Jahreshauptversammlung

Geschichtsverein Zwingenberg plant Ausstellung zur "Alten Apotheke"

Der Geschichtsverein blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2022 mit 110 Planwagenfahrten zurück und hat viele Projekte in Vorbereitung.

Von 
Marvin Zubrod
Lesedauer: 
Der Geschichtsverein Zwingenberg um Vorsitzende Ingrid Krimmelbein (sitzend in der Mitte) ist insgesamt sehr gut aufgestellt, das Museumsteam sucht für die Sonntagsdienste allerdings noch personelle Unterstützung. © Thomas Zelinger

Zwingenberg. Der Zwingenberger Geschichtsverein blickt optimistisch in die Zukunft. Das wurde auf der Jahreshauptversammlung deutlich, die in der vergangenen Woche im Alten Amtsgericht tagte.

Es war kurz vor Mitternacht, als Vorsitzende Ingrid Krimmelbein die Gäste begrüßte – so zeigte es jedenfalls die defekte Uhr im Saal an. Stehengeblieben ist die Zeit beim Geschichtsverein allerdings nicht. Im Gegenteil: Im Jahr 2022 hatten die zahlreichen Mitglieder ein straffes Programm. Unter anderem wurden 110 Planwagenfahrten durchgeführt, und das, obwohl man coronabedingt 40 Stornierungen hinnehmen musste, wie Vorstandsmitglied Mario Gayer berichtete.

Dabei waren besonders die Touren auf den Melibokus sowie durch das Fürstenlager begehrt. Kein Wunder, schließlich gilt die ehemalige Sommerresidenz des Landgrafen Ludwig X. aus dem späten 18. Jahrhundert als Besuchermagnet bis weit über die Region hinaus. Als passende Begleitung gibt es für die Gäste der Planwagenfahrten eine kleine Weinprobe, bei der seit Neuestem vier Winzer vertreten sind: Simon-Bürkle, Rebenhof, J. Faber sowie Kühnert. Genauer gesagt werden zwei Rot- sowie zwei Weißweine degustiert - davon je ein trockener und ein halbtrockener. „Da ist für jeden was dabei“ bewarb Ingrid Krimmelbein den regionalen Rebensaft und Susanne Reimund ergänzte: „Die breite Auswahl kommt bei den Gästen sehr gut an.“

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Die Rechnerin präsentierte dabei auch gleich die Zahlen für das abgelaufene Jahr. Der Geschichtsverein hat die Pandemiezeit gut überstanden und ist für die Zukunft hervorragend aufgestellt, wie aus den Ausführungen hervorging. Kassenprüferin Dagmar Suhr lobte Reimund für die vorbildliche Kassenführung und beantragte die Entlastung des Vorstands, der einstimmig stattgegeben wurde.

Ebenso unisono fiel die Wiederwahl der Ämter aus. Als einziger Wermutstropfen wurde die Schließung der Jugendherberge betrachtet. Dadurch habe man nur noch die örtlichen Schulklassen, die man für die regionale Geschichte und Kultur begeistern könne. Nichtsdestotrotz bietet der Verein weiterhin ein breites Programm für Kinder an. So findet unter anderem am 24. März das jährliche Osterbasteln statt.

Aber auch das Angebot für Erwachsene kann sich sehen lassen. Dieses Jahr ist eine Sonderausstellung zur „Alten Apotheke“ geplant, die Exponate aus dem Besitz der Familie Herms präsentiert. Ausgewählte Stücke sollen anschließend in die Abteilung „Stadtgeschichte“ integriert werden. Hierfür wurde eine neue Lichtanlage im Museum integriert, wie 2. Vorsitzende Michaela Frey-Schreiber erzählte. Das moderne Schienensystem lässt dabei eine flexible und punktgenaue Beleuchtung der Exponate zu.

Mehr zum Thema

Welterbe

„Hingucker des Monats“ im Museumszentrum in Lorsch

Veröffentlicht
Von
red
Mehr erfahren

Zudem untersucht die Geschichtswerkstatt der Geschwister-Scholl-Schule um Lehrer Frank Maus in Kooperation mit dem Verein die Märzrevolution von 1848 sowie das Wirken von Johann Georg Dieffenbach. Der Zwingenberger Politiker gehörte möglicherweise zu den Vorreitern der Demokratieentwicklung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Ergebnisse der Nachwuchsforscher sollen dann in einer Ausstellung oder in Form einer Publikation veröffentlicht werden. Genaueres werde nach Auswertung der Resultate entschieden.

In diesem Zusammenhang wies Frey-Schreiber nochmals darauf hin, dass sich das Museumsteam sehr über Verstärkung freut. Besonders für Sonntagsdienste zwischen 14.30 und 17.30 Uhr werden noch Helfer gebraucht.

Weitere Neuigkeiten gibt es in Sachen Stadtchronik. Unter der Leitung von Claudia Stehle und Berenike Neumeister soll diese zum 750-jährigen Stadtjubiläum 2024 vorgestellt werden.

Ein positives Fazit zogen die Mitglieder auch zu den zahlreichen Festen des vergangenen Jahres. So war der Bauern- und Handwerkermarkt zusammen mit dem Schlachtfest im Museumsgarten wieder gut besucht. Ebenso erfolgreich war der Stand auf dem Weihnachtsmarkt mit Tombola und Schaumküssen.

Der Osterspaziergang fand pandemiebedingt noch nicht statt, soll aber dieses Jahr gemeinsam mit dem Verschönerungsverein Rodau abgehalten werden. Für September laden die Heimatforscher zum Tag der offenen Tür ein. Dann feiert das Museum sein 40-jähriges Jubiläum. Genaueres dazu soll noch bekannt gegeben werden.

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger