Ortsmitte

Lorscher Kerwe lockt mit üppigem Programm und Neuerungen

Stadtfest wird vom 20. bis 22. September gefeiert. Unterhaltung mit Schubkarren-Rennen, Freibier-Anstich und viel Live-Musik. Neue Lorsa Brasil wird angeraucht

Von 
Nina Schmelzing
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Beim beliebten Schubkarren-Rennen werden die Teilnehmer diesmal nicht über die Römerstraße spurten, denn der Wettkampf wird in die Bahnhofstraße verlegt. Unser Bild zeigt das Einhäuser Team, das mehrfach gewann, im vorigen Jahr aber besiegt wurde. © Ernst Lotz

Auf eines ihrer wichtigsten Stadtfeste freuen sich bereits zahlreiche Lorscher: die Kerb. Nächste Woche ist es soweit. Gefeiert wird drei Tage lang, vom 20. bis 22. September – und sicher ist, dass die Lorscher dabei nicht unter sich bleiben werden. Das Programm schließlich ist gewohnt üppig – und allein schon der Verkaufsstart für die neue Lorsa Brasil dürfte wieder viele Besucher auch von auswärts anziehen. Die Kerb wird in Lorsch in Verbindung mit einem Tabakfest gefeiert. Öffentlich angeraucht wird die Zigarre am Samstag um 14.30 Uhr.

Zu den Höhepunkten gehören unter anderem das Ochsengespann, das um 14 Uhr die Tabakernte in die Stadtmitte transportiert, der Freibier-Anstich um 16 Uhr und die Kerwerede der „Tabaknäherin“ sowie der verkaufsoffene Kerwesonntag und das Schubkarren-Rennen am 21. September und die Kerwe-Gaudi“ mit kostenlosen Spielen für Kinder und Erwachsene in der Bahnhofstraße.

Keine Hauptbühne mehr

„Tradition trifft neue Vielfalt“ unter diesem Motto haben die Organisatoren aus dem städtischen Kulturbüro gemeinsam mit Bürgermeister Christian Schönung jetzt Details zur Großveranstaltung erläutert. Der orangefarbene Flyer sieht zwar aus wie immer, manches wird diesmal aber ein bisschen anders sein als bisher: statt einer zentralen Hauptbühne soll es zum Beispiel „verschiedene Zonen mit jeweils eigenem Charakter“ geben. Das Bierdorf, früher an der großen Bühne am Marktplatz, soll sich nun zu einem „richtigen Dorf“ um den Tabakbrunnen gruppieren. Auf einer etwas kleineren Bühne sollen dort Tanzgruppen ebenso Platz haben wie Bands.

Das Weindorf bleibt am Pavillon, einbezogen in die Kerb werden die Treffpunkte „Café-Bar am Stadthaus“ und die „Heaven-Club Area“ in der Piazetta. Mit ihrem musikalischen Angebot bereicherten sie bereits in den vergangenen Jahren die Großveranstaltung. Neu dazu mit einem eigenen Areal kommt die „Gud Stubb“. Neu zur Kerb ist auch, dass Cocktails zu Füßen der Torhalle gemixt werden und man diese unter anderem auf Sitzsäcken und Liegestühlen genießen kann.

Sehr gute Noten hatten Besucher zuletzt dem sehr attraktiven Stand des Gewerbevereins gegeben. Weil sich viel Publikum dort ausgesprochen gern aufhielt, wird er diesmal sogar noch erweitert und als selbst gebaute Almhütte von den Mitgliedern in Tracht mit fünf Meter langer Sitzbank präsentiert. Die Närrischen Drei, zur Kerb ebenfalls stets mit einem größeren Stand präsent, bespielen diesmal das neue „Närrische Eck“ im Durchgang zum Back- und Brauhaus. Zudem öffnen zwei Straußenwirtschaften in der Wald- und in der Stiftstraße – und das schon am Freitagabend, also bevor die Kerb offiziell beginnt.

Drei Schläge bis zum Freibier

Die Eröffnung des Stadtfests übernimmt Bürgermeister Schönung am Samstag. Drei Schläge benötigte er im vorigen Jahr bis das Freibier floss – in Gläser statt in Pappbecher wurde ausgeschenkt. Die „Tabaknäherin“ Marion Walter wird vor dem Alten Rathaus dann zur Freude vieler Zuhörer in ihrer Kerwerede brühwarm weitererzählen, was sie in Lorsch so alles aufgeschnappt hat an interessanten Stadtgesprächen.

