Ehrenamt

500. Einsatz der First-Responder-Einheit aus Zwingenberg

Das „Helfer-vor-Ort“-Team der DRK-Ortsvereinigung wird von der Leitstelle Bergstraße als Unterstützung von Rettungsdienst und Notarzt alarmiert.

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Vor Kurzem wurden die First Responder zu ihrem 500. Einsatz in einer Zwingenberger Kita alarmiert. © DRK Zwingenberg

Zwingenberg. Die First-Responder-Einheit des Zwingenberger Deutschen Roten Kreuzes wurde vor Kurzem zu ihrem 500. Einsatz alarmiert. „Hierbei handelte es sich um einen medizinischen Notfall bei einem jungen Patienten in der evangelischen Kindertagesstätte in Zwingenberg. Glücklicherweise bestätigte sich die ursprüngliche Einsatzmeldung bei diesem Einsatz nicht und wir wünschen dem jungen Patienten eine gute und schnelle Genesung“, schreibt die Ortsvereinigung in einer Pressemitteilung.

Das DRK Zwingenberg hat im vergangenen Jahr weiter in seine First-Responder-Einheit (Helfer vor Ort) investiert und die teuerste Anschaffung der letzten Jahrzehnte getätigt: „Wir haben ein neues Einsatzfahrzeug für die Nutzung als First-Responder-Fahrzeug angeschafft.“

Aufgaben- und Einsatzgebiet der Einheit haben sich erweitert

Zudem haben sich die Aufgaben des Helfer-vor-Ort-Teams erweitert, das jetzt auch als „CPR-Responder“ geführt wird. CPR bedeutet kardiopulmonale Reanimation (englisch: Cardiopulmonary Resuscitation) und beschreibt eine lebensrettende Wiederbelebungsmaßnahme, die bei Herz- oder Atemstillstand durchgeführt wird. „Wir werden seit Anfang des Jahres 2025 bei einer gemeldeten Reanimation überörtlich alarmiert und unterstützen den Rettungsdienst und den Notarzt bei der Durchführung der Wiederbelebung eines Patienten“, schreibt das DRK weiter.

Seit einigen Monaten übernimmt die Gruppe zudem den Zubringer für den diensthabenden Leitenden Notarztes (LNA) des Kreises Bergstraße, wenn dieser in Zwingenberg Bereitschaftsdienst hat. „Der leitende Notarzt wird bei größeren Einsatzlagen (zum Beispiel mit einer hohen Anzahl an Verletzten) alarmiert und ist Teil der medizinischen Einsatzleitung. Unsere Aufgabe besteht darin, den LNA mit unserem Einsatzfahrzeug an die Einsatzstelle zu fahren. Dies kann Einsatzorte im kompletten Kreis Bergstraße betreffen“, heißt es erläuternd in der Pressenotiz.

Überdies erweitert hat sich das Einsatzgebiet der First Responder. In Abstimmung mit dem Kreis Bergstraße wurde vor einigen Wochen festgelegt, dass der bestehende räumliche Tätigkeitsbereich der Einheit (Zwingenberg, Rodau und Auerbach-Nord) ausgedehnt wird. Nun kann die First-Responder-Einheit durch die Leitstelle Bergstraße zusätzlich in die Bensheimer Stadtteile Fehlheim, Langwaden und Hochstätten beordert werden.

Bisher 34 Alarmierungen in diesem Jahr

Die First-Responder-Einheit des DRK wurde 2019 anlässlich der damaligen Vollsperrung der B3 gegründet und ist seither für die Zwingenberger und Rodauer Bürgerinnen und Bürger aktiv. Seit August 2019 werden die Rettungskräfte von der Rettungsleitstelle Bergstraße zu den unterschiedlichsten medizinischen Notfällen im Gebiet von Zwingenberg, Rodau und Auerbach-Nord, aber auch darüber hinaus alarmiert.

Die Einsatzorte im laufenden Jahr 2025 lagen in den Ortsgemarkungen Zwingenberg (34 Einsätze), Auerbach (16), Rodau (9) und Fehlheim (3). Bei allen Patienten übernahm die Einheit die medizinische Erstversorgung und übergab diese an den Rettungsdienst beziehungsweise den eintreffenden Notarzt und unterstütze Rettungsdienst und Notarzt bei weiteren Maßnahmen.

Der First-Responder ist eine Ergänzung zum regulären Rettungsdienst und überbrückt die Zeit vom Notfallereignis bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beziehungsweise Notarztes, das sogenannte „therapiefreie Intervall“. Im Falle des DRK Zwingenberg werden speziell ausgebildete Helferinnen und Helfer (mindestens Sanitäter oder Helfer mit einer Rettungsdienstausbildung) von der Rettungsleitstelle, zusätzlich zum Rettungsdienst und Notarzt, zu einem medizinischen Notfall im Einsatzgebiet alarmiert. Der diensthabende Helfer hat immer ein Einsatzfahrzeug vor seiner Haustür stehen und kann im Einsatzfall ohne großen Zeitverlust den Einsatzort anfahren.

Die Aufgaben des First-Responders sind unter anderem: Leisten qualifizierte Erste Hilfe, Erkunden der Lage, qualifizierte Meldung an die Rettungsleitstelle, Einweisen der Rettungsmittel, Überbrücken des hilfeleistungsfreien Intervalls bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes/Notarztes, Unterstützen von Rettungsdienst/Notarzt bei weiteren Maßnahmen, Dokumentieren des Einsatzes.

Ehrenamtlicher Dienst

Für den First-Responder-Dienst oder für die Einsätze erhalten weder die Helferinnen und Helfer noch die DRK-Ortsvereinigung eine Vergütung (z.B. von den Krankenkassen). Der Dienst wird freiwillig und unentgeltlich erbracht. Die Einsatzfahrzeuge und die Notfallausrüstung stellt die Ortsvereinigung Zwingenberg kostenfrei. Abschließend schreibt das DRK: „Wir werden auch weiterhin für die Bevölkerung da sein und tun unser Bestes, um die Einsatzbereitschaft unseres First-Responders rund um die Uhr aufrechtzuerhalten. Das alles ehrenamtlich und unentgeltlich, wie auch alle unsere anderen DRK-Aufgaben. Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Zwingenberger und Rodauer Bürgerinnen und Bürgern, welche uns mit Geldspenden unterstützen, um die Kosten des First-Responders zu decken, bei allen Firmen und Vereinen, die uns ebenfalls mit Spenden sehr unterstützen, beim Rettungsdienst, den Notärzten, der Feuerwehr, der Polizei und bei allen anderen Einsatzkräften, mit denen wir bei den Einsätzen immer sehr gut zusammenarbeiten können.“

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