Anderer Plan

Statt der Schön-Klinik sollen jetzt andere bauen können

Am Stadtrand von Lorsch war einst ein Bebauungsplan für die Schön-Klinik erarbeitet worden, weil diese dort einen Neubau vorhatte. Nachdem das Projekt platzte, soll das Areal nun für neue Interessenten zugänglich werden.

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Einige Jahre lang plante die Klinik einen Neubau am südöstlichen Ortsrand von Lorsch. Dann platzte das Vorhaben. Nun wird der Bauausschuss über eine Änderung von Bebauungsplan und Flächennutzungsplan beraten. Sie soll anderen Interessierten Baufläche nördlich des Starkenburgrings bieten. © Schmelzing

Lorsch. Nur zwei Punkte stehen auf der Tagesordnung für die nächste Sitzung des Bau- und Umweltausschusses. Einer davon beschäftigt sich mit Anfragen und Mitteilungen. Im Mittelpunkt der öffentlichen Sitzung, die Vorsitzender Jürgen Sonnabend am Donnerstag (7.) um 20 Uhr im Schulungsraum der Feuerwehr in der Nibelungenstraße eröffnet, wird also der andere Tagesordnungspunkt stehen. Dabei geht es um den Bebauungsplan namens „Schön-Klinik Lorsch“. Er soll geändert und nach Norden erweitert, parallel dazu soll auch der Flächennutzungsplan geändert werden.

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Ursprünglich wollte die renommierte Fachklinik in der Stadt ein großes neues Haus errichten. Um einen attraktiven Platz für den von der Klinik beabsichtigten modernen Neubau anbieten zu können, hatte man in Lorsch ein Gelände am südöstlichen Ortsrand ausgesucht und im Jahr 2016 einen maßgeschneiderten Bebauungsplan präsentiert. Nicht wenige hatten bereits von dem neuen Medizin-Standort in Lorsch geträumt. Die Klinik - größter Arbeitgeber in Lorsch - hatte schließlich angekündigt, mehr als 50 Millionen Euro für die neue Adresse in Lorsch investieren zu wollen. Unter anderem sechs OP-Säle sollte der Neubau auf der grünen Wiese enthalten. Rundum sollte es ausreichend Parkplätze geben. Zudem sollte das bisherige Klinikgebäude im Stadtzentrum abgerissen und an dieser Stelle Platz für 100 Wohneinheiten geschaffen werden.

Ein neuer Name ist nötig

Es kam bekanntlich anders. Vor vier Jahren schockte die Klinikleitung die Lorscher Vertragspartner mit der Nachricht, doch nicht dort neu bauen zu wollen. Gestiegene Baupreise wurden als ein Grund genannt. Und wie geht es jetzt weiter? Jetzt soll das Gelände im Südosten nicht länger nur brach liegen beziehungsweise nur Wiesenfläche bleiben, sondern für andere Bauwillige bereitgestellt werden. Die Mitglieder des Bauausschusses werden in ihrer Sitzung am Donnerstag zunächst über einen neuen Namen für den Bebauungsplan beschließen. Denn dieser trägt bislang explizit den der Klinik. Da es für einen Krankenhaus-Neubau dort aber keinen Interessenten gibt, wie eine Marktabfrage der Entwicklungsgesellschaft Lorsch (EGL) ergeben hat, soll das Baugelände künftig neutral nach der Straßenlage heißen, also „Nördlich des Starkenburgrings“.

Plangebiet mit einem Umfang von insgesamt 5,2 Hektar

Das für die Klinik vorgesehene Areal soll nun in ein „eingeschränktes Gewerbegebiet“ umgewandelt werden. Neue Wohnbaugebiete sind in Lorsch zwar auch gesucht. Sie kommen auf dem zunächst als Klinik-Gelände vorgesehenen Ort wegen der gewerblichen Nutzungen in der Nachbarschaft aber nicht in Frage, heißt es von der Stadt. Mit der Umwandlung hofft man, der ebenfalls bestehenden Nachfrage von Unternehmen nach Baugrundstücken für gewerbliche Zwecke sowie im Speziellen auch der nach „gesundheitlichen Anlagen“ nachkommen zu können.

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Insgesamt hat das Plangebiet zwischen Starkenburgring und dem Freizeitgelände Ehlried, über das zu beraten ist, einen Umfang von 5,2 Hektar. Ein Teil wird schon länger genutzt. Als damals der neue Gesundheitsstandort mit der Klinik als Mittelpunkt entstehen sollte, meldeten sich schließlich auch weitere Bauwillige. Sie setzten ihre Vorhaben zügig um. Seitdem gibt es in Lorsch am südöstlichen Ortsrand das Bergsträßer Fachpflegezentrum. Gebaut wurde zudem eine Seniorenresidenz und mit der Hildegard-von-Bingen-Straße auch eine Erschließungsstraße. Im Rahmen der Nachverdichtung soll eine zusätzliche Versiegelung auf 2,5 Hektar zugelassen werden.

Die Ausschussmitglieder sollen beschließen, die Vorentwurfsplanung mit frühzeitiger Beteiligung der Öffentlichkeit auf den Weg zu bringen. Das letzte Wort hat die Stadtverordnetenversammlung.

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