Neubau

Neue Lorscher Sporthalle wird am 23. März eröffnet

Dreifeldhalle im Ehlried wird vor allem von Handballern schon lange ersehnt. Zur Eröffnung sind Spiele bei freiem Eintritt zu besuchen.

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Nina Schmelzing
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ble, Lorsch, Sporthalle, Ehlried, ,, Bild: Thomas Neu © Thomas Neu

Die neue Sporthalle im Ehlried sollte seit November vorigen Jahres spielbereit sein. Diesen Termin hatte Bürgermeister Christian Schönung im Vorfeld nicht nur einmal genannt. Fertig ist die Halle im Spätherbst wie angekündigt auch geworden. Gespielt wird darin allerdings noch nicht. Und auch für die allermeisten Interessierten ist der Neubau immer noch nur von außen zu bewundern. Jetzt soll das Warten bald ein Ende haben. Am 23. März (ein Sonntag) wird die Dreifeldhalle offiziell für die Allgemeinheit eröffnet.

In Anbetracht der Historie der Sporthalle sind diese wenigen Monate vom Herbst 2024 bis zum Frühling 2025 eine kurze Wartezeit. Bis das Gebäude zur beschlossenen Dreifeldhalle ausgebaut wurde, vergingen immerhin mehr als 20 Jahre. Die Chronik des Sporthallenbaus ist insgesamt eine sehr lange Geschichte. In der jüngeren Vergangenheit war, auch weil die Sportler der Turnvereinigung (Tvgg) Druck machten, immerhin Tempo aufgeholt worden.

Der größte Lorscher Verein mit rund 2000 Mitgliedern hatte vor einigen Jahren erwogen, den Ärger um die lange Bauzeitverzögerung vor Gericht zu bringen. Vor allem die Handballer hatten auf die von ihnen dringend benötigten Hallenkapazitäten für Training und Spielbetrieb schließlich immer wieder hingewiesen. Ursprünglich sollte der zweite Bauabschnitt der Halle einmal „zügig“ erfolgen.

Zehn Millionen Euro hat Lorsch in das Bauprojekt investiert

2023 wurde schließlich der erste Spatenstich für die Dreifeldhalle gesetzt. Vor fast genau einem Jahr, im März 2024, wurde Richtfest gefeiert. Dass der Neubau nun viel Platz für Athleten auf einem modernen Standard zur Verfügung stellt und alles andere als eine Notlösung darstellt, darüber ist man sich in Lorsch einig. Als einen „Riesen-Meilenstein“ hatte der Bürgermeister das Bauprojekt bezeichnet, bei dem es sich nicht um „08-15-Projekt“ handle.

Dass lange Zeit bis zur Realisierung verging, hat sich allerdings auch im Preis niedergeschlagen. War anfangs von etwa vier Millionen Euro die Rede, sind es letztlich zehn Millionen Euro geworden, die zu investieren waren. Für ein Einzelprojekt hat die Stadt zuvor noch nie eine solch große Summe ausgegeben.

Der Massivbau wurde aus 200 Betonfertigteilen errichtet. Er ist 63 Meter lang, 42 Meter breit und zwölf Meter hoch. Für bis zu 600 Personen ist die Sporthalle zugelassen, Zuschauer können das Spielgeschehen auch von der Tribüne aus verfolgen. Wie es sich für einen Neubau gehört, ist er barrierefrei nutzbar.

Drei Duschen, sechs Umkleiden und ganz viel moderne Technik

Drei Duschen und sechs Umkleiden stehen zur Verfügung. Vor allem ist die Halle mit viel Technik ausgestattet. Das war auch ein Grund dafür, dass der Start des Spielbetriebs noch verschoben wurde. Der Trainingsbetrieb soll in der kommenden Woche beginnen können. Mit allen technischen Details in der großen städtischen Halle wollte man sich in Lorsch zunächst gut vertraut machen, damit Spielstandsanzeigen oder die Bedienung der Videowand sicher funktionieren, wenn es darauf ankommt.

Allein die Heizungsanlage wäre für Laien ohne Einweisung nur schwer handhabbar. So komplex ist die Technik, dass auch programmierte Schlüssel erstellt wurden. Nicht jeder Nutzer wird überall hinkommen. Vor allem die Technikräume sollen, damit der Betrieb ungestört laufen kann, für Unbefugte tabu bleiben.

