Zwingenberg. Bettis Pflegedienst feiert Jubiläum. Seit nun 25 Jahren rückt das Team rund um Bettina Töpfer aus, um pflegebedürftige Menschen in der Region in ihrem Alltag zu unterstützen und ihnen zur Seite zu stehen. Jetzt hatte das Team zu einer Jubiläumsfeier in den Firmensitz, die Seniorenwohnanlage an der Platanenallee, eingeladen.
Am 1. Februar 1997 startete Bettina Töpfer mit ihrem Projekt in die Selbstständigkeit. Da nun im Februar dieses Jahres an eine Feier wegen der Corona-Pandemie noch nicht zu denken war, wurde sie nun unter freiem Himmel nachgeholt.
Bettina Töpfer stammt ursprünglich aus Leipzig und ist gelernte Krankenschwester. 1991 kam sie nach Bensheim und begann im Jahr 1997 in Zwingenberg mit dem Aufbau ihres Pflegedienstes. Bereits ein halbes Jahr später konnte sie die erste Mitarbeiterin einstellen. Heute leitet sie gemeinsam mit ihren Töchtern Katja Held und Anja Töpfer das Familienunternehmen mit 36 Voll-und Teilzeitbeschäftigten, Auszubildenden und Praktikanten. „Wir sind ein Familienbetrieb und das wollen wir auch bleiben“, erzählt Katja Held. Die Größe des Teams sei für eine gute und persönliche Zusammenarbeit genau richtig.
Bettina Töpfer ist stolz darauf, dass beide Töchter ihr den Rücken stärken und die Begeisterung für den Beruf teilen. Die Führung ihres Pflegediensts will die Namensgeberin in den nächsten Jahren schrittweise in die Hände der nächsten Generation übergeben.
Bettis Pflegedienst besucht Patienten im Umkreis von etwa 15 Kilometern. Der Mitarbeiterstamm teilt sich in Pflege- und Hauswirtschaftsbereich auf. Seit vielen Jahren schon besteht der Wunsch einer eigenen Tagespflege. Die Räumlichkeiten und die fehlenden Parkmöglichkeiten jedoch geben dies aktuell nicht her.
Ein Schwerpunkt im Umgang mit den pflegebedürftigen Menschen wird auf die aktivierende Pflege gesetzt. Die Ressourcen der Patienten sollen aufrechterhalten und gefördert werden. Daher wird ein großer Wert darauf gelegt, dass die Mitarbeiter sich Zeit nehmen und ihren Patienten nichts abnehmen, was sie selbst noch können, erzählt Katja Held.
Die Pflege müsse daher individuell auf die Menschen und auch auf die jeweiligen räumlichen Gegebenheiten abgestimmt werden. Als Mitarbeiter im ambulanten Pflegedienst ist man bei den Patienten Zuhause und manchmal eben auch mit engen Räumen und kleinen Bädern konfrontiert. „Wir wissen nie, was uns erwartet, aber das macht den Beruf auch so spannend“, schildert Frau Held.
Ein schöner und wichtiger Aspekt des Berufs seien vor allem auch die positiven Rückmeldungen der Patienten. Während der Kontaktbeschränkungen der Corona-Pandemie, waren die Angestellten von „Bettis Pflegedienst“ für die Pflegebedürftigen zeitweise die einzigen Kontaktpersonen. Klar, dass man da auch viel mit nach Hause nimmt: „Man ist ja nicht nur Mitarbeiter, man ist ja auch Mensch“, räumt Katja Held ein.
Doch auch neben der Corona-Pandemie gibt es neue Herausforderungen zu bewältigen. Von der „Entbürokratisierung der Pflege“, so Katja Held, würde man nichts mitbekommen. Die Pflege sei zunehmend anspruchsvoller geworden und auch gesetzliche Änderungen und neue Vorschriften, wie etwa die Tarifpflicht, müssen von der Leitung umgesetzt werden. Dass die Mitarbeiter gut verdienen sollen, das stehe außer Frage. Statt die Pflegeeinrichtungen zu entlasten, seien solche Änderungen jedoch meist mit hohem Aufwand verbunden und für private Pflegeanbieter eine zusätzliche Herausforderung.
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