Kulturausschuss

Vorbereitungen für den Lorscher Frühlingmarkt laufen

Von 
Nina Schmelzing
Lesedauer: 
Eine große Bühne wird es beim Frühlingsmarkt noch nicht geben. Nachdem aber zwei Jahre nur digitale oder stark reduzierte Feiern möglich waren, soll im nächsten Mai wieder mehr möglich sein. Unser Bild zeigt eine Garde der Bürger-Funken. © WEINBACH

Lorsch. Die Corona-Regelungen werden derzeit gelockert, und zwar deutlich. „Weitere maßgebliche Erleichterungen im Umgang mit der Pandemie sind in Aussicht gestellt und sollen zügig folgen“, heißt es von Seiten des Kultur- und Tourismusamtes. Gute Chancen bestehen damit, dass der Lorscher Frühlingsmarkt mit Bienen- und Dichterfest sowie den Pfingstrosentagen in diesem Mai endlich wieder ausgiebiger gefeiert werden kann. In den beiden Vorjahren hatte es wegen Corona nur einen digitalen Ersatz geben können beziehungsweise ein stark reduziertes „Frühlingstage“-Programm. In der öffentlichen Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses am kommenden Dienstag (8.) wird der Frühlingsmarkt ein Thema der Tagesordnung sein.

Es gibt Plan A und Plan B

Dass die Pandemie noch längst nicht vorbei ist, wissen Festveranstalter allerorten. Auch in Lorsch wird vorgebaut für den Fall, dass sich die Corona-Lage im späten Frühling wieder zum Schlechteren entwickeln sollte. Ein Plan A und ein Plan B werden deshalb als Konzeptionsvorschläge für das Stadtfest in der Sitzung am Dienstag vorgestellt. Beide Konzepte seien mit der Entwicklungsgesellschaft Lorsch (EGL) beziehungsweise dem Stadtmarketing abgesprochen, informiert Kulturamtschefin Gabi Dewald.

Unter Berücksichtigung aller gebotenen Vorsicht soll beim nächsten Frühlingsmarkt jedenfalls „wieder möglichst viel Normalität Einzug halten“, heißt der Wunsch der Planer. Der Lorscher Einzelhandel, die Schausteller und Budenbetreiber sowie die Künstler, die für Unterhaltung des Publikums sorgen, sollen wieder eingebunden werden.

Eine große Bühne allerdings wird am 14. und 15. Mai noch nicht aufgebaut sein. Vermehrt „Walking Acts“, also Musiker, die sich musizierend über den gesamten Markt bewegen, sollen für Unterhaltung sorgen. Lorscher Vereine können sich dabei ebenfalls einbringen. Auch soll der Frühlingsmarkt 2022 an beiden Abenden früher zu Ende sein als das vor der Pandemie üblich war. Das Ende soll sich an den Kernöffnungszeiten für die Stände ausrichten. Samstag um 20 Uhr und Sonntag um 19 Uhr soll Schluss sein.

Auch ein Frühlingsmarkt ohne Party am Abend aber wird attraktiv sein, zeigt man sich in Lorsch zuversichtlich. Das Festgelände soll sich zwischen Stadthaus und Palais von Hausen in der Bahnhofstraße, dem Alten Rathaus und dem Pfingstrosengarten erstrecken. Der Einzelhandel will sich mit einem verkaufsoffenen Sonntag beteiligen. Ein gut besuchter Markt trägt natürlich auch zur Stärkung der Innenstadt bei.

Sollte die Corona-Lage im Mai Zugangs-Kontrollen nötig machen, dann soll das Marktgeschehen im Areal zwischen Stadthaus und Giebauer Haus sowie – in Absprache mit der katholischen Pfarrgemeinde St. Nazarius – rund um die Kirche stattfinden. Bei einer solchen kleineren Veranstaltungsfläche, abgesperrt mit Bauzäunen und mit Kontrollen an den Eingängen sei aber mit mehr Ausgaben und weniger Einnahmen zu rechnen, heißt es in der Stellungnahme zum derzeit nicht wahrscheinlichen, aber dennoch noch nicht völlig auszuschließenden Plan B. Der Kultur- und Sozialausschuss soll den Sachverhalt zur Kenntnis nehmen. Den nötigen Mehrkosten für das Stadtfest im Fall der ungünstigeren Pandemie-Entwicklung soll im März auch der Haupt- und Finanzausschuss zustimmen.

Lebensmittel retten

Zum Auftakt der Sitzung am Dienstag geht es um ein ganz anderes Thema, um Lebensmittelverschwendung und Möglichkeiten, diese zu vermindern. Millionen Tonnen Nahrungsmittel landen jedes Jahr in Deutschland – der überwiegende Teil davon wäre aber noch genießbar. Im Sommer vorigen Jahres hatte die Lorscher CDU-Fraktion deshalb die Initiative „Fairteiler“-Regal vorgestellt, mit der man die Verschwendung eventuell reduzieren könnte. Es handelt sich um eine Anlaufstelle, an der diejenigen, die zuviel in der Küche haben, Lebensmittel abgeben können. Wer das Essen dann mitnehmen möchte, kann einfach zugreifen. Es steht ausdrücklich jedem, nicht nur Bedürftigen, zur Verfügung. Den „Tafeln“, die Essen für Bedürftige bieten, soll Foodsharing- keine Konkurrenz machen, ihnen wird ein Vortritt eingeräumt.

Auch die Grünen hatten den CDU-Antrag damals grundsätzlich begrüßt, mit einem Änderungsantrag aber erreicht, dass ein Vertreter einer regionalen Foodsharing-Initiative zunächst in einer öffentlichen Sitzung in Lorsch über die Erfahrung mit solcher Lebensmittelrettung berichten soll. Am Dienstag wird nun eine Bergsträßer Ehrenamtliche über die Arbeit der Lebensmittelretter informieren, bei der schließlich auch lebensmittelrechtliche Vorgaben und ein Hygieneplan zu beachten sind. Im Kreis Bergstraße, so hat die Lorscher Verwaltung ermittelt, gibt es derzeit kein öffentlich zugängliches „Fairteiler“-Regal.

Auch Informationen über das geplante Ärztehaus in Lorsch und die ärztliche Versorgung mit in Kürze noch weniger Praxen am Ort könnte es geben. Die Fraktionen von CDU und Grünen hatten in der Stadtverordnetenversammlung jedenfalls beantragt, dass Bürgermeister Schönung in der nächsten öffentlichen Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses darüber berichtet.

Redaktion

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger