Lorsch. Der Förderverein der Wingertsbergschule hatte zu seiner Mitgliederversammlung eingeladen. Dass die sehr große Lorscher Grundschulgemeinde – 580 Kinder werden am Wingertsberg unterrichtet – noch immer keine Information darüber hat, wann endlich die seit Jahren ersehnte Entspannung durch den zugesicherten umfassenden Umbau sowie den Neubau einer zweiten Grundschule beginnt, war dabei natürlich ein Gesprächsthema.
Termin für Spatenstich unbekannt
Die seit langem fast unveränderte Situation mit inzwischen vier Unterrichtscontainern auf dem Pausenhof sorgt weiter für Unmut. Der Fördervereinsvorstand um Markus Schönberger konnte am Dienstagabend aber auch eine sehr erfreuliche Nachricht verkünden: Das Interesse junger Eltern an der Grundschule, guten Lernmöglichkeiten und einer ebensolchen Atmosphäre ist groß – und die Bereitschaft, sich auch ehrenamtlich für die Schule zu engagieren, ist gestiegen.
Die Zahl der Vereinsmitglieder ist jedenfalls auf fast 250 gewachsen. So viele Neu-Mitglieder wie nie zuvor seien in diesem Jahr gewonnen worden, berichteten Schönberger und Nils Siems, der sich bislang um die Mitgliederverwaltung kümmerte. In den vergangenen Jahren wurden im Durchschnitt weniger als 30 Eintritte registriert, diesmal waren es 36. „Super“, bilanzierte Schönberger. Die Elternschaft zeige sich zudem „spendabel“, fügte er lobend an.
Die Mitgliedsbeiträge sowie Spenden – 150 Euro zum Schuljahresstart etwa von der Stadt – ermöglichen es dem Förderverein, unterschiedlichste Anschaffungen für die Schule zu tätigen sowie Projekte, Aktionen und Veranstaltungen zu finanzieren. Trotz der Einschränkungen durch Corona haben die Schulförderer einiges auf die Beine gestellt, erinnerte der Vorsitzende in seinem Rechenschaftsbericht.
Sehr gut angenommen wurden die Besuche im Naturschutzzentrum. Über die erfolgten Buchungen dort habe es ausschließlich positive Rückmeldungen gegeben. Auch die Unterstützung der Lorscher Kinder bei den Bundesjugendspielen – der Förderverein steuerte Getränke und Äpfel bei – kam gut an. Zudem wurden die Erstklässler zur Einschulung mit Paketen bedacht. Gute Noten gab es außerdem für die Beteiligung an der Allee der Weihnachtsbäume rund ums Stadthaus. Auch in diesem Jahr will man wieder mitmachen und den Baum mit Sternen und Kugeln, versehen mit Wünschen von Lehrern und Schülern, schmücken. Auch die Adventskalender-Aktion war ein Erfolg.
Drucker für die Bibliothek
Der sogenannte Känguru-Wettbewerb, ein Mathe-Wettbewerb für die dritten Klassen, wurde unterstützt. Teilnehmergebühren wurden übernommen. Spielkugeln, die das räumliche Denken fördern sowie Zeitmesser, die an das regelmäßige Lüften in den Klassenzimmern erinnern, wurden gleichfalls angeschafft. Für die Schülerbibliothek wurde außerdem ein Drucker gekauft, und auch Klosterführungen wurden von Verein gefördert, so Schönberger.
Unterschiedliche Meinungen gab es über die zuletzt erfolgten Anschaffungen bei der Nikolaus-Aktion. Denn dass dabei auch Gehörschutz-Kopfhörer gekauft wurden, sah mancher als ein eher unpassendes Geschenk. Besser sei es, zu diesem Anlass Spiele für draußen und Softbälle zu kaufen, über die sich jedes Kind freuen kann. Konrektorin Nicola Helwig klärte die Versammlung auf, dass es sich bei den Kopfhörern um Wünsche von Kindern – und nicht etwa von Pädagogen gehandelt habe. Manches Kind, das sich im Schulalltag nicht immer gut konzentrieren könne, empfinde die Kopfhörer als praktisch und hilfreich. Dass sich viele Schüler aber auch über eine Bällekiste freuen würden, bestätigte sie den Förderern, die das gleich auf die Liste schrieben.
Investieren würde der Verein gerne auch in neue Software für die Mitgliederverwaltung, damit Schulförderer ihre Daten bei Bedarf auch eigenständig pflegen können. Die bislang genutzte Software sei sehr „antiquarisch“. Im baulichen Bereich – der Schulförderverein hat sich in den vergangenen Jahren in besonderer Weise um einen attraktiven Pausenhof gekümmert –, habe man wegen der noch immer offenen Terminplanung des Schulumbaus nichts unternommen.
Von Seiten der Schulleitung wurde berichtet, dass man die Information erhalten habe, die Container sollten zwischen Ostern und den Sommerferien 2023 auf dem Bolzplatz stehen. Ein Termin für den Baubeginn der zweiten Grundschule im Lagerfeld ist nicht bekannt. Bevor der Umbau am Wingertsberg starten kann, ist aber der Neubau dort an der Reihe. Das hatte vor Monaten der Landrat mitgeteilt.
Bei der Versammlung war zu hören, dass es eine Eltern-Initiative geben könnte, die beim Schulträger noch einmal auf die Dringlichkeit der Maßnahme hinwirken will.
Catering beim „Kleinen Prinz“
Die Schulförderer werden im Dezember wieder das Catering für die Veranstaltung in der Siemens-Halle übernehmen. Am 23. Dezember wird dort „Der kleine Prinz“ aufgeführt. Für Getränke und ein Imbiss-Angebot sorgen die Grundschuleltern, die sich anschließend über den Erlös für die Vereinskasse freuen.
Das neue Vorstandsteam
Markus Schönberger wurde als Vorsitzender des Schulfördervereins einstimmig im Amt bestätigt.
Neue Stellvertreterin ist Eva Rau, nachdem Nils Siems nicht mehr für das Amt kandidierte. Rau war zuvor Beisitzerin, Siems bleibt dem Vereinsvorstand als Beisitzer erhalten.
Kassenwart ist weiterhin Alexander Birk.
Die Zahl der Beisitzer bleibt hoch. Acht Eltern engagieren sich dort. Es sind Claudia Ewerhardy, Sonja Junghans, Nina Kornmann, Kathrin Hartmann, Yvonne Matzke, Olga Kaufmann, Nils Siems und Julia Gall. sch
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