Kommunalwahl

Ziel der CDU ist, dass sie stärkste Kraft in Lorsch bleibt

Christdemokraten beschließen ihre Kandidatenliste. Christiane Ludwig-Paul ist erneut Spitzenkandidatin

Von 
Nina Schmelzing
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Die CDU-Kandidaten für die Kommunalwahl um Spitzenkandidatin Christiane Ludwig-Paul (Mitte), Jürgen Sonnabend (3.v.r.) und Kerstin Grabelus (8.v.l.). © CDU

Die Christdemokraten bilden in Lorsch die größte Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung – und das seit Jahren mit deutlichem Abstand zu allen anderen Parteien und Wählervereinigungen. Bei der jüngsten Kommunalwahl im März 2021 stimmten mehr als 40 Prozent der knapp 11.000 Wahlberechtigten für die CDU. Einen ähnlichen Erfolg streben die Mitglieder auch für die anstehende Kommunalwahl im März 2026 an.

31 Kandidaten geheim gewählt

Im Rahmen einer Mitgliederversammlung stellte die CDU – der Stadtverband wird von Julius Gallei geführt – jetzt ihre Kandidaten für die kommende Wahlperiode vor. Einstimmig wurde die 31 Namen umfassende Liste in geheimer Wahl beschlossen, auf der sowohl bekannte wie auch neue Bewerber zu finden sind, die sich für Lorsch künftig ehrenamtlich politisch engagieren wollen. Angeführt wird sie erneut von Christiane Ludwig-Paul als Spitzenkandidatin. Sie zählt zu den erfahrensten Kommunalpolitikern in Lorsch.

Seit 28 Jahren gehört die Lorscherin der Stadtverordnetenversammlung an. Als Thomas Metz in seiner einführenden Rede an diese enorme Zeitspanne erinnerte und Ludwig-Paul als „extrem engagiert“ würdigte, gab es spontan bekräftigenden Applaus aus der Mitgliederversammlung für die „erste Bürgerin der Stadt“. Ludwig-Paul ist seit knapp 15 Jahren Parlamentschefin. Dass sie das herausgehobene Amt als Stadtverordnetenvorsteherin auch gerne in den kommenden fünf Jahren übernehmen würde, unterstrich sie in ihrer Rede.

Die Diplom-Betriebswirtin, Jahrgang 1976, machte aber auch klar, dass nicht der jeweilige Platz auf der Liste die wichtigste Rolle spiele für den gewünschten Erfolg. Nicht die Nummer zähle, sondern das gemeinsame Ziel, wieder stärkste Fraktion zu werden. „Wir alle für Lorsch“ bleibe deshalb für das CDU-Team ein bewährter Leitspruch.

Als „Spitzenteam“ stellte Thomas Metz, Jurist und langjähriger CDU-Politiker, die Christdemokraten vor, die auf der Lorscher Liste die ersten fünf Plätze belegen. Nach Ludwig-Paul folgen Jürgen Sonnabend, Kerstin Grabelus, Olaf Jünge und Ferdinand Koob – Lorscher, die allesamt in den vergangenen Jahren bereits in unterschiedlichen Ämtern ehrenamtlich kommunalpolitisch aktiv waren.

Sonnabend, 60 Jahre alt und Diplom-Ingenieur, arbeitet seit 2006 im Stadtparlament mit. Derzeit ist der verheiratete Vater von zwei erwachsenen Töchtern CDU-Fraktionsvorsitzender und leitet den Bau- und Umweltausschuss. In seiner Freizeit bringt er sich als Trainer bei den Leichtathleten der Olympia ein.

Kerstin Grabelus, gleichfalls Ingenieurin und Jahrgang 1962, ist eine zugezogene Lorscherin, die sich in ihrer neuen Heimatstadt vielfach einsetzt: politisch als Vorsitzende der Frauen Union, zudem in der Theaterspielgemeinschaft. Ein erklärtes Ziel der verwitweten Mutter zweier erwachsener Kinder ist es, mehr Aufmerksamkeit für den „weiblichen Blickwinkel“ zu gewinnen. Einer ihrer Söhne, Maximilian Grabelus, kandidiert ebenfalls auf der Liste der CDU. Er hat Platz elf inne.

