Zwingenberg. Mit 300 000 Euro aus dem Städtebauprogramm „Zukunft Innenstadt“ fördert das Hessische Wirtschaftsministerium die Stadt Zwingenberg. Stadtrat Rolf Jaenchen konnte den Fördermittelbescheid am Montag in Offenbach aus den Händen von Staatsminister Tarek Al-Wazir entgegennehmen.
Hessens Landesregierung hatte Mitte April zur Teilnahme an dem Städtebauförderprogramm aufgerufen und das Ende der Bewerbungsfrist auf Mitte Mai terminiert. Der Magistrat unter Vorsitz von Bürgermeister Holger Habich hatte flott den Aufnahmeantrag eingereicht.
Mit zwei Projekten hat Zwingenberg bei der Jury gepunktet: „Jugend ins Zentrum“, nennt sich das erste Vorhaben, bei dem es um die Schaffung eines mobilen Jugendtreffs sowie um die Wiederinbetriebnahme der Skateranlage geht. „Reaktivierung Güterschuppen“ ist der Titel des zweiten Projekts, bei dem die denkmalgeschützte Immobilie auf dem Park-and-Ride-Gelände am Bahnhof renoviert und zur gewerblichen Vermietung umgebaut werden soll.
Nach der Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung, die als höchstes Beschlussgremium der Empfehlung des Magistrats in der Juni-Sitzungsrunde mehrheitlich gefolgt war, war der Weg frei.
Weil die Gesamtförderung pro Kommune, die ins Programm aufgenommen wird, auf 300 000 Euro (das Geld stammt bekanntlich aus Steuergeldern) gedeckelt war, hatte die Stadt in ihrem Antrag für das Projekt „Jugend ins Zentrum“ mit Kosten von 100 000 Euro und für das Vorhaben „Reaktivierung Güterschuppen“ mit Kosten von 200 000 Euro kalkuliert. Für das zweite Projekt erhofft die Stadt sich auch eine Förderung aus dem Etat des Landesamtes für Denkmalpflege.
„Wir haben uns mit der Sanierung beziehungsweise Umnutzung des ehemaligen Güterschuppens an der Bahn und mit der Idee eines mobilen Jugendtreffs inklusive Skateranlage beworben und sind stolz, den Zuschlag erhalten zu haben. Jetzt wird es sportlich, denn bis Ende 2023 soll alles fertig sein“, freut sich Bürgermeister Habich über die guten Nachrichten aus Wiesbaden.
Jugendliche als Macher einbinden
Das Land Hessen wiederum hat das Städtebauförderprogramm mit zehn Millionen Euro aus Steuermitteln ausgestattet und stellt pro genehmigtem Projekt eine Förderung von bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben in Aussicht.
Folgendes ist im Projekt „Jugend ins „Zentrum“ geplant: Auf einem Teilbereich des ehemaligen Güterbahnhofareals in Zwingenberg entsteht ein öffentlicher Raum für Jugendliche. Dort wird ein mobiler, gut ausgestatteter Bauwagen als offener und flexibler Begegnungsraum für junge Menschen platziert. In unmittelbarer Nachbarschaft dazu wird eine Skateranlage installiert. Sie kann umweltschonend unter Verwendung der vorhanden Asphaltflächen (alte Güterstraße) und durch Wiederverwendung vorhandener Bauteile errichtet werden.
Jugendliche sollen bereits in der Konzeptphase als „Macher“ eingebunden werden und haben auch später die Möglichkeit, den innerstädtischen Raum weiterzuentwickeln und nach ihren Bedürfnissen neu zu gestalten.
Beim Vorhaben „Reaktivierung Güterschuppen“ soll der denkmalgeschützte, historische Güterschuppen behutsam saniert und mittels einer „Haus-im-Haus-Lösung“ zu einem flexiblen, urbanen Büro- und Veranstaltungsraum umgebaut und anschließend vermietet werden. Mit einem örtlichen Architekturbüro, das maßgeblich im Bereich „nachhaltiges Bauen“ tätig ist, steht bereits ein Mietinteressent bereit. Geplant sind regelmäßig stattfindende Vortragsreihen, Workshops, Wechselausstellungen zu den Themen nachhaltige Architektur und ökologisches Bauen sowie Führungen durch Zwingenberg unter dem Gesichtspunkt „Bewahren und modernisieren historischer Altstädte am Beispiel der Stadt Zwingenberg“. red
Hintergrund: 97 Bewerbungen, 41 Bewilligungen
Auch die zweite Ausschreibung des Landesprogramms „Zukunft Innenstadt“ im April 2022 ist auf große Resonanz gestoßen: Unter dem Motto „Geben Sie der Zukunft Ihrer Innenstadt Raum“ haben 97 Kommunen einen Antrag eingereicht.
Jede Kommune konnte sich für ein Raumbudget von maximal 300 000 Euro bewerben und bis zu drei Projekte vorschlagen.
„Der Schwerpunkt lag dieses Mal auf der kreativen Nutzung und Gestaltung innerstädtischer Innen- und Außenräume. Denn: Neue Formen des Wirtschaftens, Handels, sozialen Zusammenseins, kulturellen Austauschs und Wohnens erfordern neuartige innerstädtische Angebote“, erklärte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir.
Gemeinsam mit Vertretern des Bündnisses für die Innenstadt wurden 41 Städte und Gemeinden ausgewählt.
Die vorgeschlagenen 95 Projekte können nun mit insgesamt zehn Millionen Euro aus Steuermitteln umgesetzt werden. red
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