Pfarrei Edith Stein

Lorscher Sternsinger sind heute an der Königshalle zu hören

Die elfköpfige Kindergruppe startete gestern die traditionsreiche Aktion. Spenden für Kinderrechte werden gesammelt.

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Nina Schmelzing
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Zu den ersten Stationen der Lorscher Sternsinger gehörte gestern nach dem Gottesdienst das Pfarrhaus in der Römerstraße. © Neu

Lorsch. „Schau mal – die Sternsinger! Bestimmt singen sie gleich.“ In der Lorscher Stadtmitte freuten sich gestern Vormittag viele Passanten über die Begegnung mit der Kindergruppe, die mit goldfarbenen Kronen auf dem Kopf und in bunten Kostümen durchs Zentrum zog. Und natürlich stimmten die Jungen und Mädchen auch die bekannten Lieder an.

Seit der Corona-Zeit laufen die Lorscher Sternsinger nicht mehr von Haus zu Haus. Das Gebiet, das sie abwandern müssten, ist längst viel zu groß für die im Laufe der Jahre kleiner gewordenen Sternsingergruppen. Auch wenn sie nicht mehr an Privathäusern klingeln, den Segen bringen die jungen Katholiken dennoch für diejenigen, die sich das wünschen. Man sollte dann zu einem der öffentlichen Auftritte kommen, die die Sternsinger in den kommenden Tagen absolvieren.

Außerdem werden vom Pfarrbüro der Kirchengemeinde Heilige Edith Stein im Vorfeld „Segensumschläge“ an alle Haushalte verschickt. Ein gesegneter Aufkleber mit der Aufschrift 20*C+M+B+25 liegt darin, den jeder selbst an seiner Haustür anbringen kann, sowie eine Spenden-Bitte.

Das Geld aus der Sternsingeraktion soll diesmal zur Stärkung der Kinderrechte verwendet werden. Zu diesen gehört zum Beispiel das Recht auf Schulbesuch. Millionen Kindern weltweit, vor allem Mädchen, bleibt er allerdings verwehrt. Statt lernen zu dürfen, müssen Hunderttausende Kinder täglich schwere Arbeit erledigen – und häufig müssen die Jungen und Mädchen unter ausbeuterischen Bedingungen schuften, erinnern die Katholiken.

Insgesamt elf junge Lorscher helfen in diesem Jahr mit ihrem Engagement bei der Aktion Dreikönigssingen mit, dass die Lage für die Kinder in Not etwas besser wird. Sie haben Zeit in mehrere Singproben und eine Kostümprobe investiert und sie haben wegen ihres Einsatzes auch in den Weihnachtsferien nicht jeden Tag beliebig lange ausschlafen können. Gestern trafen sie sich bereits um 9 Uhr zum Aussendungsgottesdienst, den in der Kirche St. Nazarius Pfarrer Michael Bartmann hielt.

Dann ging es auf die Straße und zu verschiedenen Adressen. Am Pfarrhaus machten die Sternsinger unter anderem Station. Dann bog die Gruppe, angeführt von Monika Wilhelm vom Pfarreirat, zum Stadthaus ab. Kämmerer Ralf Kleisinger und Jasmin Hofmann, die das Vorzimmer des Bürgermeisters leitet, öffneten die Tür, ließen den Segen, der „Christus segne dieses Haus“ bedeutet, anschreiben und dankten für den Besuch mit einer Spende.

Auch die Zuhörer, die sich am Kaiser-Wilhelm-Platz versammelt hatten, zückten ihre Portemonnaies, als die Sammelbüchse herumgereicht wurde. Für ihre Lieder wie etwa die Klassiker „Wir kommen daher aus dem Morgenland“ und „Tragt in die Welt nun ein Licht“, das die jungen Lorscher über vier Strophen hin auswendig vortrugen, gab es zudem Applaus. Dann führte die Tour weiter zum Paulusheim. Dort durfte die zehnjährige Finja den Segen mit Kreide schreiben.

Um diesen oben an der Tür anbringen zu können, benötigten die meisten Kinder – die jüngsten Teilnehmer waren erst sieben Jahre alt – größenbedingt etwas Unterstützung: Räuberleiter oder Hochheben durch Eltern. Zur Freude der Aktiven hatte eine Mutter auch an heißen Früchtetee gedacht, der zur Halbzeit an alle Kinder ausgeschenkt wurde.

Nach dem Singen vor dem Alten Rathaus zogen die Sternsinger anschließend zur Kloster-Apotheke und dann in weitere Ladenschäfte. Heute (Samstag) ist die Gruppe erneut unterwegs. Sie startet um 10 Uhr an der Königshalle, singt um 10.30 Uhr am Stadthaus und zum Abschluss um 11.30 Uhr auf dem Parkplatz an der Siemens-Schule. Zuhörer und Spenden sind ihnen willkommen. Eine Einhäuser Gruppe ist heute ab 10 Uhr in der Weschnitzgemeinde unterwegs.

Beim Neujahrsempfang dabei

Am Dreikönigstag am kommenden Montag (6.) ziehen die Sternsinger von St. Nazarius abends um 19 Uhr zum Hochamt in die katholische Kirche ein. Einen Auftritt vor viel Publikum, von dem entsprechend Gelder für die Spendenbox erhofft werden, hat die Lorscher Gruppe auch beim Neujahrsempfang der Stadt. Der ist diesmal für den 19. Januar (Sonntag) terminiert und findet um 17 Uhr in den Räumen der Behindertenhilfe am Starkenburgring statt.

Spenden für die Sternsingeraktion können auch im Pfarrbüro abgegeben oder in den dortigen Briefkasten eingeworfen werden.

Redaktion

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