Rodau. Mit drei Richtigen – statt sechs Richtigen, wie beim Lotto – zählte man bei den Rorrern schon zur Spitzengruppe: Mit dem Bier-Tasting, einer Probe im Dorfgemeinschaftshaus, hatte der Verschönerungsverein am Kerb-Wochenende einen Höhepunkt in sein Programm aufgenommen. Für viele Teilnehmer eine ziemliche Herausforderung, wie sich schnell herausstellte.
„Das war schon ganz schön schwer – auch wenn man die vertretenen Biermarken eigentlich kennt“, berichtete einer der Bier-Verkoster. Überforderung stand in viele Gesichter geschrieben, nachdem sechs Biere probiert waren und man sich anschließend entscheiden musste, in welchem Glas der Gerstensaft welcher Brauerei steckte. Für sich entschieden hat das Bier-Tasting schließlich Dieter Volk. Allerdings erst im Rahmen eines Stechens gegen Matthias Schweickert. Die beiden besten Rodauer Bierkenner duellierten sich dabei in der Disziplin, die verschiedenen Biere nur am Geruch zu erkennen – Matthias Schweickert musste sich schließlich geschlagen geben. Dieter Volk, der Gewinner des Wettbewerbes, freute sich über einen Kasten Bier seiner Wahl.
Doch der Rodauer Verschönerungsverein hielt am letzten Tag der Kerb im Dorfgemeinschaftshaus noch weitere Programmpunkte bereit: Neben dem Kerwefrühschoppen und dem vorangegangenen Kerwegottesdienst mit Pfarrer Hans-Joachim Greifenstein, evangelischer Seelsorger aus Schwanheim, wurde dabei auch die Kerweredd noch einmal vorgetragen. Das Duo aus Kerwevadder Marleen Weiß-Strasser und Madlien Weiß als hilfreicher Mundschenk präsentierte seinen Vortrag unmittelbar im Anschluss an die Ausführungen Greifensteins, der im gut gefüllten Dorfgemeinschaftshaus sehr weltlich predigte:
Er sprach über Kritik und den Tonfall, in dem man diese vorbringen kann. Dabei mahnte der Geistliche an, dass sich der Ton in unserer heutigen Zeit sehr verschärft habe. Eine Rodauerin, die Greifenstein lobend erwähnte, habe sich seine Predigt wohl schon im Vorhinein zu Herzen genommen und zeige damit, dass man Kritik auch anders äußern könne als im zunehmend aggressiven Grundton, der in Teilen unserer gesellschaftlichen Debatte Raum greife.
Positives Beispiel
Sie habe einen Leserbrief ganz sachlich ausformuliert, ihre berechtigte Kritik vorgebracht und zum Schluss dazu eingeladen, es das nächste Mal besser zu machen. Gleichzeitig habe sie sich noch bei denen bedankt, die hilfreich dazu beigetragen haben, die missliche Situation doch noch zu retten. Greifenstein lobte dieses positive Beispiel gelungener gesellschaftlicher Auseinandersetzung.
Auch Bürgermeister Holger Habich kam noch zum Abschluss der Rodauer Kerb auf den Festplatz und bedachte alle anwesenden Kinder mit Fahrchips für das Kinderkarussell und den Autoscooter. Für die Kinder hatte der VVR überdies auch mit Bastelangebot und Puppentheater für Unterhaltung gesorgt. jan
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