Medizinische Versorgung - Lorsch als positives Beispiel

Schön-Klinik widerspricht aktueller Bertelsmann-Studie

Von 
red
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Klinik-Leiter Sascha Altendorf äußert sich zur aktuellen Bertelsmann-Studie. © Neu

Lorsch. Die Bertelsmann-Stiftung hat in diesen Tagen mit einer Studie zur medizinischen Versorgung für Schlagzeilen gesorgt. In Deutschland gibt es demnach zu viele Krankenhäuser. Eine starke Verringerung der Klinikanzahl von aktuell knapp 1400 auf deutlich unter 600 Häuser, würde laut der Untersuchung „die Qualität der Versorgung für Patienten verbessern und bestehende Engpässe bei Ärzten und Pflegepersonal mildern“. In der Bertelsmann-Studie wird darauf hingewiesen, dass viele Krankenhäuser in Deutschland „zu klein sind und oftmals nicht über die nötige Ausstattung und Erfahrung verfügen“.

„Bettenzahl nicht entscheidend“

Dem widerspricht die Unternehmensgruppe Schön-Klinik jetzt in einer Pressemitteilung und führt die Klinik in Lorsch als positives Beispiel an. „Die Bettenzahl ist nicht ausschlaggebend für die Behandlungsqualität einer Klinik: Die Schön-Klinik Lorsch mit ihrem hohen Spezialisierungsgrad und ihren exzellenten Behandlungsergebnissen ist ein gutes Beispiel dafür“, heißt es in der Stellungnahme. Laut der Studie der Bertelsmann-Stiftung sollte jedoch ein kleineres Haus wie die orthopädische Fachklinik mit ihren 106 Betten mittel- bis langfristig geschlossen werden.

Dabei ist die Schön-Klinik Lorsch nach Unternehmensangaben der drittgrößte Hüft- und Kniebehandler in Hessen. In der orthopädischen Fachklinik werden demnach pro Jahr mehr als 1000 Kunstgelenke implantiert.

Prof. Georg Köster hat kein Verständnis für die Ergebnisse der Studie. Der Chefarzt des Fachzentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie betont: „Eine Konzentration auf Großkliniken mit 600 Betten und mehr bringt weder eine qualitativ bessere Versorgung noch eine höhere Patientenzufriedenheit. Wir stimmen mit der Studie überein, dass hohe Fallzahlen hohe Qualität ermöglichen, und würden uns wünschen, dass Eingriffe wie die der Endoprothetik auf spezialisierte Häuser wie Lorsch konzentriert werden.“ Medizinische Qualität sei das Ergebnis von gebündelter Kompetenz, Erfahrung und optimalen Prozessen, heißt es in der Pressemitteilung der Unternehmensgruppe.

Laut Klinikleiter Sascha Altendorf ermöglicht die „klare Fokussierung auf spezifische Krankheitsbilder sehr viele Eingriffe auf höchstem Qualitätsniveau durchzuführen – auch ohne 600 Betten“. red

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