb von Zwingenberg in den Weinbergen spazieren, kann man entlang des Weinlehrpfades nicht nur die Natur genießen, sondern erfährt anhand einer Reihe aufgestellter Informationstafeln auch eine Menge über den Wein und den Weinbau in den Zwingenberger Lagen.

Aber Zwingenberg möchte mehr. Der interessierte Wanderer soll sich auch über Fauna und Flora, Geologie und Klima informieren können. Angelehnt an das Motto der Touristinformation „Blüten, Stein und Wein“ wurde inzwischen auch im Verkehrsverein der Stadt die Installation eines naturkundlichen Weges diskutiert.

Auch in der Sitzung der Cittaslow-Kommission wurde das Projekt positiv aufgenommen. Außerdem haben sich Annette Modl-Chalwatzis (engagiert im Naturschutzbeirat Bergstraße und in der Botanischen Vereinigung) sowie Regina Nethe-Jaenchen bereit erklärt, an der weiteren Projektentwicklung mitzuarbeiten.

Wie Bürgermeister Holger Habich informierte, wurde bereits Vorarbeit geleistet und ein inhaltliches Konzept ausgearbeitet. Hier konnte Zwingenberg von einer Zusammenarbeit mit Germanistik-Professorin Nina Janich von der TU Darmstadt und ihren Studenten profitieren. Sie haben Texte zu Tieren im Weinberg, dem Lebensraum Weinberg oder der Kulturgeschichte ausgearbeitet.

Die Darstellung mittels einer Tafel ist in Zwingenberg aber nicht gewünscht. Vielmehr sollen Findlinge am Wegesrand mit eingelassenen Informationstafeln verwendet werden. Gerne wurde die Anregung von Annette Modl-Chalwatzis aufgenommen, Steine aus der Region zu verwenden. Mit dem Geo-Naturpark wurde bereits Kontakt aufgenommen und von dort die Bereitschaft zur Förderung des Projektes signalisiert. Bürgermeister Habich geht davon aus, den naturkundlichen Pfad „Blüten, Stein und Wein“ im kommenden Jahr umsetzen zu können.

Annette Modl-Chalwatzis, die hier von einem „Vorzeigekonzept“ sprach, hielt es aber für zwingend notwendig, dass die Stadt dem Landschaftspflegeverband beitrete, zumal es auch in Zwingenberg die eine oder andere vernachlässigte Naturfläche gebe.

Die Problematik – insbesondere bei den Ausgleichsflächen – ist auch dem Bürgermeister bewusst. Vor einiger Zeit wäre hier die Ortsgruppe Meerbachtal des Naturschutzbundes (Nabu) tätig gewesen, hätte die Pflege dann aber aus personellen Gründen nicht mehr übernehmen können. Modl-Chalwatzis informierte den Arbeitskreis darüber, dass der Nabu die Aufgabe übernehmen würde, dafür aber einen Auftrag benötige.

Ein „spannendes Abenteuer“

Aber in Zwingenberg wurden inzwischen andere, höchst interessante Überlegungen angestellt. Vier Ziegen sollen künftig die Pflege der Grünflächen übernehmen. Das könnte ein „spannendes Abenteuer“ werden, meinte auch Annette Modl-Chalwatzis, zumal sie es bisher noch nicht erlebt habe, dass eine Kommune auf die Idee komme, Tiere anzuschaffen. Hier sei eine gute Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Kommune denkbar.

Allerdings gab sie zu bedenken, dass für diese Aufgabe nur bestimmte Ziegen in Frage kommen. Gerne nahm der Bürgermeister die Möglichkeit für eine Exkursion zum Ziegen-Experten Oliver Röller aus der Pfalz an. Schon jetzt ist er allerdings auf die Haushaltsdiskussion gespannt, wenn es um die Mittelbereitstellung für den Ziegenankauf geht.

Bis zum nächsten Treffen der Cittaslow-Kommission im Herbst wird man mehr wissen.

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