Lorsch. Ideales Wetter gab es gestern für die Lorscher Erstklässler und ihre Eltern und Geschwister. So konnten die Aufnahmefeiern für die Grundschule im Freien stattfinden. Auf dem Gelände zwischen Sporthalle und Schule begrüßte Rektorin Jutta Rothfritz insgesamt 141 neue Schüler.
Erneut werden an der Lorscher Grundschule sechs erste Klassen gebildet. Insgesamt werden auch in diesem Jahr wieder mehr als 550 Kinder am Wingertsberg unterrichtet. 557 sind es in den Klassen eins bis vier, zusätzlich besuchen knapp 20 Kinder im letzten Kita-Jahr an der Schule einen Vorlaufkurs.
Um die Gruppen überschaubar zu halten, wurden drei Aufnahmefeiern organisiert: um 9 Uhr, 11 Uhr und um 13 Uhr wurden jeweils zwei Klassen von ihren Lehrerinnen begrüßt und in die Klassenräume geführt. Zuvor stellte Rothfritz zwei wichtige Personen der Schule vor: Hausmeister Wolfgang Ahlheim und „Frau Marienkäfer“ – das ist Schulsekretärin Vera Gröger, an deren Fenster und Bürotür ein Marienkäfer-Bild angebracht ist. Es soll auch denjenigen, die noch nicht lesen können, den Hinweis geben: Hier gibt es Hilfe bei allen Fragen, die sich auftun.
Das können am Anfang durchaus viele sein. Denn „aller Anfang ist schwer“, erinnerte Rektorin Rothfritz. Sie machte in ihrer Ansprache klar, dass der Übergang von der Kita zur Schule ein großer Schritt ist. „Schule ist verpflichtend“, unterstrich sie. Es werde Kinder manchmal Mühe und Überwindung kosten, täglich pünktlich zu erscheinen und nachmittags Hausaufgaben zu erledigen. Eltern sollten wissen, dass es nicht immer einfach ist, schreiben und rechnen zu lernen.
Eltern könnten helfen, damit die Eingewöhnung an der neuen „Arbeitsstätte“ gut gelinge. „Kinder brauchen, wenn sie heimkommen, jemanden, der ein offenes Ohr hat“, sagte sie zum Beispiel. Unterstützung sei anfangs auch beim Ranzen-Packen nötig. Eltern könnten den Stundenplan für den nächsten Tag vorlesen, die Kinder dann die entsprechend benötigten Bücher oder Turnsachen einräumen.
Täglich in den Ranzen gucken
Sowieso sollten Eltern jeden Tag einmal in den Ranzen ihrer Erstklässler gucken. Denn wichtige Informationen werden in der Elternpost-Mappe transportiert und von den Kindern könne noch nicht erwartet werden, dass sie an alle Nachrichten, die zu übermitteln sind, selbst denken.
Ihren Kindern alle Arbeiten abnehmen, das sollten Eltern dagegen unbedingt vermeiden. Weder sollten die Erwachsenen die Matheaufgaben selbst ins Schulheft schreiben, noch sollten sie ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren. Auch bei Regen sei das Auto keine Hilfe, betonte die Pädagogin, die berichtete, selbst zu Fuß in die Schule zu kommen. Den Schulweg mit Schulkameraden zu laufen, habe eine wichtige Funktion. Der Austausch untereinander und die langsame Fortbewegungsart seien nicht zu unterschätzen. „Wir merken es im Unterricht, ob Kinder mit dem Auto gebracht werden“, sagte die Schulleiterin.
In dieser Woche dürften Eltern ihre Kinder auf Wunsch noch bis zum Aufstellplatz auf dem Schulhof begleiten, ab kommenden Montag aber nur noch bis zum Hoftor, informierte Rothfritz. „Trauen Sie Ihrem Kind etwas zu“, appellierte die Rektorin. Erfahrungsgemäß schafften die Erstklässler den Rest allein, zumal sie am Aufstellplatz von ihren Lehrern abgeholt werden.
Auch ein erstes Frühstück daheim und eine mit schmackhaftem Essen gefüllte Brotbox für die Pause sollten zum Schulalltag gehören, legte Rothfritz den Familien ans Herz. „Chipstüten sind ungeeignet“, fügte sie vorsichtshalber noch an. Eine kleine Süßigkeit sei zwar kein Problem, Obst oder Gemüse sollten aber ebenfalls dabei sein.
Kann ein Kind wegen Krankheit nicht am Unterricht teilnehmen, wird erwartet, dass die Eltern die Schule bis 7.50 Uhr telefonisch entschuldigen. „Nicht per E-Mail oder WhatsApp“, erläuterte Rothfritz die Gepflogenheiten am Wingertsberg, die sich an der größten Grundschule des Kreises bewährt haben.
Unterrichtet werden die Klassen 1a bis 1f von Viola Falk, Mechtild Brettinger, Denise Wurster-Bergoint, Anette Braag, Marion Belzner und Jasmin Neudecker. Der Schulchor unter Leitung von Claus Schmitt begrüßte die Erstklässler musikalisch, Bürgermeister Christian Schönung hatte statt einer langen Rede ein Gedicht dabei und einen Scheck für den Förderverein. Jutta Rothfritz ermunterte die Eltern, sich einzubringen. „Schule lebt von Kindern und vom Engagement.“
Weiter Container im Pausenhof
Noch erhalten bleiben der Schule die Container. Vier der mobilen Klassenzimmer stehen weiterhin auf dem Pausenhof, auch eine der ersten Klassen wird dort unterrichtet. An der Wingertsbergschule hofft man schon seit Jahren auf eine Verkleinerung der Schülerzahlen und den Umbau der jetzigen „Flurschule“ zu einer modernen Lernlandschaft. Noch ist von der geplanten zweiten Grundschule, die im Süden der Stadt gebaut und zu einer Entlastung am Wingertsberg führen soll, aber nichts zu sehen.
Neun Gruppen Unter neuer Trägerschaft läuft jetzt die ...
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/lorsch_artikel,-lorsch-sechs-erste-klassen-an-der-lorscher-wingertsbergschule-gebildet-_arid,1992561.html