Rodau. Die 300 000 Euro, die von der Stadtverordnetenversammlung im vergangenen Juni als Budget für die Modernisierung und Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses in Rodau beschlossen wurden, werden aller Voraussicht nach nicht ausreichen, um das Projekt realisieren zu können.
Der Magistrat hat mit Blick auf den Entwurf des Haushaltsplanes 2023 daher nachgebessert, wie Bürgermeister Holger Habich jetzt bei der Beratung und Beschlussfassung über den Etat im Ortsbeirat erläuterte.
Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"
Für das laufende Jahr stehen nun 500 000 Euro bereit, um die von den Aufsichtsbehörden erstellte Mängelliste endlich abarbeiten zu können. Allerdings machte Habich gegenüber den Rodauer Kommunalpolitikern, die am Donnerstag unter der Leitung des stellvertretenden Ortsvorstehers Peter Götz im Dorfgemeinschaftshaus tagten, auch keinen Hehl daraus:
„Für mich ist das die Maximalsumme, mit der wir da ins Rennen gehen – ich habe aber nicht vor, das auszugeben. Wir sollten das auch anders hinbekommen.“ Angesichts des überschaubaren Raumprogramms, das beim Umbau verwirklicht werden soll, habe er ein „Störgefühl“, dafür tatsächlich „eine halbe Millionen auszugeben“. Habich wörtlich: „Das sieht nicht nach einer halben Million aus!“
Problem Gashochdruckleitung
Als „Hauptproblem“ und „Überraschung“ habe sich in den zurückliegenden Monaten eine Gashochdruckleitung entpuppt, die vor dem Gerätehaus in der Erde verläuft und die man zugegebenermaßen zunächst übersehen habe.
Der Energieversorger GGEW AG veranschlagt für das Verlegen der Leitung rund 70.000 Euro. Nun gelte es, eine Umbau-Variante zu entwickeln, bei der das Projekt realisiert werden könne, ohne die Gashochdruckleitung antasten zu müssen.
Weil nach Bekanntwerden dieses Problems in den Reihen von Feuerwehr und Politik erste Sorgen hörbar wurden, nun müsse der Fahrzeugbestand der Rodauer Einsatzabteilung von aktuell zwei auf künftig ein Fahrzeug reduziert werden, stellte Habich im Ortsbeirat klar, dass für ihn zwei Aspekte eine entscheidende Rolle spielen: „Die technischen Normen müssen erfüllt sein und die ortsspezifischen Anforderungen müssen berücksichtigt werden.“ Letzteres bedeute für ihn auch, dass die „Rorrer“ weiterhin über zwei Fahrzeuge verfügen können.
Zweites Fahrzeug bleibt
Habich sagte angesichts der drastisch gestiegenen Kosten weiter: „Man muss es aber auch mal aushalten können, dass in so einem Fall noch einmal nachgedacht wird.“ Die Devise dürfe nicht heißen, dass man den ursprünglichen Plan verwirkliche, „koste es, was es wolle“.
Der Ersatz für das in die Jahre gekommene Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser (TSF-W) soll noch in diesem Jahr bestellt werden, aber erst nach der Fertigstellung der Modernisierung und Erweiterung des Rodauer Feuerwehrgerätehauses, also voraussichtlich gegen Ende dieses Jahres. Dafür steht im Investitionsplan für das Jahr 2024 – dem voraussichtlichen Zeitpunkt der Lieferung des Fahrzeugs - eine sogenannte Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 120 000 Euro.
Weitere 170 000 Euro stehen im Entwurf des Haushaltsplanes für dieses Jahr, um das Dach des Dorfgemeinschaftshauses – es bildet mit dem Gerätehaus eine bauliche Einheit – erneuern zu können. Der Rodauer Ortsbeirat billigte den Etat-Entwurf einstimmig. Heute Abend setzt der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss der Stadtverordnetenversammlung die kommunalpolitische Sitzungsrunde fort.
Bei der öffentlichen Sitzung des BPU ab 19 Uhr im Diefenbachsaal des „Bunten Löwen“ steht ebenfalls der Haushaltsplan-Entwurf 2023 auf der Agenda.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/zwingenberg_artikel,-zwingenberg-eine-halbe-million-euro-fuer-das-rodauer-feuerwehrgeraetehaus-_arid,2042981.html