Kultur

Im Zwingenberger Mobile wurden Schnitzel und Kaviar serviert

Zur Saisoneröffnung präsentierte das Künstlerduo Dillmann/Kaufhold humoristische Lieder und Texte rund um das Thema Essen

Von 
Christa Flasche
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Gerd Kaufhold (links) und Ralph Dillmann präsentierten im gut besuchten Theater Mobile ihr neues Programm „Schnitzel oder Kaviar?“. © Jürgen Strieder

Zwingenberg. Nach den Schäden in Knie oder Hüfte und der sich daran anschließenden „Reha“ im Vorjahr servierten Ralph Dillmann und Gerd Kaufhold nun zur Eröffnung der Herbst-/Wintersaison „Schnitzel und Kaviar“ im Theater Mobile. Der Zuspruch für die Vorstellung am vergangenen Sonntag war sehr gut. Mit „Schnitzel oder Kaviar?“ ist das neue Chanson-Programm des Darmstädter Künstlerduos überschrieben, das beim Zwingenberger Publikum sehr gut ankam.

Mit scharfen Zutaten angerichtet

Humorvoll und bissig behandelte „Schnitzel oder Kaviar?“ in Texten und Liedern unter anderem Wiener Schmankerl oder besondere Ernährungsgewohnheiten. Ralph Dillmann (Gesang) und Gerd Kaufhold (Klavier) präsentierten den Mobile-Gästen ein facettenreiches Menü aus Vorspeise, Hauptgang und Nachtisch. Angerichtet mit scharfen Zutaten und Witz, doch alles selbstverständlich leicht bekömmlich für das Publikum und umrahmt mit musikalischer Raffinesse. Die beiden Künstler kredenzten ihre Darbietungen in schönen, wohlportionierten Häppchen.

Das Programm bot eine Palette an Humorvollem rund um das Thema Essen und dessen verschiedene Facetten. Sicher haben sich viele Gäste im Gewölbekeller des Alten Amtsgerichts aufgrund eigener Erfahrungen persönlich angesprochen gefühlt von dem ein oder anderen Vortrag. Dass Dillmann und Kaufhold den Nerv des Publikums trafen, zeigte sich am häufigen Zwischenapplaus.

„Als wir noch dünner waren, standen wir uns näher“

Was passiert bei vielen Menschen im Laufe ihres Lebens? Sie legen, oft zum eigenen Verdruss, Gewicht zu. Auch zu dieser Problematik hatte das Duo einen passenden Beitrag: „Als wir noch dünner waren, standen wir uns näher.“ Interessante Rezepte gab es im Rahmen des Programms ebenfalls. Hier hatte unter anderem auch Leonard Bernstein seinen Platz: zum Beispiel in Verbindung mit dem Plum-Pudding-Song. Doch was ist, wenn man kurzfristig Besuch bekommt und etwas auf den Tisch zaubern muss? Dafür gab es ein weiteres, passendes Rezept des Duos: Bernsteins „Rabbit at Top Speed.“

Bei der „Raubtierfütterung“ war das Mobile eingeladen, das Thema Essen auch aus der anderen Perspektive zu betrachten: Nicht Tiere werden von Menschen verzehrt, sondern umgekehrt. Und dann wurde noch Tante Paula besungen, die im Bett lag und sich nur von Tomaten ernährte. Doch trotz solcher Radikalkuren wird nicht jeder Bauch dabei dünner.

Einige Menschen schlucken zu viel runter

Äußerst kreativ waren Ralph Dillmann und Gerd Kaufhold ebenso beim Dialog zwischen Gast und Kellner und der Aufnahme einer Bestellung. Hier verarbeiteten die beiden Künstler geschickt die Bezeichnung der Noten mit der Bestellung des Gastes. Aus einem Fis wurde der Fisch und in diesem Stil ging es weiter. Auch das H(aar) in der Suppe durfte in diesem Part nicht fehlen. Eine weitere bemerkenswerte Nummer, die mit viel Applaus bedachte wurde.

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Neben den „Normalessern“ gibt es auch Menschen, die ganz eigenartige Ernährungsgewohnheiten bevorzugen. Dazu zählen Vampire. Diese Passage sorgte ebenfalls für viele Lacher im Auditorium.

Essen und das Runterschlucken gehören unweigerlich zusammen. Im zweiten Teil des Programms ging das Duo darauf ein und stellte fest, dass es wohl einige Menschen gibt, die zu viel runterschlucken, wenn man das Ganze einmal unter dem psychischen Aspekt betrachtet. Alle Darbietungen wurden mit viel Humor und Augenzwinkern präsentiert.

Dillmann/Kaufhold gingen in gut zwei Stunden auf sehr charmante und an einigen Stellen bisweilen fast zynische Art auf Themen rund ums Essen ein. Wer vorher richtig Lust und Appetit auf einen unterhaltsamen Abend mit Musik und viel Humor hatte, wurde von dem Duo reichlich mit allen möglichen Variationen zwischen Schnitzel und Kaviar verwöhnt.

Freie Autorin

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