Zwingenberg/Rodau. Die Sanierung des ehemaligen Güterschuppens auf dem Gelände der Park and Ride-Anlage geht flott voran: In seiner jüngsten Sitzung hat der Magistrat weitere Gewerke für die Erneuerung des denkmalgeschützten Objekts auf der Ostseite des Zwingenberger Bahnhofs in Auftrag gegeben, wie Bürgermeister Holger Habich berichtet. Ein Lindenfelser Unternehmen wird für rund 150 000 Euro die Zimmerer-, Dachdecker- und Spenglerarbeiten ausführen.
Spezialisten aus Osthessen für ein besonderes Gewerk
Ebenfalls an ein Unternehmen in der Region, nämlich an einen Betrieb aus Bensheim, wurden die Estricharbeiten sowie der Einbau des Bodenbelags beauftragt, dabei handelt es sich um eine Auftragssumme von rund 12 000 Euro. Für ein „sehr spezielles Gewerk“ allerdings rücken Handwerker aus dem osthessischen Main-Kinzig-Kreis an: Thomas Gibietz und sein Team aus Sinntal werden die Lehmputzarbeiten ausführen, mit einer Auftragssumme in Höhe von 6000 Euro ein vergleichsweise kleines Gewerk. Allerdings eines, das öffentliche Wirkung entfalten soll, denn wenn die Lehmbauspezialisten ihre Arbeit aufnehmen, dann sollen Interessierte ihnen zumindest einen Tag lang über die Schulter schauen können.
Architekt Waldemar Seldenreich, neuer Mitarbeiter im städtischen Bauamt, ist selbst Lehmbauer und wird gemeinsam mit Thomas Gibietz Hand anlegen, um für den natürlichen Werkstoff Lehm zu werben. Die Öffentlichkeit wird rechtzeitig zur „Schaubaustelle“ eingeladen, so Habich. Auch am „Tag des offenen Denkmals“ soll der Güterschuppen, der für die Main-Neckar-Bahn errichtet wurde und dessen Bau auf einen Plan aus dem Jahr 1858 zurückgeht, im Mittelpunkt stehen, wie der Rathauschef ankündigt. Am 8. September, Sonntag, soll ein „Tag der offenen Tür“ Interessierte anlocken, eventuell wird es auch einen oder zwei Fachvorträge geben.
Stadt nimmt am „Tag des offenen Denkmals“ teil
Das in Holzbauweise auf einem Sandsteinfundament errichtete Gebäude steht zwar wegen seiner technischen und ortsgeschichtlichen Bedeutung unter Denkmalschutz, „aber wir wollen trotzdem noch einmal für die Sinnhaftigkeit des Bauprojekts werben“, begründet Bürgermeister Habich den Entschluss, am „Tag des offenen Denkmals“ teilzunehmen. Immerhin investiert die Kommune fast 600 000 Euro in diese städtische Liegenschaft. Die Restaurierung des denkmalgeschützten Gebäudes in Nachbarschaft zur ehemaligen Markthalle (Holzbau Wilch) schlägt mit geschätzten 382 000 Euro zu Buche. Aus Mitteln des Denkmalschutzes gibt es dafür einen Zuschuss in Höhe von 50 000 Euro.
Voraussichtlich weitere 205 000 Euro werden in ein Haus-in-Haus-Projekt investiert: Im Inneren entsteht ein flexibler Büro- und Veranstaltungsraum, den die Stadt an ein örtliches Architekturbüro vermieten wird, das maßgeblich im Bereich nachhaltiges Bauen tätig ist. Für das Haus-in-Haus-Projekt gibt es aus dem Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ eine Förderung von 85 Prozent.
Auch für den Umbau und die Modernisierung des Feuerwehrgerätehauses in Rodau hat der Magistrat ein weiteres Gewerk beauftragt: Nachdem die Rohbauarbeiten im Rahmen des ursprünglich mit 380 000 Euro kalkulierten Vorhabens nun abgeschlossen sind, wird ein Unternehmen aus Einhausen für rund 52 000 Euro die Fliesenarbeiten ausführen.
Dacharbeiten noch nicht vergeben
Bei den besagten 380 000 Euro wird es bekanntermaßen nicht bleiben: Wie wir bereits berichteten, hatten sich im Rahmen der Rohbauarbeiten Mängel herausgestellt, die dringend behoben werden mussten. Rathauschef Habich hatte kürzlich den Bau-, Planungs- und Umweltausschuss informiert und prognostiziert: „Wir bewegen uns in Richtung einer halben Million Euro.“
Nicht vergeben hat der Magistrat indessen die Erneuerung des gemeinsamen Daches von Feuerwehrgeräte- und Dorfgemeinschaftshaus, das teilweise undicht ist. Für dessen Instandsetzung steht ein gesondertes Budget von 170 000 Euro im Haushalt zur Verfügung, allerdings hat es im Rahmen der öffentlichen Ausschreibung des Gewerks nur einen einzigen Anbieter gegeben, „dessen Preisvorstellungen deutlich über dem Kostenanschlag gelegen haben“, wie Rathauschef Habich erläutert. Das Gewerk wird nun erneut ausgeschrieben.
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