Lorsch. Lukas Drax ist Pfadfinder aus Leidenschaft. Seit dem Frühjahr ist er der Chef der Lorscher Pfadfinder von Sankt Georg (DPSG). Sein Markenzeichen ist sein Hut. Sein ganzer Stolz, sein Fahrrad mit Feder-Ledersattel, stammt noch aus dem Fahrrad-Schuppen von seinem Opa. Zusammen mit Jonas Martin und Robin Gröger lenkt Lukas Drax die Geschicke des Lorscher Pfadfinder-Stammes. Dem BA stand der Neue Rede und Antwort.
Warum sind Sie bei den Pfadfindern, Herr Drax?
Lukas Drax: Einmal aus Familien-Tradition: Viele aus meiner Familie sind seit Jahren Mitglied bei den Pfadfindern, mein Vater, einer meiner Cousins. Mein Großonkel war damals sogar Gründungsmitglied.
Sie reden von Valentin Schmitt.
Drax: Genau. Außerdem bin ich bei den Pfadfindern, weil es eine super Gemeinschaft ist, in der man viele gute Projekte umsetzen kann.
Was macht den Reiz aus, ein Pfadfinder zu sein?
Drax: Das tolle Gemeinschaftsgefühl. Einmal zu wissen, dass man überall auf der Welt nette Menschen trifft, die ebenfalls Pfadfinder sind und einem immer unterstützen. Die gute Stimmung und das dauerhafte Lernen sind mir ebenfalls wichtig. Egal, ob als Gruppenkind oder Gruppenleiter. Ich bin seit 2005 mit dabei und seit diesem Jahr Vereinsvorsitzender. Ich bin Leiter der Pfadi-Stufe für Mitglieder von 14 bis 16 Jahren. Im Fun-Ausschuss kümmere ich mich mit meinem Kollegen um die Sachen außerhalb des wöchentlichen Terminplans, beispielsweise um die Planung von Leiterwanderungen und dem Pfingstlager. Ich bin auch Getränkewart.
Sind Sie auch noch in anderen Vereinen aktiv?
Drax: Genau so lange wie bei den Pfadfindern bin ich auch beim Vogelpark engagiert. Zurzeit als Jugendvorstand und jeden Sonntag zum Füttern der Tiere. Wir haben die ehemalige Gaststätte umgebaut: eine neue Küche, einen Holzofen und ein Ventilator waren dringend nötig. Demnächst werden wir den Bachlauf reparieren und den Teich für die neue Saison reinigen. Bei der Lorscher Theaterspielgemeinschaft hatte ich die Rolle eines Räubers in der Aufführung „Der Schinderhannes“ im Jahr 2016. Dieses Jahr kümmere ich mich um die Cocktailbar bei der Aufführung vom „Froschkönig“ in der Taverne am Kloster. Wenn’s zeitlich passt, übernehme ich 2019 gerne wieder eine kleine Rolle.
Vergangene Woche fand das traditionelle Waldfest der Lorscher Pfadfinder statt. Seit wann helfen Sie dort mit?
Drax: Beim Waldfest bin ich, seit ich Wölfling bin, mit dabei. Das Waldfest ist damals wie heute für alle Gruppenkinder eine Riesengaudi, die möchte niemand verpassen. Als Stammesvorstand muss man die Gruppe zusammenhalten und den Überblick behalten. Aufgaben verteilen und die einzelnen Ergebnisse zusammenbringen. Als Gruppenleiter musste ich schauen, dass meine Jungs ihre Spülschicht und den Spieleparcours richtig betreuen. Man braucht immer einen Plan B: einen fürs gute Wetter und einen, wenn’s regnet. Die letzten Jahre hatten wir immer Glück, in diesem Jahr mussten wir nachmittags rasch noch einige Zelte aufbauen. Alles muss ins Depot geschleppt werden: Equipment für den Gottesdienst, Essens- und Getränkestände bis hin zur Abendgestaltung mit Band und Lichttechnik.
Wie fällt Ihr Fazit nach dem 2018er Waldfest aus?
Drax: Es kam Regen – und damit weniger Gäste. Die Stimmung war dennoch gut. Das diesjährige Waldfest brachte zwar keinen Rekord zutage, dennoch geht es als solide in die Gesamtbilanz ein. Unterm Strich reicht der Erlös, um ein neues Küchenzelt zu kaufen. Mit der abendlichen Band Independent waren wir sehr zufrieden. Wenn die Planung für das Waldfest für 2019 beginnt, werden wir schauen, ob wir den Abend wieder so gestalten. Vielleicht gibt es eine Neuauflage des Singer-Song-Contest oder gänzlich etwas Neues.
Was hat Ihnen im vergangenen Jahr im Terminkalender der Pfadfinder am besten gefallen?
Drax: Es gibt für mich nicht nur ein herausragendes Event. Jede Aktion des vergangenen Jahres war für sich genommen super. Egal, ob Leiterfahrt an den Marbachstausee, Leiterwanderung durch die Sächsische Schweiz, das Sommerlager mit dem ganzen Stamm bei London in England, das Waldfest oder die wöchentlichen Gruppenstunden. Jede Aktion macht Spaß und bringt unauslöschliche Erinnerungen.
Blicken wir mal in die Zukunft: Wie steht es um die Pfadfinder?
Drax: Die DPSG hat keine Probleme, Nachwuchs zu finden. Nach den Sommerferien wird die derzeitige Gruppenstunde der Wölflinge aufgrund der Größe in zwei kleinere aufgeteilt. Dann haben wir zwei Wölflingsgruppen mit insgesamt sechs Leitern für die Sieben- bis Zehnjährigen.
Blick in den Terminkalender
Samstag, 9. Juni: Treffen für alle Kinder bei den Lorscher Pfadfindern und deren Eltern.
Samstag, 11. August: Zum Ehemaligengrillen sind alle früheren Pfadfinder eingeladen, die zwischen 1951 und heute Mitglied waren.
Das große gemeinsame Zeltlager der Pfadfinder findet Ende August, Anfang September statt – wahrscheinlich in Spanien.
Der nächste Showabend ist dann für das kommende Jahr geplant. ted
Bilder vom Waldfest aus der vergangenen Woche gibt’s online: bergstraesser-anzeiger.de
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