Zwingenberg. Konkurrenzveranstaltungen in der Umgebung und wechselhaftes Wetter - und trotzdem verbuchten die Akteure des traditionelle Pfarrfestes der katholischen Kirchengemeinde Mariae Himmelfahrt Zwingenberg ungebrochen einen guten Zulauf. Sowohl am Vorabend zum Feuergottesdienst als auch eigentlichen Festtag mit einem gemütlichen, gemeinsamen Essen nach der Heiligen Messe.
Sigrid Volk, Pfarrgemeinderatsvorsitzende, konnte durch- und aufatmen. Denn zumindest die Gemeinde hatte Glück mit dem Wetter: Sogar am Samstagabend konnte man Plan, einen Gottesdienst am Lagerfeuer unter freiem Himmel zu feiern, in die Tat umsetzen. Im Zentrum standen die sieben Werke der Barmherzigkeit, die da sind: Hungrige speisen, Durstige tränken, Fremde beherbergen, Nackte bekleiden, Kranke besuchen, Gefangene besuchen und Tote bestatten.
Darüber hinaus knüpfte der Pfarrgemeinderat ein attraktives Programm. Zur Mittagszeit tags drauf steckten die Gruppen ihre Köpfe zusammen, um das Pfarrfestquiz kollektiv zu lösen. Die zehn Fragen forderten durchaus das Wissen über Traditionelles aus der Kirchengeschichte wie auch Aktuelles aus dem Vatikan heraus.
Pfarrer steht im Tor
Ein Highlight am Nachmittag: Rotes Trikot und die klackenden Stollen der Fußballschuhe auf dem Pflaster ließen aufhorchen. Fast hätte man glauben können, einen Fußballstar des FC Bayern München live zu erleben, stünde nicht auf dem roten Trikot Äneas. Manuel Neuer, dem Namen des Torhüters von Weltklasse, der selbst bei Schüssen aus kurzer Distanz die Bälle abwehrt, machte der Pfarrer Opitec durchaus alle Ehre. Nur wenige, die den Ball auf den Elfmeterpunkt gelegt hatte, brachten das runde Leder tatsächlich über die weiße Linie. Was allerdings weniger an der sportlichen Tüchtigkeit des Hüters lag, als vielmehr an den Ausmaßen des gerade mal hüfthohen und nur wenig breiteren blechernen Gestells. "Pfarrer Opitek war zu breit", kommentierte Bürgermeister Holger Habich flapsig seinen Fehlschuss. Er legte gern eine Spende in eine gläserne Säule, die sich zusehends auch mit Scheinen füllte.
Zur Freude der Niederramstädter Diakonie, die in Projekten vielfältige soziale Arbeit leistet. Die Stiftung kann sich in diesem Jahr über den Erlös aus dem Pfarrfest freuen. Für die Kinder wurde die Pforte zum Gelände der benachbarten Evangelischen Kita geöffnet. Die beiden Messdienerinnen Johanna und Jeanette bauten für die jungen Besucher einen Spiele-Parcours in einer Kombination aus Bewegung und Quiz auf. Im Gemeindezentrum lud dann der Frauenkreis zu einem Bücherflohmarkt ein. Allein zwölf Kartons mit Romanen standen neben den Kinderbüchern und der Schullektüre, neben der Vielzahl an Sach- und Kochbüchern.
Das gemeinsame Fest ist Treffpunkt nicht nur von Mitgliedern der Kirchengemeinde, sondern von Zwingenberger Bürgern insgesamt. "Viele Gruppen wirken hier zusammen; der Laden läuft, und darauf kann Pfarrer Opitek stolz sein", vermerkte Bürgermeister Dr. Holger Habich am Rande. Stadtverordnetenvorsteherin Birgit Heitland, die sich selbstverständlich auch am Elfmeterschießen beteiligt hatte, hob die tolle Gemeinschaft und gute Zusammenarbeit mit der Politik hervor.
Viele Gemeindemitglieder trugen zum Gelingen des Festes bei: Die einen reichten den selbstgebackenen Kuchen mit dem Kaffee, andere standen unermüdlich am Grill, am Getränkestand oder an der Spülmaschine. Sigrid Volk ist froh, auf einen Stamm von über 50 helfenden Händen bauen zu können. Festgesetzte Preise fehlten. Man hoffte auf die Spendenfreudigkeit der Besucher, die ihren Obolus in die aufgestellten Herzen legen konnten.
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