Fastnacht

Lorscher Narren haben Spaß beim tradtionellen Rathaussturm

Von 
Christine Andes
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Mit Konfettikanonen zogen Lorscher Narren vor das alte Rathaus und forderten die Stadtschlüssel. © Andes

„Mit Trommeln, Fahnen und Radau stehen wir vor eurem Bau“, so tönten die Fastnachter, die zur Rathauserstürmung am Samstag vor dem alten Rathaus aufliefen. Zahlreiche Uniformierte und Kostümierte der Närrischen Drei und der Bürger-Funken, der Rock`n Rabbits und des Frauenbundes sowie Schaulustige waren da, musikalisch begleitet von den Trommlern der N3, und forderten die Regentschaft über die Stadt.

Als Sprecherteam fungierten N3-Vorsitzender Daniel Helwig, Bürgerfunken-Vorsitzender Andreas Paul, die zweite Vorsitzende der Rock`n Rabbits Katrin Hammerschmidt und der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Lorscher Fastnachtszug Ralf Kleisinger.

Oben am Rathausfenster konterte Bürgermeister Christian Schönung die Forderungen nach dem Einzug ins Rathaus: „Bleibt doch uff de Stroß, do basst ihr doch hie, oder stellt eich uff die Wiss, neberm Angert soi Vieh“. Stadtverordnetenvorsteherin Christiane Ludwig-Paul schloss sich an und zeigte kein Verständnis für die Forderungen der Fastnachter: „In Lorsch bekommt ihr das Wohlfühlprogramm, seid mit allem versorgt und niemals klamm, ob Zuschüss, Stadtbus oder Mitfahrerbank, bei uns bleibt niemand werklich blank.“

Die Narren hatten jedoch Grund zur Beschwerde, sie gaben in Reimen zurück, man habe ihnen ihr Zuhause genommen – die Nibelungenhalle: „Die Ruine von Lorsch, euer Tränenpalast, wege eich sin mer in Kloahause zu Gast.“ Und eben dorthin, nach Einhausen, wolle man jetzt die Stadtoberen vertreiben.

Exil am Weschnitzstrand

Nachdem die Konfettikanon keine Wirkung zeigte, griffen die Uniformierten zu anderen „Waffen“ und zückten jeder einen Partypopper – kleine Konfettikanonen, aber nahezu 100 Stück – und beschossen damit eindrucksvoll das Rathaus. Bürgermeister Schönung sah es nun ein, wollte ins „Exil an den Weschnitzstrand“ weichen und schloss mit den Worten: „Ich beuge mich, sag´s ohne Neid, jetzt herrscht die fünfte Jahreszeit.“

Die Verse waren komplett von den N3-Fastnachtern Daniel Helwig, Simon Helwig und Alexander Löffelholz erdichtet worden. N3-Vorsitzender Daniel Helwig nahm dann auch den symbolischen Stadtschlüssel und die Stadtkasse in Empfang und lud alle zum Fastnachtstreiben rund ums Vereinshaus ein. Dort, auf dem „alten Schulhof“ war eine Bühne aufgebaut, auf der alle N3-Kinder- und Jugendgruppen ihre Tänze präsentierten.

Auch das N3-Gardetanzpaar Emely Dohrmann und Sven Theobald zeigte einen akrobatischen Auftritt. Zudem waren zwei Gruppen der Bürger-Funken und der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr auf der Bühne zu Gast.

Die Närrischen Drei hatten außerdem Buden aufgebaut, an denen für das leibliche Wohl gesorgt wurde – auch wenn irgendwann die Würstchen ausverkauft waren. Drinnen gab es noch ein Café.

Kindergruppen zeigten ihr Können

Der „Schulhof“ war voller Menschen, die Stimmung bestens. Durch das Programm führte der zweite Vorsitzende der N3, Sebastian Koob, der auch für die Kindersitzung verantwortlich zeichnet und sich für die Gruppen freute, dass diese noch einmal ihr Können unter Beweis stellen konnten.

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