Lorsch. Asthma bronchiale ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der unteren Atemwege die sehr empfindlich auf unterschiedliche Reize reagieren, indem sie sich verengen. Die Schleimhäute schwellen in den Bronchien an und können zähen Schleim entwickeln. Diese Art Asthma kann sowohl allergische als auch nicht-allergische Ursachen haben. Etwa 20 Prozent der Deutschen (Erwachsene und Kinder) sind von der Lungenkrankheit betroffen. Von einer Volkskrankheit wird aber nicht gesprochen.
Wenn die Lunge pfeift, wenn bei kleinsten Belastungen die Luft wegbleibt, etwa beim Treppensteigen, einem die Brust abgeschnürt wird, könnte es Asthma sein. Stephan Thomas von der Lorscher DRK-Gruppe „Betreuung und Soziales“, der 35 Jahre Fachkrankenpfleger war und unter anderem eine Ausbildung erhalten hat zum Asthma-Trainer, informierte in der DRK-Unterkunft Interessierte über die Krankheit und wie man dagegen vorgehen kann.
Anzeichen können sein: Kurzatmigkeit, starker trockener Husten, unter Umständen mit glasigem Auswurf, angestrengtes Ausatmen, Blauverfärbung von Fingern und Lippen oder Brustschmerzen bei einem Asthma-Anfall.
Verursacht werden können die Anzeichen durch Nebel, Wind, kalte Umgebungsluft, körperliche Belastung, Stress, Medikamente, Abgase, Tabakrauch. Kommen die Schleimhäute mit diesen Reizen in Kontakt, schwellen sie an und produzieren mehr Schleim. Dadurch verengen sich die Bronchien und die Atemmuskulatur muss mehr leisten, um das Kohlendioxyd abzuatmen. Für ein komplikationsarmes Leben helfen Asthmaschulung, Medikamente, Notfallsprays, engen Arztkontakte, das Meiden von Allergenen und die Entwöhnung von Nikotin sowie ein Stressmanagement.
Gurgeln und Inhalieren testen
Die Behandlung von Asthma erfolgt nach der Aufteilung in vier Schweregrade. Um Asthma bei erwachsenen Patienten zu kontrollieren, gibt es einen Stufenplan möglicher Therapieoptionen. Dieses hilft Ärzten nach Einordnung der Diagnose, die individuell optimale Therapie zu verordnen. Es gibt einige sehr wirksame Hausmittel, die jeder Mensch für sich testen sollte, ob sie ihm gut tun, erklärte Stephan Thomas. Dazu gehören Ingwer-Tee, warme Brustwickel und das Gurgeln oder Inhalieren mit Salzwasser.
Thymian, Fenchel und Anis eignen sich zur Schleimlösung und dem Entkrampfen der Bronchien, bis zu zwei Liter Flüssigkeit sollen am Tag getrunken werden. Nachts ist Asthma am schlimmsten, weil sich beim Liegen Sekret in den Atemwegen sammelt. Schwergewichtige sind stärker gefährdet als Normalgewichtige. Bei Minustemperaturen wird ein Schal vor dem Mund empfohlen.
Fenster für Frischluft öffnen
Von einem Asthma-Anfall wird gesprochen, wenn sich Beschwerden kurzzeitig massiv verstärken und mit Luftnot verbunden sind. Als Hilfe bei einem Anfall wird empfohlen: Sofort den Notruf 112 wählen, Stressreduzierung durch beruhigende Gespräche, erhöhte Oberkörperlagerung, beengende Kleidung öffnen, Fenster öffnen für Frischluftzufuhr.
Die Lippenbremse bei der Ausatmung ist zu beachten. Der „Kutschersitz“ oder die „Torwarthaltung“, beides bildlich dargestellt, sollte eingenommen werden, um die Atemluftmuskulatur zur besseren Ausatmung zu nutzen. Stephan Thomas erklärte einiges, was bei Asthma passiert und wie es behandelt werden kann. Die Krankheit kann auch Kinder befallen und in der Pubertät verschwinden.
Ersterkrankungen sind bei Erwachsenen selten. Es gibt Selbsthilfegruppen, Videos über das Thema, Literatur und ein Instrument zur Messung der Lungenfunktion, ein PEEK Flow-Meter. Es gab eine rege Diskussion und Stephan Thomas, der sich für die Aufmerksamkeit bedankte, hoffte, dass alle Besucher viel Wissenswertes mitnehmen konnten, um Probleme mit Asthma besser in den Griff zu bekommen.
Für den 9. November (Donnerstag) gibt es einen weiteren öffentlichen Vortrag. Dann heißt das Thema beim DRK „Gesunde Füße, gesunde Beine. ml
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