Auf dem Dach der Sporthalle ist eine Photovoltaikanlage installiert und diese produziert bereits erfreulich viel Energie, berichtet für die Verwaltung Oberamtsrat Ralf Kleisinger. Sie wird im Ehlried bislang nicht selbst gebraucht, sondern abgegeben. Der Verkauf bringt Geld in die Kasse. Falls Speicherung einmal interessant werden sollte, könnte die PV-Anlage auch nachgerüstet werden.

Auch über schallschützende Akustik verfügt der Neubau in höherem Maße als früher übliche Gebäude. Die Ehlriedhalle bleibt aber eine Sporthalle und ist keine Konzert- oder Veranstaltungshalle, woran wohl noch öfter zu erinnern sein wird.

Das Erstbelegungsrecht hat die Tvgg für ihre Handballabteilung. Am 23. März werden die Handballer zwei Spiele in der neuen Stätte austragen. Zuschauer können diese live miterleben und müssen zur Feier der Eröffnung keinen Eintritt bezahlen. Um 16 Uhr spielt die Damenmannschaft der LoLa-Spielgemeinschaft gegen TV Büttelborn, um 18 Uhr können Besucher die Lorscher und Einhäuser Herren anfeuern, die dann gegen HSG Rüsselsheim gewinnen möchten. In der Bezirksoberliga kämpfen beide Teams gegen den Abstieg, bei den Herren handelt es sich nach derzeitigem Stand um ein Kellerduell, die Lorscher liegen auf dem drittletzten Platz.

Willkommen sind Besucher bereits ab 14 Uhr zur offiziellen Hallen-Eröffnung mit Sektempfang. Bürgermeister Christian Schönung wird das Wort ergreifen, der Architekt Achim Romanowski wird ebenfalls erwartet sowie der Generalunternehmer.

Gehofft wird in Lorsch, dass sich in der Halle auch neue Sportarten etablieren. Vereine, die Badminton, Volley- oder Basketball anbieten, fänden dort zum Beispiel gute Bedingungen. Eine Benutzerordnung samt Preisangaben ist derzeit noch in Arbeit. Anders als zunächst geplant wird es im Ehlried jedoch keinen Ersatz für das einstige Beachvolleyballfeld geben, der Sportverein habe nun doch darauf verzichtet, heißt es.

Auch für neue Sportarten gibt es gute Bedingungen

Zu erwarten ist, dass sich das Ehlried durch die neue Halle zu einem noch gefragteren Spiel- und Sportzentrum entwickelt. Auf dem Gelände am Stadtrand ist unter anderem schon lange der Tennisclub Olympia ein Nachbar der Tvgg, die selbst mit Handball, Fußball, Turnen und Judo vier Sportarten umfasst. Eine Multifunktionswiese sowie eine gut frequentierte Hundewiese wurden im Ehlried vor einigen Jahren ein paar Meter weiter angelegt.

Die Errichtung einer Adventure-Golf-Anlage ist für die Zukunft ebenfalls im Ehlried-Sportpark beabsichtigt. Ob neben der dort schon vor langer Zeit auf Wunsch des einstigen Jugendrats gebauten Skateranlage auch das angedachte Areal für die jungen Biker noch folgt, bleibt jedoch abzuwarten.

Küche und Kiosk erlaubt, Gastronomie in der Halle nicht

In der neuen Sporthalle ist auch eine kleine Küche eingerichtet, ein Kioskbetrieb für die Spielpausen mit dem Verkauf von Getränken und heißen Würstchen ist möglich. Eine Gaststätte ist in der Halle allerdings nicht erlaubt. Aber es gibt bereits Gastronomie im Ehlried und in die ehemaligen „Sportpark“-Räume nebenan, die einst von Hermann Helmling bewirtschaftet wurden, ist inzwischen noch dazu neues Leben eingezogen.

Katerina Ritter, die früher zu Helmlings Team gehörte, hat sich dort selbstständig gemacht und „Kätches Kisch“ eröffnet. Die 40 Jahre alte zugezogene Lorscherin, großgeworden in einem Gastronomiebetrieb in Bensheim und auch deshalb mit der Branche bestens vertraut, bietet deutsche Küche mit Schweinebraten, Würsten, Schnitzel und Hackbraten ebenso wie „Weschnitzkäse“ und „Klosterkäse“, Salate und Zaziki und gegrillte Peperoni.

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