Lorsch. Eine große Versammlung gab es gestern im Pausenhof der Wingertsbergschule. Zahlreiche Grundschüler trafen sich mit ihren Lehrern vor dem Altbau, um gemeinsam ein Lied anzustimmen. „Danke für diese tollen Möbel / Danke für diese Top-Idee“, sang der riesige Chor und applaudierte anschließend. Das freute nicht allein Rektorin Jutta Rothfritz, sondern auch viele Eltern und Sponsoren, die sich in den vergangenen Monaten für ein Herzensprojekt in der Schule besonders engagiert hatten: die Modernisierung der Schülerbücherei.
Sie ist jetzt noch vor den Herbstferien abgeschlossen worden. Der zweigeteilte Raum im Altbau hat unter anderem eine Lese-Insel erhalten, zusätzliche Regale, einen CD-Ständer, Kissen und ein großzügiges Podest. Das bietet viele Sitzplätze für eine Menge Kinder, die sich dort zum Schmökern einfinden.
Es kommen mehr Kinder
Gemütlich und heller ist die Bücherei geworden – und die Ausleihe zieht bereits deutlich mehr Erst- bis Viertklässler an, als zuvor. Das berichtet Claudia Ewerhardy, die sich ehrenamtlich in der Bücherei sowie auch im Schulförderverein einbringt. Geleitet wird das knapp 20-köpfige Büchereiteam, das ehrenamtlich tätig ist, von Nina Sapmaz und Sarah Koob.
„Schon während der Umbauarbeiten, haben Kinder immer wieder reingelinst“, ergänzt Ewerhardy. Die Reaktionen seien durchweg positiv und erwartungsvoll gewesen. Denn die alten Sofas boten zu wenig Sitzplätze und die früheren Regale schluckten viel Tageslicht – nicht gerade optimale Bedingungen, wenn man dem Nachwuchs spannende Lektüre schmackhaft machen möchte. Die Bücherei der Grundschule ist nicht nur eine Ausleihstation, sie wird auch als Aufenthaltsmöglichkeit in der Pause geschätzt.
Ohne die Unterstützung von Sponsoren wäre die Modernisierung nicht gelungen. Die Schulförderer konnten Geschäftsleute aus Lorsch und Umgebung, Geldgeber wie die Sparkassen-Stiftung und die GGEW sowie zahlreiche Eltern und Großeltern für die Mithilfe gewinnen. Einige von ihnen, Christian Gärtner und Martin Siekmann zum Beispiel, nahmen gestern wie auch Mitglieder des Fördervereins und Schulelternbeiratsvorsitzender Mario Sauer gerne am Begrüßungstermin in der neu gestalteten Bücherei teil.
„Ganz viele helfende Hände haben sehr, sehr viel Zeit investiert für eine so tolle Bücherei“, dankte Jutta Rothfritz für „jeden Euro und jede Minute Zeit“, die möglich gemacht wurden. Manche Familien haben auch kräftig Kuchen gebacken, der bei verschiedenen Gelegenheiten – beim Stadtfest Innenstadtzauber etwa – zugunsten der Wingertsberg-Bücherei verkauft wurde.
Kinderkrimis und Comicbände
Von Büchern hat man sich im Rahmen der Neugestaltung nicht getrennt. Fast 3000 Bände können insgesamt ausgeliehen werden. Renner sind Reihen wie die Kinderkrimis „Drei Fragezeichen“, von denen Eltern unmöglich alle einzelnen Titel kaufen und daheim unterbringen könnten. In der Schülerbücherei sind die Reihen vollständig und können hintereinander weg gelesen werden – wenn die Bücher nicht gerade ausgeliehen sind. Von der „Minecraft“-Reihe, die besonders bei Jungs beliebt ist, war gestern jedenfalls nur noch ein einziges Exemplar zu haben. „Gregs Tagebuch“, in dem auch Eltern gerne lesen, ist mittlerweile bereits auf 17 Bände angewachsen und in der Bücherei vorrätig.
Auch ein Angebot für Erstleser gibt es, einige Bilderbücher sowie aus dem Sachbuchbereich – abgesehen von der seit Jahrzehnten sehr gefragten „Was ist was?“-Reihe – sogar Koch- und Bastelbücher. Und Comics? Na klar, auch da wird man fündig. „Asterix und Obelix“ warten im Regal und auch die Arbeit der Juniordetektive der drei „Fragezeichen“ kann man inzwischen auch in einem Band in Comicform verfolgen.
Noch in diesem Jahr wird der Bestand wachsen, denn am 15. November steht wieder die große Buchausstellung an, zu der Bücherei und Buchhandlung traditionell gemeinsam einladen und für
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