Auf Platz vier ist Olaf Jünge zu finden. Der Kriminalbeamte im Ruhestand will auch in seiner dann vierten Wahlperiode Verantwortung für Lorsch übernehmen. Früher saß der „Ur-Lorscher“, wie er sich vorstellte, unter anderem dem Bauausschuss vor. Jünge warb auch dafür, für Lorscher auf der Kreistagsliste zu stimmen, damit die Klosterstadt auch in diesem Gremium gut vertreten ist.

Ebenfalls schon viele Jahre in Führungsfunktionen für die CDU tätig ist Ferdinand Koob. Der 35 Jahre alte Verwaltungsbeamte ist auf Platz fünf der Liste gesetzt. Koob erinnerte daran, dass er sich aktuell ein wenig aus der ersten Reihe der politischen Ehrenämter zurückgezogen habe – mit Rücksicht auf seine junge Familie, denn er ist gerade zum zweiten Mal Vater geworden.

Auf den Plätzen sechs bis zehn tritt die Lorscher CDU mit Luisa Froitzheim, Christian Eichhorn, Frank Gröger, Margret Böhne-Schnell und Dr. Thomas Haßlöcher an, und damit mit einer Mischung aus erfahrenen und neuen Kandidaten. Er habe „keine Angst, weitere Verantwortung zu übernehmen“, erklärte etwa Eichhorn, der sich erstmals aufstellen lässt, aber bereits einige Jahre den SC Olympia führt.

Nach dem Politikwissenschaftler Maximilian Grabelus, in Lorsch bekannt etwa durch seine Tätigkeit bei der Theaterspielgemeinschaft und der Kirchengemeinde, folgen Jonathan Heim, Dr. Andreas Adams, Anita Schilz, Alexander Nitz, Steffen Klee, Michael Heinz, Anna Liebler, Martin Spruch, Dr. Peter Schmitt, Dmitrij Shtutman, Susanne Eberhard, Dr. Paul Schmelzing, Silvia Wenzel, Robin Hartmann, Nina Bixner, Andreas Paul, Maximilian Walter, Eva Lamp, Freddy Kaupa und – auf Platz 31 – Alexander Löffelholz.

An den Schluss der Liste habe er sich setzen lassen, weil er derzeit berufsbegleitend auch noch seinen Master-Abschluss absolviere, erläuterte der vormalige CDU-Vorsitzende und frühere Erste Stadtrat, Jahrgang 1988. Das sei bereits sehr zeitaufwändig. Er war nicht der einzige Kandidat, der anklingen ließ, beruflich oder familiär bereits gut eingebunden zu sein.

Ludwig-Paul dankte deshalb allen, die sich bereiterklärt hatten, auf die Liste zu gehen, damit Verantwortung zu übernehmen und zu zeigen, dass sie gestalten statt nur verwalten wollten. Das sei nicht selbstverständlich, zumal die Bedingungen für die Kommunalpolitiker allgemein nicht einfacher würden.

Ortsparlament schrumpft

Da es auch für andere Parteien in den vergangenen Jahren nicht leicht war, lange Kandidatenlisten aufzustellen, hatte die Stadtverordnetenversammlung mehrfach darüber beraten, das Ortsparlament zu verkleinern. Viele Jahre blieb die Initiative dennoch erfolglos. Im vorigen Jahr aber entschied die Stadtverordnetenversammlung einstimmig, dass das Gremium nach der Kommunalwahl 2026 auf 31 Mitglieder schrumpfen wird.

Einig war sich die CDU-Versammlung darüber, mit ihrer einstimmig beschlossenen Liste sehr gut für die Wahl aufgestellt zu sein. Die CDU präsentiere eine Liste, auf der Männer wie Frauen, Ur-Lorscher wie Zugezogene, erfahrene wie neue Bewerber, unterschiedliche Generationen und Berufe vertreten seien.

Die CDU wolle auch 2026 wieder die deutlich stärkste kommunalpolitische Kraft in Lorsch werden, erklärte nicht allein Thomas Metz. Das gute Ergebnis brachte den Christdemokraten 15 Sitze in der bislang noch 37 Mitglieder umfassenden Stadtverordnetenversammlung ein.

Thema im Haus Emmaus war auch das Motto, mit dem die hessische CDU in den Wahlkampf geht. „24/7“ heißt es. Rund um die Uhr wollen auch die Lorscher Christdemokraten für Lorsch aktiv sein.

Redaktion

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