Lorsch. „Alle Vögel sind schon da“ heißt es in einem bekannten Volkslied. Was aber ist, wenn im Frühling immer weniger Vögel auftauchen, weil – ähnlich wie Insekten – immer mehr Arten verschwinden? Weil die Menge der Tiere abnimmt, mehr Vögel auf der „Roten Liste“ stehen, weil die Gefahr des Artensterbens gegeben ist? Um das zu verhindern oder wenigstens einzuschränken, ist es notwendig, die heimischen Wildvögel das gesamte Jahr über mit natürlichen Rohstoffen zu füttern. Das ist eine der Aufgaben, die sich die Mitglieder des Lorscher Vogelschutzvereins gestellt haben.
Wie das geschehen kann, zeigte sich jetzt wieder im Vogelpark Birkengarten. Da sägten, nagelten und hämmerten bereits in den frühen Morgenstunden 15 fleißige Vereinsmitglieder, darunter auch einige ihrer Kinder, schmale Latten zurecht, die sie maschinell auf ein viereckiges Brettchen tackerten. Daraus entstanden 200 flache Behältnisse – Rahmen, die mit Fett, gemischt mit Haferflocken und Körnern, gefüllt wurden.
Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"
Quer über diese Rahmen nagelten die Helfer einen dünnen Zweig, sozusagen eine Haltestange für Vögel, wenn sie an dem Futter picken. Bei dieser jährlichen Futterrahmen-Aktion des Lorscher Vereins wurden diesmal 100 Kilo Fett in einer großen Tonne angewärmt, um dann die weiche Masse besser mit 25 Kilo Haferflocken und Körnerfutter mischen zu können.
Die fertigen Rahmen wurden auf einem Tisch in der Nähe des seitlichen westlichen Eingangs gestapelt und zum Kauf angeboten. Dort konnten Interessierte kommen, die das selbst gemachte Vogelfutter beziehungsweise die Rähmchen kaufen wollten. Der Zweck der Aktion ist es, Vogelliebhaber von der Notwendigkeit der winterlichen Wildvogelfütterung zu überzeugen und mit den Fettrahmen die Mittel dafür an die Hand zu geben, erläuterten die Aktiven des Vogelschutzvereins.
Der Erfolg zeigte sich nach rund drei Stunden, eine Zeit in der 100 der 200 selbst hergestellten „Kästchen“ verkauft werden konnten zur Fütterung der Vögel im Winter. Sie sind geeignet für Körner fressende Vogelarten. Die kleineren Rahmen wurden für fünf und die etwas Größeren für sechs Euro angeboten.
Kunden, die leere Rahmen aus dem Vorjahr mitbrachten, wurden sie erneut gefüllt. Ein Vogelliebhaber wies darauf hin, dass die Futterkästchen im eigenen Garten an geschützten Stellen aufgehängt werden sollten, unzugänglich für Katzen, für die Vögel ein Fressen sind.
Verkauf geht weiter
Wie der Vereinsvorsitzende Nicolai Poeplau informiert, werden Futterrahmen auch am 9. Dezember (Samstag) auf dem Benediktinerplatz verkauft. Der Verein hat dazu eine der blauen Buden der Stadt gemietet, die ab 15 Uhr geöffnet ist. Auch Punsch und Waffeln sowie Honig sind dann dort zu haben.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/lorsch_artikel,-lorsch-vogel-schutz-winter-_arid,2152743.html