Zwingenberg. Barbara Boll ist Sängerin und ein Energiebündel pur. Was sie macht, macht sie mit viel Elan und Leidenschaft. Das Best-of-Pink Floyd-Konzert von „Barbara Boll’s Bollwerk“ im Theater Mobile, welches sie mit ihrer Band am Freitag gab, war ein Konzert der Extraklasse. Im voll besetzten Gewölbekeller begeisterte die Sängerin mit ihrer ausdrucksstarken und fulminanten Stimme von Beginn an. Doch nicht alle Lieder sang sie alleine, bei einigen hielt sie sich eher im Hintergrund und gab anderen Bandmitgliedern den Vortritt.
Über Karaoke zur Rocksängerin
Barbara Boll ist ein Fan von guter Rockmusik. 2004 wurde sie Frontfrau bei „Art of Rock“ aus Plankstadt. Nebenbei übernahm sie den Background Gesang bei „Schepper & die Cracks“. 2005 folgte die Gründung der ersten eigenen Band: Bollwerk. Ganz oben auf ihrer musikalischen Wunschliste stand Pink Floyd. Zum Singen kam Barbara Boll auf nicht ganz alltägliche Weise. Im Alter von 18 Jahren wurde sie „genötigt“ Karaoke zu singen. Das schlug ein und schon bald folgten öffentliche Auftritte.
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Die musikalische Bandbreite der Sängerin und ihrer Band ist beachtlich. Neben der Frontfrau standen im Mobile folgende Bandmitglieder auf der Bühne: Patrick Schneller (Schlagzeug), Frank Willi Schmidt (Bass), Bernd Hocker (Gitarre), Florian Käther und Matthias Klöpsch (Gitarre und Gesang), Melanie Haag (Gesang), Michael Gilb (Saxofon) und Patrick Embach (Piano).
Bolls Stimme geht unter die Haut
Wenn Barabara Boll singt, dann geht das unter die Haut. Dass sie ein großer Fan von Pink Floyd ist, das war auch diesmal nicht zu überhören. Ihre fulminante Stimme ist etwas Besonderes und füllt jeden Raum, egal ob Theater oder Kirche. „Bollwerk“ traf im Mobile genau den Geschmack der Gäste. Im Kellergewölbe des Theaters wurde in den hinteren Reihen sogar zu vielen Songs mitgetanzt.
Pink Floyd ist bekannt für ungewöhnliche Ein- und Ausstiege bei vielen der Stücke und für entsprechend lange Lieder. Eine ungeschnittene Komposition der Rockband geht über sage und schreibe mehr als 23 Minuten. Ein echter Klassiker, der beim Konzert keinesfalls fehlen durfte, ist „Another Brick In The Wall“. Hier gab es für das eh schon begeisterte Publikum kein Halten mehr. Pink Floyd drückte mit dem Lied Unmut über die gefühlte Unterdrückung der Schüler durch Lehrkräfte aus und schlüpft in die Rolle von Schülern.
Bässe körperlich zu spüren
Bei diesem Stück wie auch bei vielen anderen Songs waren die Bässe förmlich körperlich zu spüren. Als das Klirren von Geld durch die Lautsprecher drang, wusste man als Fan von Pink-Floyd, was folgt: „Money“. Auch „Goodbye Blue Sky“ und „Welcome To The Machine“ hatte die Band ebenso im Repertoire wie „Mother“. Das gefühlvoll gesungenen „Wish You Were Here“ setzte einen ganz anderen Akzent zu den meisten anderen Stücken.
Die Sängerin und ihre Band ernteten für das außergewöhnliche Konzert zwischendurch immer wieder viel Applaus. Standing Ovations des Publikums bestätigten am Ende nicht nur die Qualität der musikalischen Show, die Bollwerk bot, sondern auch, dass Pink Floyd nach vielen Jahren nichts von seiner musikalischen Kraft und rockigen Poesie verloren hat. Ohne Zugabe gingen Barbara Boll und ihre Mitstreiter nicht von der Bühne. Bei „Run Like Hell“ kochte die Stimmung im Mobile ein weiteres Mal richtig hoch, bevor sich die Band endgültig verabschiedete.
2025 wieder im Mobile
Mobile-Chef Leo Ohrem und seinem Team war es erneut gelungen, eine Künstlerin plus Band mit besonderen Qualitäten zu gewinnen. Die Gäste waren rundum begeistert. Ohrem hatte, wie er nach der Pause sagte, kurzfristig „hart“ mit der Band über einen neuen Auftritt im Mobile verhandelt: 2025 soll es wieder soweit sein.
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