Lorsch. Ein eigentümliches Kribbeln konnte diejenigen beschleichen, die am Donnerstag vor den Sommerferien die Kita Wiesenkinder betraten.
Denn die aufgeregt-freudige Stimmung, die an diesem Tag unter den Kindern und Erziehern herrschte, war für alle offensichtlich. Noch dazu war alles mit Luftballons, Luftschlangen und Schultüten dekoriert. In den Gruppenräumen lagen Matratzen auf dem Boden, die Tische waren zu Seite gerückt worden. Alle Kinder der Kindergarten-Gruppen hatten bei den Vorbereitungen mitgeholfen und fieberten auf den Abend hin, an dem die große Übernachtung bei den Wiesenkindern stattfand.
Wenn es eine Steigerung der Stimmung geben sollte, dann betraf sie die 31 zukünftigen Erstklässler, die bei der Kita Wiesenkinder „Wiesenriesen“ heißen. Denn im Rahmen der gemeinsamen Übernachtung fand deren offizielle Verabschiedung aus dem Kindergarten statt.
Dann war es endlich soweit, die Kinder legten Kuscheltiere, Kissen und Decken bereit und versammelten sich mit ihren Erziehern sowie den Eltern und Geschwistern der diesjährigen Schulkinder auf dem Dorfplatz des Außengeländes. In der Abendsonne gab es zuerst Pizza für alle, bevor die Verabschiedung der Wiesenriesen auf dem Programm stand.
„Ihr habt gelernt, Teil einer Gemeinschaft zu sein“
Don Müller und Carolina Olea, die die regelmäßigen Treffen der Vorschulkinder planen und leiten, blickten mit „ihren“ Wiesenriesen zurück auf ein tolles gemeinsames Jahr. Sie erinnerten an das gemeinsame Lernen, an Lachen, Spaß und Abenteuer, an den Besuch der Polizei, den Ausflug zur Feuerwehr, an das gemeinsam einstudierte Sankt-Martins-Spiel, das Erlernen von Verkehrsregeln und Zahlen sowie den Ausflug zum Alla-Hopp-Spielplatz in Bürstadt. „Ihr habt gelernt, Teil einer Gemeinschaft zu sein“, stellte Erzieher Don Müller die Bedeutung von jedem einzelnen Kind der Gruppe heraus. Spätestens bei Carolina Oleas Worten setzten dann einige der Wiesenriesen-Eltern ihre Sonnenbrillen auf, um die Rührung zu verbergen. „In einem Augenblick seid ihr groß geworden“, richtete sie die Worte an die ältesten Kindergartenkinder und gab ihnen gute Wünsche mit auf ihren weiteren Lebensweg: „Glaubt weiterhin fest daran, dass es keinen Traum gibt, der zu groß ist.“
Anschließend war es an den Erziehern der jeweiligen Gruppen, alle Wiesenriesen einzeln von einem großen Kasten sinnbildlich aus dem Kindergarten zu rutschen. Dabei hoben sie die besonderen Fähigkeiten und Charakterzüge der Kinder hervor. Die Zuhörer erfuhren, wer für wagemutige Kletterkünste bekannt ist, wer fantasievolle Bauwerke erstellt, wer mit der ganzen Gruppe Tanzauftritte einstudiert, wer kreative Kunstwerke anfertigt und wer wegen seines einfühlsamen Wesens geschätzt wird. Mit den Worten „Wir rütteln dich und schütteln dich, und du rutscht heraus aus unserem Haus“ ging es dann die kleine Rutschbahn hinunter und offiziell hinein in den neuen Lebensabschnitt.
Bunte Stapelsteine als Erinnerung an die Schulkinder 2024
Auch die Wiesenriesen und ihre Eltern hatten ein kleines Dankeschön für die einzelnen Erzieher und den Kindergarten im Gepäck: Bunte Stapelsteine sollen im Kindergartenalltag an die Schulkinder 2024 erinnern. Mit einem „Ciao Kakao“ schickten die Kinder schließlich auch die Eltern der Wiesenriesen nach Hause und widmeten sich der Übernachtung mit Nachtwanderung, gemütlichem Vorlesen und Spielen mit ihren Freundinnen und Freunden – ein echtes Glanzlicht im Kindergartenjahr.
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