Lorsch. Musik verbindet und bringt Menschen zueinander. Das bewahrheitete sich einmal mehr beim Konzert der „Musix“ des Lorscher Vereins Liederkranz. Der Funke der Freude an der Musik, mit dem die Sängerinnen ihre Lieder vortrugen, sprang sofort auf die Gäste über, die schon nach dem ersten Lied in dem restlos ausverkauften Konzert begeistert applaudierten.
Gekonnt und charmant begrüßte Jörg Riebold die Gäste mit dem Willkommenslied aus dem Musical „Cabaret“, führte durch das Abendprogramm und erzählte zu jedem Titel eine kleine Hintergrundgeschichte. Die Liederkranz-Vorsitzende Marion Roth-Hintz begrüßte die Gäste, darunter Bürgermeister Christian Schönung, Ehrenbürgermeister Klaus Jäger, Stadträte und weitere Ehrengäste.
Andreas Luca Beraldo, der musikalische Leiter des Abends, leitet den Frauenchor seit Januar 2022 und hatte mit den Sängerinnen ein abwechslungsreiches Repertoire vorbereitet. Das aktuelle Konzert stand unter dem Titel „Queens and Kings“ und die 24 Sängerinnen trafen damit den Geschmack ihres Publikums. Sie boten Facettenreiches aus der Welt der jüngeren Rock- und Popmusik.
Jazz, James Bond Filmmusik und Tina Turner
Mit dem samischen Liedvortrag „Vuelie – das Lied der Erde“ aus dem Film „Die Eiskönigin“, das mit dumpfen Trommelschlägen begleitet wurde, stieg die Gruppe gleich richtig ein und nahm ihre Gäste sofort mit auf die Reise durch die ansonsten eher amerikanisch geprägte Musikszene.
Andreas Luca Beraldo am Flügel, Rudi Schultz (Gitarre und Bass) und Alex Franken (Schlagzeug) sorgten im Konzert für die musikalische Begleitung des Chores.
Mit „We have all the time in the world“ von Jazztrompeter und Sänger Louis Armstrong präsentierte die Gruppe einen bekannten Titel, der als Filmmusik zum James Bond-Film „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ berühmt wurde. Es folgte „Proud Mary“ von Tina Turner, der Queen of Rock, bei dem ein Schaufelraddampfer auf dem Mississippi besungen wurde. Für diesen Gesangsvortrag hatten die Sängerinnen eine eigene beeindruckende Choreografie einstudiert. Aus dem Repertoire des Frauenchors folgte ein weiteres Medley von Aretha Franklin, der „Queen of soul“, mit „Think“, „I say a little prayer“ und „A natural woman“.
Als nächstes nahm der Chor seine Gäste mit auf eine Reise nach Afrika mit einem Medley aus dem Musical „König der Löwen“, zum Großteil von Elton John mit Texten von Tim Rice wie „Can you feel the love tonight“, „Hakuna Matata“, „Never to late“, und „Circle of life“.
Extra-Beifall für Solistinnen
Die Sängerinnen beeindruckten mit einem ausgewogenen Chorklang der Sopran- und Altstimmen und den Stimmvariationen in den hohen und auch tiefen Stimmen von Piano bis hin zu Forte. Der Chor kann auf seine Sängerinnen zählen, von denen im Laufe des Abends bei den verschiedenen Liedvorträgen einige als Solistinnen auftraten. Dazu gehörten Saskia Schmid, Birgit Jacquot, Susanne Goss, Tatjana Kirchner, Ewa Borejdo, Marion Roth-Hintz und Stefanie Sanna.
Nach den Liedvorträgen der Popikone Madonna – Sängerin, Songwriterin und Schauspielerin – mit Titeln wie „Express yourself“, „Like a Prayer“ und „Open your heart“ folgte das Lied „Don´t stop me now“ von der Band Queen, berühmt geworden durch den unvergessenen Frontsänger Freddie Mercury, bei dem die rhythmisch tolle Choreografie der Sängerinnen den Liedcharakter besonders hervorhob.
Sehr einfühlsam erklang danach fast in Piano gesungen „In dreams“ aus „Herr der Ringe“, komponiert von Howard Shore. Mit „May it be“ und „Adiemus“ kamen Lieder von Enya, einer irischen New-Age-Sängerin und Songwriterin, zum Vortrag.
Bei dem Gesangsvortrag des „Princess Medleys“ führten die Sängerinnen ihr Publikum in die musikalische Märchenwelt mit Liedern aus den Disneyfilmen „Cinderella“, „Kleine Meerjungfrau“, „Aladdin“, „Pocahontas“ und „Mulan“, die vom Chor passend zu den Texten stimmungsvoll intoniert wurden.
Seit 23 Jahren haben die Musix klassische und moderne Lieder im Repertoire
So richtig in Stimmung kam das Publikum am Ende des Konzerts bei den schwungvoll vorgetragenen Liedern „Dancing Queen“ von der schwedischen Gruppe ABBA. Bei dem Medley „Sister Act“ aus dem gleichnamigen Film hielt es die Zuhörer nicht mehr auf den Stühlen. War der Applaus während des ganzen Abends schon nach jedem Liedvortrag überwältigend, so war er am Ende frenetisch. Mit stehenden Ovationen und Beifallsrufen dankte das Publikum den Sängerinnen, dem Gitarristen, Schlagzeuger und dem musikalischen Leiter des Abends, Andreas Luca Beraldo, für einen Abend, der nach Meinung der Zuhörer dann doch viel zu schnell zu Ende ging.
Moderator Jörg Riebold wies bei seinen Schlussworten auf den Werdegang der Musix hin, die seit 23 Jahren klassische und moderne Lieder in ihrem Repertoire haben und dabei immer wieder zeigten, wie viel Spaß Musik machen kann. Der Chor sei nicht nur in der Lorscher Musikszene eine Größe, sondern genieße auch im Rhein-Neckarraum hohes Ansehen.
Einen besonderen Applaus bekam Andreas Luca Beraldo von „seinen“ Sängerinnen, die ihrem Dirigenten jede eine Rose überreichten, als Dank für die immer verständnisvolle Leitung des Chores auch bei schwierigen Partituren. Ohne zwei Zugaben durften sich die Musix dann nicht von der Bühne verabschieden.
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