Verkehr

Keine zusätzliche Ampel an der B 3-Kreuzung in Zwingenberg

Hessen Mobil lehnte nach einem Ortstermin eine weitere Anlage am Knotenpunkt Walter-Möller-Straße ab.

Von 
Michael Ränker
Lesedauer: 
Für die Kreuzung Walter-Möller-Straße/Darmstädter Straße (B3) hatte die SPD eine zusätzliche Fußgängerüberquerung auf der Südseite angeregt, das wurde von der zuständigen Landesbehörde Hessen Mobil jetzt abgelehnt. © Thomas Zelinger

Zwingenberg. Einen zusätzlichen Fußgängerüberweg auf der Südseite des Kreuzungsbereiches Walter-Möller-Straße/Darmstädter Straße (B3) wird es genauso wenig geben wie die Verlagerung der vorhandenen Querung von der Nord- auf die Südseite. Die Landesbehörde Hessen Mobil, die sich im Auftrag des Bundes auch um dessen Straßen kümmert, hält die Umsetzung der ursprünglich von den Zwingenberger Sozialdemokraten ins Spiel gebrachten Idee für „nicht möglich“. Das geht aus einer Stellungnahme hervor, mit der sich der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss der Stadtverordnetenversammlung jetzt beschäftigte.

SPD hatte „Entschärfung des Gefahrenpunktes“ beantragt

Die SPD-Fraktion hatte in der Dezember-Sitzung des Kommunalparlaments beantragt, zur „deutlichen Entschärfung“ des „bekannten Gefahrenpunktes“ die vorhandene Ampelanlage „um einen weiteren Fußgängerübergang auf der südlichen Seite“ zu ergänzen. Nach Meinung der Sozialdemokraten wäre bei der Umsetzung ihrer Idee „keine Verlagerung der gesamten Ampelanlage erforderlich“, der Vorschlag lasse sich „mit relativ geringem Aufwand realisieren“.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Auf der Südseite – in Höhe des Evangelischen Gemeindehauses – solle, so der Plan der SPD, an den vorhandenen Ampelmasten eine zusätzliche Fußgängerampel installiert und der entsprechende Überweg auf der B3 markiert werden. Den Abstand zwischen der Einmündung Walter-Möller-Straße und der etwas nach Süden zu versetzenden Haltelinie sei „ausreichend groß“.

Grund für die Absage seien bauliche Gegebenheiten

Der Vorschlag der Sozialdemokraten mündete auf Initiative der CDU in einen gemeinsamen Antrag, mit dem Hessen Mobil dazu aufgefordert wurde, „Vorschläge für eine Verbesserung der Verkehrssituation in diesem Bereich zu erarbeiten“. Dabei solle der Ampel-Vorschlag der SPD – ergänzt um die CDU-Idee, statt einer zusätzlichen Querung auch über eine Verlagerung des vorhandenen Fußgängerüberwegs von der Nord- auf die Südseite nachzudenken – berücksichtigt werden.

Nach einem Ortstermin, an dem Mitarbeiter des Zwingenberger Rathauses und der Landesbehörde Hessen Mobil teilgenommen haben, wird jetzt in der Stellungnahme von Hessen Mobil festgestellt: „Aufgrund der baulichen Gegebenheiten rund um den Knotenpunkt – Hofzufahrten östlich der B3, die Stellplätze der Evangelischen Kirchengemeinde westlich der Bundesstraße und die nahgelegene Einmündung der Alsbacher Straße – ist heute wie damals beim Bau der Lichtzeichenanlage eine richtlinienkonforme Herstellung einer zweiten Querungsmöglichkeit im Verlauf der B3 nicht möglich.“

Sicherheit für Fußgänger soll dennoch verbessert werden

Hessen Mobil kommt zu dem Schluss, dass mit Blick auf eine Hofeinfahrt in unmittelbarer Nähe des vorhandenen südlichen Signalmastes die für eine Querung erforderliche Fußgängerfurt ungefähr in Höhe des Hauses Nr. 29 angelegt werden müsste, was ein Versetzen des südlichen Haltebalkens um bis zu fünf Meter zur Folge hätte. Damit wiederum gehe „eine gleichzeitige Verringerung der Aufstelllängen vor dem Knotenpunkt und einer Verlängerung der Räumzeiten“ einher. Zumindest mit Blick auf den Berufsverkehr befürchtet Hessen Mobil dadurch eine „Überstauung“ des nahgelegenen Kreuzungsbereichs Alsbacher Straße/B3. Die Landesbehörde stellt fest: „Dies würde grundsätzlich zu einer Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit in diesem Straßenabschnitt führen.“

Mehr zum Thema

Bergstraße

Land rechnet mit jährlich rund 100 neuen Parkplätzen mit Solardächern

Veröffentlicht
Von
dpa
Mehr erfahren

Nicht realisierbar sei die SPD-Idee auch deswegen, weil entgegen der Annahme der Sozialdemokraten für eine Fußgängerampel auf der Südseite zwei zusätzliche Signalmasten aufgestellt werden müssten. Als Folge würden „mindestens zwei Stellplätze“ am Evangelischen Gemeindehaus entfallen, die aller Voraussicht nach einen Bestandschutz genießen“. Ohne „Baurechtsschaffung“ sei der Verzicht auf die Stellplätze „wahrscheinlich nicht möglich“. Als weiteren Hinderungsgrund für die Installation einer Fußgängerampel auf der Südseite nennt Hessen Mobil die „Vielzahl der Leitungen insbesondere im westlichen Gehweg, die die Aufstellung von zusätzlichen Signalmasten entsprechend geltenden Standards schwer möglich machen“.

„Um dennoch unter diesen schwierigen baulichen Gegebenheiten die Sicherheit der Fußgänger etwas zu verbessern, wird die Fußgängerfurt in der Walter-Möller-Straße um zirka einen Meter verbreitert. Das schafft zum einen mehr Platz für wartende Fußgänger, zum anderen verbessert es die Verkehrsabläufe für den abbiegenden Verkehr und somit auch die Verkehrssicherheit im Knotenpunktbereich“, heißt es seitens Hessen Mobil abschließend.

Verbreiterung der Fußgängerfurt soll Sicherheit erhöhen

Peter Kaffenberger, Stadtverordneter der Sozialdemokraten, bemängelte, die Stellungnahme der Landesbehörde sei zu sehr auf die Bedürfnisse der Autofahrer ausgerichtet: „Weniger im Blick sind Fußgänger und Radfahrer.“ Entgegen der Aussage von Hessen Mobil und der örtlichen Verkehrsbehörde, dass der Kreuzungsbereich nicht durch Verkehrsunfälle von Fußgängern und Radfahrern aufgefallen sei, verwies Kaffenberger außerdem auf eine Statistik, die Unfälle ausweist. „Wir können die Stellungnahme nicht nachvollziehen“, ermutigte der Kommunalpolitiker die Stadtverwaltung, „eine Verbesserung der Situation herbeizuführen“.

CDU-Fraktionsvorsitzender Christoph Neumeister indessen konnte „die Haltung der SPD nicht nachvollziehen“: Im Statement von Hessen Mobil gehe es auch um die Fußgänger. Schließlich werde mit der Verbreiterung der Fußgängerfurt „sehr wohl der Versuch unternommen“, ihren Schutz zu erhöhen. Eine neuerlichen Appell ans Rathaus, sich weiterhin für einen Umbau der Kreuzung einzusetzen, hielt Neumeister für verzichtbar: „Die Zwingenberger Stadtverwaltung ist nicht zuständig.“

Freier Autor

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

VG WORT Zählmarke