Kommunalpolitik

Bügel, Toiletten und die Kläranlage sind Themen in Lorsch

Der Finanzausschuss berät über insgesamt 16 Tagesordnungspunkte. Stellplatzsatzung soll geändert werden.

Von 
Nina Schmelzing
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Die Sporthalle im Ehlried, seit 2025 in Betrieb, soll auf der Tribüne „Anlehnbügel“ erhalten. © Thomas Neu

Lorsch. Zu einer Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses versammeln sich die Gremiumsmitglieder heute (28.) im Paul-Schnitzer-Saal. Auch interessierte Zuhörer sind willkommen. Vorsitzender Peter Velten wird die Zusammenkunft um 20 Uhr eröffnen.

Sechzehn Punkte umfasst die Tagesordnung, die mit der Dreifeldsporthalle beginnt. Der Neubau im Ehlried wurde für zehn Millionen Euro errichtet und in diesem Frühjahr eingeweiht. Seitdem werden in der städtischen Sporthalle unter anderem die Handballspiele der Tvgg ausgetragen. Von Seiten des Lorscher Sportvereins kam inzwischen der Wunsch, dass die Zuschauertribüne mit „Anlehnbügeln“ nachgerüstet werden soll.

Viele Gäste, die die Tribüne besuchen, stellen nämlich fest: Hier fehlt noch etwas. Ein Geländer soll künftig für mehr Halt sorgen. Insbesondere wenn sich viel Publikum auf der Tribüne befindet und es leicht einmal zu einem versehentlichen Schubser kommen kann, ist das sinnvoll. Die Finanzausschuss-Mitglieder sollen nun Mitteln in Höhe von 14.000 Euro für die Bügel zustimmen.

200.000 Euro für WC-Anlage auf dem Olympia-Sportgelände

Das Ehlried ist auch Thema des zweiten Tagesordnungspunktes. Im Rahmen der weiteren Aufwertung des Areals – mit Dirtpark und Adventure-Golfanlage nahe des Skaterparks – sollte auch eine öffentliche Toilettenanlage entstehen. Die 200.000 Euro, die für die Sanitäranlage geplant waren, sollen nun aber zugunsten des Olympia-Sportgeländes verwendet werden.

Derzeit müssen Besucher der Sportanlage die Toiletten im Vereinsgebäude nutzen. Der Toilettenwagen im Außenbereich sei in die Jahre gekommen, heißt es mit Blick auf die Hygiene. Die Betriebskommission des Eigenbetriebs Stadtbetriebe Lorsch empfiehlt ebenso wie wie der Magistrat, die 200.000 Euro für die Errichtung einer Toilettenanlage auf dem Olympia-Sportgelände zu verwenden.

Ein Thema, das für Diskussionen sorgt, ist die Stellplatzsatzung. Der Finanzausschuss soll heute beschließen, dass die Satzung neu gefasst wird. Gerade die Vorgabe, dass die Zahl der Parkplätze erhöht werden muss, wenn durch einen späteren Ausbau von Dach- oder Kellergeschossen zusätzlicher Wohnraum geschaffen wurde, hat für viel Unmut bei Bauherrn gesorgt. Denn für mehr Wohnraum zu sorgen, kann wegen dieser Zusatzkosten wirtschaftlich unattraktiv werden.

Neue Bauordnung sieht keine Erhöhung von Stellplätzen vor

Die Neufassung der Hessischen Bauordnung, seit wenigen Tagen in Kraft, sieht bei einem nachträglichen Ausbau nun keine zwingend erforderliche Erhöhung der Stellplätze vor. In die neue Lorscher Satzung, die letztlich von der Stadtverordnetenversammlung zu beschließen ist, sollen Empfehlungen des Hessischen Städte- und Gemeindebundes einfließen.

Die Kläranlage wird in der heutigen Sitzung ebenfalls aufgerufen. Es geht dabei um eine Kenntnisnahme. Seit Jahren schon gibt es die Überlegung, ob die eigenständige Lorscher Anlage an die Verbandskläranlage des KMB (Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße) angeschlossen werden könnte und ob Synergien sinnvoll wären. Ein Fachbüro wurde in der Zwischenzeit mit der erforderlichen Untersuchung beauftragt. Ergebnis ist, dass ein Anschluss der Lorscher an Bensheim derzeit nicht genehmigungsfähig ist.

Grund ist unter anderem das „Verschlechterungsverbot“. Der Anschluss schließlich würde eine Erhöhung der Schadstoffmenge in den Mühl- und Mittelgraben bedeuten. Diese Mehrbelastung würde aktuell nicht erlaubt.

Beschließen soll der Ausschuss auch über Personalien. Die Amtszeit des Ortsgerichtsvorstehers Klaus Schwab und seines Stellvertreters Peter Moll läuft nämlich zum Jahresende ab. Schwab und Moll sind ebenso wie Ortsgerichtsschöffe Dr. Wolfgang Egel-Hess zu einer Wiederwahl bereit.

Redaktion

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