Gartenbauverein

Lorscher Wingertsbergschüler kelterten Apfelsaft

Praktischer Unterricht für die Grundschülerinnen und Grundschüler stand auf dem Stundenplan.

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ml
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Auf dem Gelände des Obst- und Gartenbauvereins lernten Lorscher Kinder unter fachkundiger Anleitung das Keltern. © Weinbach

Lorsch. Herbstzeit ist Obstzeit und damit auch Zeit, das reife Obst von den Bäumen zu pflücken und zu verarbeiten. Das machen seit drei Jahren auch Mitglieder des Lorscher Obst- und Gartenbauvereins. In diesem Jahr hatten sie die Äpfel an den Bäumen der Straße zum Freilichtlabor Lauresham geerntet, natürlich mit Genehmigung der Stadt Lorsch.

Die Menge wurde auf das Vereinsgelände gekarrt, um dort zu Apfelsaft gekeltert zu werden. Wie Äpfel gekeltert werden, also zu Saft gepresst, dazu hatten sie auch in diesem Jahr wieder Kinder der Wingertsbergschule und des Waldkindergartens eingeladen. Sandra Wahlig, Lehrerin der Klasse 1e der Grundschule hatte das Thema Herbst, Apfelernte und Apfelverwertung im Unterricht behandelt.

Erst die Theorie, dann die Praxis

Der eher grauen Theorie folgte dann die Praxis vor Ort auf dem Gelände im Schnabelseck. Der stellvertretende Vereinsvorsitzende Olaf Jünge lief, zusammen mit Thomas Brecht aus Biblis, Mitglied im Landesvorstand, und den Kindern durch die Reihen mit größeren und kleineren Apfelbäumen. Die Kinder hörten, wie ein Apfelbaum gepflanzt wird, wie er wächst, was unternommen werden muss, damit daran Früchte wachsen und wie reifes Obst geerntet werden soll.

Die Kinder erfuhren, dass die frisch gepflückten Äpfel gewaschen werden müssen, dass die sauberen Äpfel in einen Häcksler gefüllt werden müssen, damit sie geschrotet werden können. Die entstandenen Apfelschnitzel werden aufgefangen und dann in eine Tonne, offiziell heißt sie Kelter, geschichtet. Darin wird der Brei dann zu Saft gepresst. Der frische Saft läuft aus der Kelter heraus in eine Wanne oder auch gleich in eine Flasche.

Kräftig mitgearbeitet

Diesen gesamten Vorgang erlebten die Schulkinder selbst in der Praxis. Mit viel Elan stopften sie die Äpfel in den Häcksler, unterstützt vom Vereinsvorsitzenden Klaus Eberle und von Manfred Wägner. Sie schichteten den Brei in die Kelter und staunten nicht schlecht über den herausfließenden Saft.

Der ist bekannt als Most und eigentlich nicht lange haltbar. Dem halfen die Kinder dadurch ab, dass sie ihn in mitgebrachte Flaschen laufen ließen, die sie mitnehmen durften, um diesen zuhause zu probieren. Sie durften aber auch direkt testen, wie der Saft schmeckt.

Die sechsjährige Dilara fand die Maschine Häcksler „cool“. Der gleichaltrige Falk stopfte nicht nur die Äpfel in den Häcksler, er wusste auch, „wie ein Apfel entsteht“. Während die Schüler den Saft produzierten, hatte Thomas Brecht die Kleinen des Waldkindergartens auch über das Wachsen und Ernten der Äpfel informiert.

Auch sie durften später zeigen, was sie gelernt hatten und wie sie selbst Apfelsaft herstellen konnten. Für alle Kinder war es ein erlebnisreicher Vormittag, der einmal mehr zeigte, dass die Praxis ein wichtiger Teil der Bildung ist. ml

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