Zwingenberg. Der sogenannte „Aufstellungsbeschluss“ durch die Zwingenberger Stadtverordnetenversammlung ist jetzt gefasst: Für das durch die Straßen „Hohl“, „Im Weidental“ sowie „Im Rohbächer“ erschlossene Wohngebiet wird es einen Bebauungsplan geben.
Mit der Bauleitplanung für das bereits vor Jahrzehnten besiedelte Quartier, mit der auch der Lückenschluss zum bereits vorhandenen Bebauungsplan „Im Alten Graben“ hergestellt wird, soll „baulicher Wildwuchs“ verhindert werden, wie es die CDU-Fraktion als Initiatorin in einem entsprechenden Antrag formuliert hatte.
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Bis eine rechtskräftige Bauleitplanung für das gut neun Hektar große Gebiet vorliegt, soll eine ebenfalls in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung beschlossene Veränderungssperre verhindern, dass vorhandene Bauwerke so verändert werden, dass sie den Vorgaben des künftigen Bebauungsplans entgegenstehen würden. Dasselbe gilt für die Errichtung neuer Gebäude.
Das Wohnviertel in der süd-östlichen Hanglage des ältesten Bergstraßenstädtchens ist seit Jahrzehnten bereits vor allem mit Ein- und Zweifamilienhäusern sowie wenigen Mehrparteienhäusern bebaut.
Vermehrt Eigentümerwechsel in beliebter Wohnlage erwartet
Motivation der CDU-Fraktion, trotz des quasi „hohen Alters“ des Gebiets die Aufstellung eines Bebauungsplanes zu fordern, ist die Befürchtung, dass der besagte „Wildwuchs“ entstehen könnte: Mit Blick auf die Altersstruktur der Bewohner sei „in den kommenden Jahren mit einer stärkeren Fluktuation“ und in der Folge „mit Eigentümerwechseln“ zu rechnen. Die wiederum können zu Fehlentwicklungen führen.
Bereits in den vergangenen Jahren seien „zahlreiche Immobilien“ in dieser „beliebten Wohnlage“ an neue Eigentümer übertragen worden. „Dabei hat sich bereits gezeigt, dass aufgrund der Lage diese Immobilien auch als Spekulationsobjekte erworben werden, um sie mit möglichst vielen Wohneinheiten beziehungsweise Wohnflächen bebauen und gewinnbringend weiterveräußern zu können“, formulierte die CDU in ihrem Antrag.
Dies aber werde „das Gesicht“ des Gebiets „nachhaltig verändern“. Ziel sei es daher, „die bisherige lockere Bebauung mit vielen Grünflächen, Gärten und teilweise auch alten Baumbeständen als gebietsprägend zu erhalten“. Dabei nahmen die Christdemokraten nicht nur die Bewohner des Quartiers in den Blick, sondern maßen auch der Lage in unmittelbarer Nachbarschaft zur Altstadt und zu den Weinbergen – unter anderem beginnt dort der Blütenweg – eine „besondere Bedeutung“ bei.
Lockere Bebauung mit vielen Grünflächen erhalten
Auf Antrag der SPD wurden in den im März dieses Jahres gefassten Grundsatzbeschluss zudem die noch nicht überplanten Grundstücke integriert, die zwischen dem nun aufzustellenden Bebauungsplan „Hohl“, „Im Weidental“ und „Im Rohbächer“ sowie dem vorhandenen B-Plan „Zwingenberg Süd“ („Im Alten Graben“) liegen.
In der jüngsten Sitzung der Stadtverordneten wurde nun der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan gebilligt und die Veränderungssperre erlassen. Die zu erwartenden Planungskosten für die städteplanerische Leistung – ohne Fachplanungen oder Gutachten wie zum Beispiel ein Artenschutzfachbeitrag – werden voraussichtlich rund 93.500 Euro betragen.
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