Zwingenberg. Im voll besetzten Theater Mobile präsentierte die Marokko Blues Band aus Bensheim ein Programm voller Überraschungen. „Funk the Blues“ war der Titel ihrer Show und er war gut gewählt: Mit den Worten „Wir haben einen erweiterten Blues-Begriff“ kündigte Sänger und Frontman Norbert Schmitt den Blues-Klassiker „All Your Love“ an. Und tatsächlich basierte das gesamte Programm auf einer sehr freien Definition des Blues. Mit ihrer eigenwilligen Interpretation von „I’ve Been Working“ von Van Morrisson gab die Band einen Groove-Faktor vor, den sie bis zum Schluss durchhielt – auch in Jazz-Klassikern wie „It Don’t Mean a Thing“ von Duke Ellington aus dem Jahre 1931, den sie in die Welt des R & B entführten. Bassist Matthias Moreno und Drummer Cristian Moreno sorgten gehörig für Drive – unvergleichlich in einer Version von „Summertime“.
Ein Highlight des ersten Teils war Tom Waits’ donnerndes „Hoist that Rag“: Hans Lettow wechselte vom Saxophon zu den Bongos und gab mit Drummer Christian Moreno und Keyboarder Bernd Wolk den düsteren hektischen Rhythmus vor – und dann riss Moreno das Publikum mit einem furiosen Solo mit.
Im zweiten Teil spielte die Marokko Blues Band drei Songs aus ihrer Bühnenshow „Voodoo Faust“: den Titelsong „Voodoo Faust“, Fausts Zauberspruch „Moonbeams“ und „Die Raupe“, ein Song über menschliche Hypokrisie. Das Highlight war dann die Interpretation von „Walk On By“ Burt Bacharachs. Nah an der Coverversion der Stranglers arrangiert, krönten Hans Lettow, Saxophon, und Moritz Oberhofer, Gitarre, das Stück mit ihren Soli, wobei Moritz Oberhofer das Publikum in eine Sphäre führte, in der sich Albert King und psychodelischer Krautrock zu treffen schienen. Nach mehreren Zugaben endete das Konzert im Theater Mobile. red
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