Aktion

Frisches Futter für hungrige Zwingenberger "Leseratten"

Die Stadtbücherei nimmt zum fünften Mal am Freizeit-Leseprojekt der Hessischen Leseförderung für Kinder teil. Neue Bücher stehen in der Bibliothek zur Ausleihe bereit.

Von 
Eva Bambach
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Zum Start des Leseprojekts „Ich bin eine Leseratte“ besuchte die Klasse 2a der Melibokusschule die Zwingenberger Bücherei am Marktplatz. © Thomas Zelinger

Zwingenberg. Lesen macht nur dann richtig Spaß, wenn dahinter kein schulischer Druck steht. Das ist die Überzeugung der Leseförderung des Hessisches Literaturforums. In diesem Sinne führt die Hessische Leseförderung – eine Einrichtung des Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst – , finanziell unterstützt von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, seit dem Jahr 2008 das Freizeit-Leseprojekt „Ich bin eine Leseratte“ für acht- bis zwölfjährige Kinder durch. Dafür bewerben kann sich jede hessische Bücherei, jedoch wird pro Landkreis jedes Jahr nur eine Bücherei ausgewählt, die teilnehmen darf.

Nun schon zum fünften Mal ist es der Stadtbücherei Zwingenberg gelungen, dabei zu sein, freut sich Laura Rupp, die Leiterin der Bibliothek. Zum Auftakt des Leseprojekts begrüßte sie am vergangenen Mittwoch die Klasse 2a der Melibokusschule, die mit ihrer Lehrerin Verena Ränker in die Bücherei gekommen war und schon so neugierig auf die in mehreren Exemplaren bereitgestellten Bücher war, dass die Kinder kurzerhand beim Auspacken und Einsortieren helfen wollten, um die Bücher dann gleich ausleihen zu können. Aber dafür mussten sich die Schülerinnen und Schüler noch einen Tag bis zum offiziellen Start des Projekts gedulden.

Doch stellte Jasmin Attie, im Büchereiteam zuständig für die Abteilung Kinder- und Jugendbuch, die sechs für das diesjährige Lesepaket ausgewählten Bücher schon einmal vor und heizte damit die Neugierde weiter an.

Mindestens eins der Bücher sollten die Kinder lesen, nur wer Lust dazu hat, kann sich mit dem im Rahmen des Projekts ausgestellten kostenlosen Leseausweis auch mehrere ausleihen. In allererster Linie sollen die Kinder Spaß bei der Sache haben, betonte Jasmin Attie. Um bei der Aktion „Ich bin eine Leseratte“ mitzumachen, gilt es in einem Mitmachheft kurze Fragen zu den jeweiligen Büchern zu beantworten. Das Gelesene soll aber auch bewertet und zu Illustrationen verarbeitet werden, denn das Projekt ist auch dazu gedacht, den literarisch-kritischen Verstand zu entwickeln und sich kreativ-künstlerisch mit dem Lesestoff auseinanderzusetzen.

Preise für die eifrigsten Leser

Für die eifrigen „Leseratten“ lobte die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen Preise aus: Zu gewinnen gibt es Buchgutscheine, mit denen individuelle Buchwünsche in der nächsten Buchhandlung erfüllt werden können. Zum Abschluss des Projektes lädt die Bücherei alle Teilnehmenden zu einem Lesefest ein.

Die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen stellt gemeinsam mit der Sparkasse Bensheim das Lesematerial sowie Arbeits- und Werbematerialien zur Verfügung, erklärte Sebastian Rösel, Vorstandsmitglied der Sparkasse Bensheim, den Schülern und machte auch gleich noch etwas Werbung für den Weltspartag nach den Sommerferien. Insgesamt würden für das Projekt 1500 Euro zur Verfügung gestellt, die Hälfte davon komme von der Sparkasse Bensheim, sagte er.

Die Zwingenberger Stadträtin Ingrid Germann begrüßte die Kinder im Namen des Bürgermeisters und appellierte: „Lest! Lesen macht schlauer“. Sie dankte der Sparkasse für die Unterstützung. Die Stadt sei stolz auf die Bücherei und stelle gern Mittel dafür zur Verfügung, wäre jedoch mit Zuschüssen zu Projekten wie „Ich bin eine Leseratte“ überfordert.

Spannende und lustige Bücher

Die sechs für das Projekt ausgewählten Bücher – alles Neuerscheinungen der Jahre 2022/23 – umfassen mit Ola Woldańska-Płocinskas „Das große Buch vom Essen“ auch ein ansprechend gestaltetes Sachbuch. Vor allem aber steht Spannendes auf dem Programm.

Mit der Hilfe eines sprechenden Vogels werden im Kinderkrimi „Elli und der Spion der Lüfte“ von Karen Owen Fahrraddiebe überführt. In Salah Naouras „Das Schloss der Smartphone-Waisen“ wollen fünf Freunde verhindern, dass ein altes Schloss zum Luxushotel wird statt zur neuen Heimat für die Waisen. Ein geheimnisvolles Mädchen und Noahs verrückte Oma, die in Venedig einen Kiosk betreibt, sorgen in „Kiosk, Chaos, Canal Grande“ von Edgar Rai für Abenteuer.

Lustig wird es bei Tiina und Sinikka Nopolas „Chaoskrümel & Nervensäge. Die Hühner sind los“, denn es geht in den darin gesammelten Geschichten um zwei Schwestern, die nichts als Unsinn im Kopf haben. Eher für die älteren Kinder geeignet ist „Grüner wird’s nicht. Der Sommer, in dem ich die Welt rettete“ von William Sutcliffe. Das Jugendbuch zum Thema Öko-Engagement und Klimaschutz erzählt mit Humor von einem 13-Jährigen, der in den Sommerferien die Bekanntschaft einer Gruppe von Klimaaktivisten macht.

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