Mit der „neuen Struktur“ wolle man das Profil der Kerb stärken, heißt es von den Organisatoren. Vieles beim lorscherischsten Stadtfest bleibt aber natürlich so, wie es sich bewährt hat und beliebt ist. Das Schubkarren-Rennen, zu dem die Entwicklungsgesellschaft Lorsch einlädt, gehört dazu. Es wird diesmal lediglich um einige Meter verlegt und am Sonntag in der Bahnhofstraße starten.

Wer ist schneller als der

Lorscher Bürgermeister?

Die Teams, die um den Sieg wetteifern – anmelden können sich Interessierte noch bis zum 18. September bei der EGL – werden wie gewohnt mit Tempo auf dem Parcours zur Sache gehen. Im vorigen Jahr riss die Erfolgsserie des Doppels Alexander Glanzner und Jonas Mahr. Die beiden Einhäuser wurden von Bürgermeister Christian Schönung und Alexander Bauer an der Schubkarre um einige Sekunden geschlagen. Das Anfeuern aller Herausforderer diesmal ist natürlich erwünscht. Die besten Schubkarren-Renner werden außerdem mit Preisen belohnt.

Wie immer können sich Kerwe-Besucher auf jede Menge Unterhaltung und Geselligkeit freuen. Für Live-Musik wird an allen drei Tagen gesorgt. Der Auftakt gehört auch diesmal den „Bläschbadschern“ am Samstag um 15 Uhr, das Kerwe-Finale wird am Montagabend ab 19 Uhr die Band „Bollwerk“ im Bierdorf übernehmen, im Weindorf klingt die Kerb mit dem Musikzug Laurissa aus. Die „Pink Panthers“ heizen am Samstag im Weindorf ein, auf der Bühne am Stadthaus spielen „Sidekick“ aus Einhausen. Das Einhäuser Musikcorps sorgt am Samstag im Weindorf ab 16 Uhr für gute Stimmung.

„In diesem Jahr ist wirklich für alle etwas dabei“, unterstreichen die Kerb-Organisatoren um Jana Lenhart und Kim Brunner aus dem Kulturbüro. Live-Musik gibt es zudem nicht nur auf den Bühnen. Die Trommler der Närrischen Drei zum Beispiel ziehen am Sonntag ab 13 Uhr durch die Straßen, der Walking Act der Feuerwehr beginnt um 17 Uhr.

Auch mehrere DJs sind während der Kerb im Einsatz. Hip-Hop- und Electronic Dance-Musik werden angekündigt, wer es etwas ruhiger mag, ist sicher bei „Mimi“ mit dem Kontrabass am Sonntag richtig. Auch mehrere Tanzvorführungen sind geplant, unter anderem treten die „Minimariechen“ der Bürger-Funken auf. Die „Gaudihäschen“ der Tvgg und mehrere Garden zeigen ebenfalls ihr Können.

Die jüngsten Besucher werden auf dem Kinderkarussell und beim Kinderschminken der N3 ihren Spaß haben, die älteren Lorscher beim Seniorennachmittag am Sonntag im Weindorf. Zu einem Kerwe-Gottesdienst sind Gläubige am Sonntag um 11 Uhr in die Kirche St. Nazarius eingeladen.

Neubürger werden begrüßt

Neu ist, dass die klassische Marktmeile auf die Römerstraße konzentriert wird, in der Bahnhofstraße am verkaufsoffenen Sonntag vor den geöffneten Einzelhandelsgeschäften Spieleangebote aufgebaut werden.

Erstmalig wird zudem der Neubürgerempfang der Stadt ins Kerweprogramm integriert. Die bisher gewohnte Großveranstaltung mit Stadtführung und Empfang im Paul-Schnitzer-Saal entfällt. Die Begrüßung für die Neu-Lorscher findet am Samstag um 14.30 Uhr im Weindorf statt.

Zahlreiche Aktive tragen durch tatkräftige Mithilfe dazu bei, dass die Kerb auch in der neueren Aufmachung gut ankommen wird. Auch auf die Sponsoren, allen voran die Sparkasse Bensheim, konnten die Organisatoren wieder zählen.

Die Königshalle übrigens kann man jetzt auch spazieren führen – vor allem bei Sauwetter wird sie künftig wohl vermehrt zu sehen sein. Zur Kerb wird das Angebot an Lorscher Merchandising-Artikel nämlich um einen Regenschirm erweitert, den unter anderem ein Motiv der Torhalle schmückt.

Verschiedene Tassen und praktische Einkaufstaschen mit Lorsch-Motiven sind ein ebenso beliebtes Mitbringsel aus Lorsch wie die Zigarrenkistchen aus der Welterbestadt, die jedes Jahr zur Kerb mit der neuen Lorsa Brasil bestückt werden. sch

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