Zwingenberg. Am vergangenen Samstag gehörte Zwingenberg ganz den Kindern. Rund um die Melibokusschule wurde von 11 bis 15 Uhr der Weltkindertag 2025 gefeiert, der in diesem Jahr unter dem Motto „Bausteine für Demokratie!“ steht. Organisiert wurde das Fest bereits zum zweiten Mal vom Familienzentrum Zwingenberg (FamizZ), das seit 2004 besteht, rund 100 Mitglieder zählt und sich das Ziel gesetzt hat, das familiäre Leben in Zwingenberg zu fördern. Für den Verein, der mit Sabine und Markus Richter, Sarah Matic und Joelle Tielesch das Organisationsteam bildete, ist die Veranstaltung ein echtes Herzensprojekt. „Wir wollen den Kindern nicht nur Spaß bieten, sondern auch zeigen, dass ihre Stimme und ihre Rechte zählen“, erklärte Markus Richter. Gemeinsam sorgte das Team für Aufbau, Abbau und Logistik, warb zugleich um neue Mitglieder und ehrenamtliche Helfer. Eröffnet wurde das Fest durch Bürgermeister Sebastian Clever, der in seiner Rede auf die Bedeutung von Kinderrechten hinwies und das große Engagement der Helferinnen und Helfer lobte.
Diese kostenlosen Angebote gab es
Für die Kinder waren alle Angebote kostenlos. Zusätzlich konnten sie an jeder Station Stempel sammeln, die auf einer Karte eingetragen wurden. Wer alle Felder füllte, durfte seine Karte mit Namen und Adresse versehen und an einer Gutschein-Verlosung teilnehmen, die am Ende des Tages stattfand. Neben dem bunten Programm war auch für das leibliche Wohl gesorgt. Auf Spendenbasis wurden Kuchen, Brezeln und Würstchen angeboten, wobei viele der Kuchen von Eltern aus den Kindergärten beigesteuert wurden. So war auch für die Erwachsenen ein Anlaufpunkt gegeben, während die Kinder die vielen Stände ausprobierten.
Slackline-Parcours und Schnupperfilzen
Die Kita Alsbacher Straße war wie in jedem Jahr mit einem besonderen Bewegungsangebot vertreten: einem kleinen Slackline-Parcours. Dort konnten die Kinder versuchen, das Gleichgewicht auf dem schmalen Band zu halten. Um die Herausforderung zu steigern, nahmen sie am Anfang der Slackline große Holzklötze mit, die sie während des Balancierens bis zum Ende transportieren mussten. Dort angekommen, galt es, die Klötze Stück für Stück zu einem Turm aufzustapeln – eine Aufgabe, die Geschick, Konzentration und Körperkontrolle verlangte. Betreut wurde der Stand von Erzieherin Catia Heinrich, die den Stand gemeinsam mit Malik Richards in bester Laune betreute. Ein besonders gefragter Anlaufpunkt war der Stand der „Filzfeen“. Sie boten ein kostenloses Schnupperfilzen an, das viele Kinder zum ersten Mal ausprobierten. Mit hochwertiger Schafwolle entstanden bunte Haarbänder, kleine Blüten, Windlichter oder Filzbälle. „Man braucht keinerlei Vorkenntnisse – die Kinder wählen einfach eine Farbe aus, und dann zeigen wir Schritt für Schritt, wie es geht“, erklärte Tanja Polak. Beim Nassfilzen wird die Wolle mit Wasser und Seife gewalkt, bis die Fasern verfilzen und eine stabile Form entsteht. „Nach 15 bis 20 Minuten hält man sein eigenes Werk in der Hand – und das macht immer Spaß“, fügte sie hinzu. Der Stand war fast pausenlos umlagert.
