Zwingenberg. Die Zwingenberger Schützen feiern in diesem Jahr das 50. Jahr ihrer Wiedergründung 1969. Die erste Erwähnung der Privilegierten Schützengesellschaft Zwingenberg geht allerdings bis ins Jahr 1578 zurück. Eine lange Tradition, doch ob sich das auch für die Zukunft so fortsetzt, ist eine Frage, mit der sich der Verein auseinandersetzen muss.
Bei der Generalversammlung am in der Schießanlage war dem Bericht des Vorsitzenden Bernd Beyer zu entnehmen, dass dem Verein die Jugend fehlt. Beyer, der gleichzeitig auch die Funktion des Jugendleiters innehat, ist bezüglich dieser Aufgabe aktuell arbeitslos.
Im vergangenen Jahr schwankte die Zahl der Trainingsteilnehmer bei den 12- bis 17-Jährigen zwischen sieben und Null – und aktuell ist Beyer montags allein auf der Schießanlage. Das hat mit anderen Interessen und Nachmittagsunterricht zu tun, aber vielen Jugendlichen ist der Schießsport nicht „actionreich genug“, wie es Beyer ausdrückte. „Wir konnten keine Jugendlichen auf Dauer für den Verein gewinnen.“ Die Anregung von Schießleiter Gunter Decker, sich mit dieser Problematik mal grundlegend zu befassen, wird Beyer als Aufgabe für den Vorstand mitnehmen.
Aktuell hat der Verein 84 Mitglieder, das sind sechs Schützen weniger als im Vorjahr. Zu den wichtigsten Veranstaltungen des Jahres gehört das Vereinspokal- und Ostereierschießen, auf das „sich jeder freut“, wie Stadträtin Ingrid Germann in ihrem Grußwort feststellte. Sie war mit Magistratsmitglied Michael Knecht zur Versammlung gekommen, um Grüße, aber auch Dank und Respekt für die Aktivitäten des Vereins im gesellschaftlichen Leben der Stadt auszudrücken.
In diesem Jahr steht das Pokalschießen ganz im Zeichen des Vereinsjubiläums. Es wird nicht nur um drei Tage erweitert und bietet den teilnehmenden Vereinen somit in der Zeit vom 4. bis 18. April insgesamt 13 Schießtage, es wird auch zusätzlich ein Glücks-Preisschießen angeboten, bei dem es Sachpreise zu gewinnen gibt.
Das sportliche Jahr der Schützen war neben einigen Erfolgen, an die man in diesem Jahr gerne anknüpfen möchte, aber auch von Leistungseinbrüchen geprägt. Darüber berichteten für die Langwaffe Schießleiterin Kathrin Menger und für die Kurzwaffe Schießleiter Gunter Decker mit den Ergebnissen aus den verschiedenen Meisterschaften.
Leistungsträger
Als Leistungsträger des Vereins erwiesen sich Jacqueline Gunkel, die mit der Luftpistole Bezirksmeisterin wurde und bei den Hessenmeisterschaften Platz 16 belegte.
Gunter Decker wurde mit der Luftpistole und der Freien Pistole Bezirksmeister und qualifizierte sich als einziger Zwingenberger Schütze an der Deutschen Meisterschaft und erreichte den 67. Platz.
Vize-Bezirksmeister bei Luftpistole Auflage wurde Siegfried Hess und bei den Senioren erreichte Willi Marquard mit der Luftpistole Auflage den zweiten Platz hinter dem Kreismeister. Detaillierte Ergebnisse können auf der Website des Vereins unter www.psg-zwingenberg.de nachgelesen werden.
Im vergangenen Jahr konnte der Verein ein Plus in der Kasse erwirtschaften, was insbesondere auf Veranstaltungen wie das Vereinspokalschießen sowie auf Spenden Zuschüsse zurückzuführen ist. Als größte Einzelspender dankte Rechner Hans Wiesenthal insbesondere der Sparkasse und der Stadt Zwingenberg. „Der reine Sportbetrieb trägt den Verein nicht“, so der Rechner. Im Hinblick auf die Aktivitäten im Jubiläumsjahr wies er vorsorglich auf die zu erwartenden Mehraufwendungen hin.
Bewährte Kräfte
Die anstehenden Vorstandswahlen brachten nur geringfügige Änderungen. Mangels personeller Alternativen kandidierte Kathrin Menger erneut und wurde einstimmig im Amt der Schießleiterin für die Langwaffe bestätigt. Aufgrund beruflicher Anforderungen mit verstärkter Abwesenheit rückte Gunter Decker als Schießleiter Kurzwaffe in die zweite Reihe und wird künftig seinen Amtsnachfolger Andreas Illner vertreten. Vorsitzender Bernd Beyer wird sich nach wie vor als Jugendleiter um die Jugend kümmern, falls vorhanden und die Aufgaben des Pressewartes übernimmt künftig Hans Wiesenthal, während sein Amtsvorgänger Klaus Marquard in die Stellvertreter-Position wechselt. Wie die vorherige Entlastung des Vorstandes erfolgten auch die Vorstandswahlen alle einstimmig.
Privilegierte Schützengesellschaft lädt am 10. Mai zum Jubiläumsabend ein
Auf Ehrungen wurde bei der Generalversammlung der Privilegierten Schützengesellschaft am Freitagabend verzichtet. Sie sollen im Rahmen des Jubiläumsabends am 10. Mai im Adlersaal vorgenommen werden.
Teil der Festveranstaltung anlässlich der 50-jährigen Wiedergründung des Vereins werden auch die Siegerehrungen vom Pokalschießen im April sein. Neben Grußworten gehören auch die Getwinc Singers des Sängerkranz Zwingenberg sowie die Jagdhornbläser Odenwald zum geplanten Programm. Außerdem ist die Herausgabe eines kleinen Jubiläumsheftes vorgesehen, für das vor allem Fotos aus den Anfängen der Wiedergründung gesucht werden. So gibt es beispielsweise bisher nur wenige Fotodokumente aus den Zeiten, als noch im Adlersaal geschossen wurde. Die 13 Schießtage vom 4. bis 18. April sind unter der Woche von Montag bis Freitag jeweils von 19 bis 22 Uhr auf der Schießanlage. Samstags ist frei und sonntags kann von 9 bis 12.30 Uhr geschossen werden. Wie in den vergangenen Jahren wird mit aufgelegtem Luftgewehr geschossen, wobei Luftgewehr, Scheiben und Munition vom Verein gestellt werden. Gleiches gilt auch beim Glücks-Preisschießen, wobei es sich hier um eine Scheibe mit insgesamt 100 quadratischen Zahlenfeldern handelt.
Zum Jahresprogramm 2019 gehören außerdem noch die vereinsinterne Grillfeier im August auf der Wiese bei der Schießanlage und die traditionelle Weihnachtsfeier am 14. Dezember. js
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