Zwingenberg. Mindestens 750 Bürger und Gäste – sozusagen für jedes Stadtrechtsjahr ein Zuschauer – erlebten am Samstagabend eine fulminante Show auf dem Zwingenberger Marktplatz: Dort brannten Conférencier Kay Scheffel und seine Künstlerkollegen Tigran Peterson und Kalina Lewicka sowie Gerd und Dustin Waree, musikalisch begleitet von einer achtköpfigen Big Band, dem „Maxwell Street Orchestra“, ein wahres Feuerwerk der guten Laune ab. Aus Anlass des Jubiläums „750 Jahre Stadtrechte“ hatte Peter Steitz, Mitglied der Jubiläums-Arbeitsgruppe und Inhaber des in Zwingenberg ansässigen Unternehmens „action & fun“-Medienproduktionen, gemeinsam mit seiner Ehefrau Andrea Haber ein großartiges „Geburtstags“-Programm zusammengestellt.
Muskelbepackte Doppelcops auf Streife vor idyllischer Kulisse
Die im Flyer angeratenen Regenumhänge konnten am Samstagabend getrost zuhause bleiben, denn die große Jubiläumsshow fand bei allerbestem Wetter statt. Nach dem Einlass am frühen Abend – der Eintritt war kostenlos – füllte sich der mit Bierzeltgarnituren bestückte Marktplatz zusehends und bereits vor dem offiziellen Start des gut zweistündigen Programms war für beste Unterhaltung gesorgt: Gerd und Dustin Waree, Vater und Sohn, gingen vor der idyllischen Fachwerkkulisse als „Doppelcops“ auf Streife. Die beiden Comedy-Polizisten auf Stelzen waren mit überbreiten Schultern und muskelbepackten Armen nicht nur ein Hingucker, sondern auch für jeden Scherz zu haben.
Treppensteigen per Einrad mit verbundenen Augen
Im Laufe des Abends gab es dann auf der Bühne noch drei weitere Begegnungen mit diesen beiden Protagonisten: Sohn Dustin Waree begeisterte mit toller Stimme sowie artistischem Talent und präsentierte dem Publikum eine Rock-‘n’ Roll-Nummer in Kombination mit einem waghalsigen Einrad-Showact, und das sogar treppensteigend mit verbundenen Augen. Vater Gerd Waree beeindruckte als „Doc Shredder“ mit einer analogen Show in einer zunehmend digitalisierten Welt: Er schnitt und riss aus Papier passend zu einer kleinen Liebesgeschichte nicht nur ritterliche Lanzen und Leitern, die bis in den siebten Himmel reichten, sondern auch den Schriftzug „750 Jahre Zwingenberg“. Und gemeinsam präsentierten Dustin und Gerd Waree die „Dolls Company“ – Conférencier Kay Scheffel hatte nicht zu viel versprochen: „Wie die Muppets auf Ecstasy.“
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Tigran Peterson und Kalina Lewicka wiederum beherrschen die Kunst des rasanten Kostümwechsels wie nur wenige andere, die „Quick Change“-Nummer brachte die Magier-Familie Peterson vor Jahren sogar mehrfach ins Guinness-Buch der Weltrekorde. Am Samstagabend sorgten Tigran, dreimaliger Deutscher Meister der Manipulation und in mehr als 35 Ländern aufgetreten, mit seiner Partnerin Kalina für maximales Erstaunen: In Bruchteilen von Sekunden wechselte Kalina dutzendfach ihre Outfits. Und das geschah bei einer zweiten Nummer im Laufe des Abends sogar mit gefesselten Händen.
Conférencier Kay Scheffel, ein wahrer Altmeister seiner Zunft und gerade erst vom „Goldenen Künstler-Magazin“ als „Künstler des Jahres 2024“ ausgezeichnet, erwies sich als echter Tausendsassa. Der Universalkünstler unterhielt mit Gedichten von Heinz Erhardt und könnte dabei durchaus als Spross des legendären Komikers durchgehen, brillierte als Sänger im Frank-Sinatra-Stil mit Titeln wie „Fly me to the moon“ und räumte als fantastischer Bauchredner im Gespräch mit dem coolen Raben Rocky und der koketten Ente Juanita ab.
Eine Nummer, die in die Stadtgeschichte eingehen wird
In die Zwingenberger Stadtgeschichte eingehen wird jedoch die Scheffel’sche Bauchredner-Nummer mit GGEW-Vorstand Carsten Hoffmann und Jutta Gemeinhardt. Hoffmann macht bei dem Bensheimer Energieversorger ohne Zweifel einen exzellenten Job, kann sich jetzt aber dank seines Jodel-Diploms ein zweites Standbein aufbauen – das Publikum auf dem Zwingenberger Marktplatz war vom Trio Scheffel/Hoffmann/Gemeinhardt einfach nur hingerissen. Und Kay Scheffel hatte erreicht, was ihm in einer von Krisen und Kriegen erschütterten Welt ein Herzensanliegen ist: „Lassen Sie uns die Welt lieber durch unser gemeinsames Lachen erbeben!“
Party mit DJ bis Mitternacht
„Jede Show geht einmal zu Ende“, stimmte Entertainer Kay Scheffel nach 120 Minuten allerbester Unterhaltung wie dereinst Peter Alexander den Schlussakkord an: „Dankeschön, Sie war’n bezaubernd…“, verabschiedeten die Künstler sich mit einem Gang durchs Publikum in ihre Garderobe, für die Fotograf Marc Fippel sein Studio am Marktplatz zur Verfügung gestellt hatte. Damit war die große Jubiläumsshow aber noch nicht zu Ende, denn nahtlos ans Varieté-Programm legte anschließend DJ „DoubleA“ bis um Mitternacht auf.
Stärken konnte das Publikum sich an den „Food Trucks“, die auch beim Weinfest am Wochenende zuvor die Versorgung der hungrigen Besucher übernommen hatten, sowie an einem gemeinsamen Weinstand der Winzerbetriebe Simon-Bürkle, Faber, Kühnert und Feligreno. Überdies war auch der Zwingenberger Philipp Heidrich auf dem Marktplatz vertreten, der an seinem Stand Shirts- und Taschen verkaufte, die mit dem von der örtlichen Grafikerin Christine Bruegel gestalteten Jubiläumslogo bedruckt sind. An seinem Stand gab’s auch die auf 750 Flaschen limitierte Jubiläums-Cuvée der bereits genannten Winzer zu erwerben, die Interessenten aber auch noch im Bürgerbüro der Stadt Zwingenberg kaufen können.
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