Rodau. Das Projekt war nicht unumstritten und löste „Reaktionen von Irritation bis Verständnis“ aus, wie der Bergsträßer Anzeiger fast auf den Tag genau vor zwei Jahren titelte. Jetzt steht die Eröffnung des Therapiezentrums in Rodau kurz bevor und Christoffer Reimund ist froh und erleichtert, dass sich alles zum Guten gewendet hat:
Von einer L-förmigen Kubatur der Immobilie musste der Bauherr auf Betreiben der Stadt Zwingenberg – „zu großstädtisch“ – zwar Abstand nehmen und giebelständisch – nach dem Vorbild der bestehenden Gebäude in der Nachbarschaft – bauen, aber am Ende gab es eine zumindest mehrheitliche Zustimmung der städtischen Gremien für das Vorhaben der Reimund Immobilien GmbH & Co. KG mit Sitz in Zwingenberg.
Trainingsräume und Wohnungen
Während das Projekt quasi die volle Rückendeckung des Rodauer Ortsbeirats hatte, sah das in der Stadtverordnetenversammlung als dem höchsten Beschlussgremium der Kommune anders aus: Während Christ- und Freidemokraten dem Bau des Therapiezentrums zur Realisierung verhalfen, indem sie den erforderlich Bebauungsplan beschlossen, blieben die Sozialdemokraten und die Gemeinschaft für Umweltschutz und Demokratie bis zuletzt kritisch.
Für beide Fraktionen war das bis dato von einem örtlichen Fuhrunternehmen als Lagerfläche und Lkw-Stellplatz genutzte und 2600 Quadratmeter große Areal der falsche Ort für ein grundsätzlich gutes Vorhaben.
In diesen Tagen und Wochen erfolgt nun der Innenausbau des millionenteuren Projekts am Ortsende von Rodau in Richtung Fehlheim. Im Erdgeschoss befindet sich das insgesamt rund 700 Quadratmeter große Therapiezentrum mit 200 Quadratmetern Trainingsfläche sowie sieben Therapieräumen und im Obergeschoss sowie im ausgebauten Dachgeschoss gibt es acht Drei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen. Ein Aufzug sorgt für Barrierefreiheit, zwei der Wohneinheiten sind rollstuhlgerecht. Auf dem Gelände entstehen 20 Pkw-Stellplätze, darunter auch solche für E-Fahrzeuge.
Eröffnung am 15. September
Vom ersten Spatenstich bis heute ist knapp ein Jahr vergangen, zog Christoffer Reimund jetzt bei einem Ortstermin auf der Baustelle zufrieden (Zwischen-)Bilanz: An Bauarbeitern und Material habe es – in diesen Zeiten fast ein Wunder – nie gemangelt, auf die vor allem aus der Region stammenden Partner sei stets Verlass gewesen. Ende August werden nun die Möbel und die Trainingsgeräte für das vollklimatisierte Therapiezentrum geliefert – und am 1. September tritt das 15-köpfige Mitarbeiterteam seinen Dienst an, um alles für am 15. September geplante Eröffnung des „Cube of Mobility“ – so der Name des Unternehmens – vorzubereiten.
Menschen in Bewegung bringen
An der Spitze stehen die Gesellschafter Christoffer Reimund und Céline Goes: Betriebswirt Reimund verantwortet die wirtschaftlichen Aspekte des „Cube of Mobility“, Physiotherapeutin Goes zeichnet für den therapeutischen und sportlichen Bereich verantwortlich.
Wer es sich mit dem Duo Goes/Reimund übrigens verscherzen will, der muss nur das Wort „Muckibude“ in den Mund nehmen, „denn das ist es gerade nicht, was wir hier vorhaben“. Céline Goes und ihr Team wollen ihre Klienten „aus der Passivität in die Aktivität beziehungsweise Mobilität führen“, wie es die Physiotherapeutin auf den Punkt bringt.
Dazu soll beispielsweise ein Patient mit orthopädischen Problemen sowohl vor einer Operation als auch danach alle erforderlichen Rehabilitationsmaßnahmen unter einem Dach vorfinden.
Im „Cube of Mobility“ werden dazu Physiotherapie, Krankengymnastik am Gerät, manuelle Lymphdrainage sowie Osteopathie und Ernährungsberatung angeboten. Überdies stehen „intelligente Trainingsgeräte“ zur Verfügung, das Zentrum verfügt außerdem über eine Infrarotsauna und Hydrojet-Massageliegen. Das Team besteht aus Physiotherapeuten und Personaltrainern, die auch Kurse anbieten und zu Vorträgen – zum Beispiel über gesunde Ernährung – einladen.
„Wir wollen sowohl die Menschen unterstützen, die sich in einem Genesungsprozess befinden, als auch diejenigen, die sich auf den Weg machen wollen, um die Leistung ihres Körpers zu optimieren“, so Céline Goes, die sozusagen auch die Namensgeberin des „Cube of Mobility“ ist: „So, wie ein Würfel verschiedene Seiten hat, so wollen auch wir unseren Klienten verschiedene Wege zur Mobilisierung bieten.“
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