„Jeder darf werfen, bis es scheppert“
Die SPD Zwingenberg hatte ihr traditionelles Dosenwerfen aufgebaut – ein Klassiker, der auch dieses Jahr wieder viele kleine Besucher anzog. „Jeder darf werfen, bis es scheppert“, sagte Ortrud Jäger lachend, die den Stand zusammen mit Daniel Unruh betreute. Als kleine Belohnung gab es Gummibärchentüten. Auch die Kindergärten aus Zwingenberg waren mit eigenen Ideen vertreten. Der Kindergarten Rodau bot das Basteln von bunten Sonnencaps an. Aus vorbereiteten Vorlagen konnten die Kinder die Caps ausschneiden, bemalen und mit Stickern verzieren. Tanja Bertsch und Johanna Sallanz standen den Kindern dabei geduldig zur Seite.
Die Kita Tagweide hatte Bumerang-Vorlagen vorbereitet, die mit bunten Stiften bemalt wurden. Ein Schild erklärte, warum der Bumerang zum Thema passte: „Ein Bumerang fliegt nicht weg, sondern kehrt zurück – genau wie gute Taten.“ Kita-Leiterin Anna Malki war zusammen mit ihren Kolleginnen Melanie Mayer und Silke Halimov vor Ort. Sie freute sich besonders, dass auch Eltern mithalfen und betonte: „Wir sind seit unserer Entstehung jedes Jahr beim Weltkindertag dabei.“ Am Stand der evangelischen Kita konnten Kinder eigene Kreisel gestalten. Nachdem die Vorlagen bunt bemalt waren, brachten die Helferinnen das Gestell an. Für die ganz Kleinen gab es eine vereinfachte Alternative: Fähnchen, die ebenfalls nach Herzenslust bemalt werden konnten. „Wir lassen uns jedes Jahr etwas Neues einfallen“, erklärte Erzieherin Silke Seewald, unterstützt von Kollegin Andrea Keil.
Spielerei beteiligte sich mit Outdoor-Spielen
Seit dem vergangenen Jahr bereichern auch die „Zwerge“ Zwingenberg das Fest. Hier standen Tattoos mit Bodypainting-Markern im Mittelpunkt. Die Kinder konnten Vorlagen auswählen und diese bunt ausmalen. „Voll gut gemacht!“, rief Erzieherin Lisa Hehrhaus immer wieder ermutigend, was die Kinder strahlen ließ. Für Bewegung sorgte die „Spielerei“, die normalerweise Spiele verleiht, an diesem Tag aber eine Auswahl direkt vor Ort zur Verfügung stellte. Von Stelzenlaufen über Pedalos und Diabolo bis hin zu Speedcups, Jongliertellern und Wurfspielen – die Kinder konnten alles ausprobieren. „Es macht Freude zu sehen, wie sie Neues testen und dabei richtig in Fahrt kommen“, sagte Verena Gaschick-Alkan, die den Stand betreute. Auch die Grundschule beteiligte sich aktiv. An einer „Wunschwand“ durften die Kinder Ideen für ein neues Spielgerät aufschreiben. Bürgermeister Clever kündigte an, einen der Wünsche auszuwählen und auf einem Zwingenberger Spielplatz umzusetzen. Neben der Wand hingen Infotafeln über das neu gegründete Schülerparlament der Zwingenberger Melibokusschule, das die Demokratieerziehung an der Schule stärken soll. Ergänzt wurde die Aktion durch eine Seifenblasenstation, die für leuchtende Augen sorgte.
„Beat und Kids“ auf dem Marktplatz
Nach dem Programm auf dem Schulgelände ging es ab 15 Uhr auf dem Marktplatz weiter. Dort lud die Stadt Zwingenberg zu „Beats und Kids“ ein, einem bunten Open-Air-Programm, das bis 20 Uhr dauerte. Kinder spielten mit Luftballons rund um den Marktbrunnen, Familien und Großeltern genossen Kuchen, Brötchen und kalte Getränke, die vor dem Bistro Monopati verkauft wurden. Auf der Bühne eröffnete Artist Beloni das Programm, gefolgt von „Me and my Hus-Band“, die Kinderlieder live spielten. Danach sorgte die Band „We like Birds“ für Stimmung, ehe die „Bonita Brothers“ als DJs das Finale gestalteten.
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