Einhausen. Seinen 75. Geburtstag feiert heute Josef Dreißigacker. Der über die Grenzen der Weschnitzgemeinde bekannte Unternehmer erblickte am 1. September 1934 in Fehlheim das Licht der Welt, verbrachte im Bensheimer Stadtteil die ersten 24 Jahre seines Lebens, ehe es ihn nach Einhausen zog und er dort 1970 seine eigene Kunststoff verarbeitende Firma gründete.
Diese konnte im Laufe ihres nun schon fast 40-jährigen Bestehens weltweit beste Referenzen sammeln und sorgte somit dafür, dass die Gemeinde Einhausen in vielen Ländern auch durch das Unternehmen bekannt wurde.
Auftrag für die Frankfurter U-Bahn
Der Jubilar erlernte zunächst den Beruf des Zimmermannes, merkte aber nach beendeter Lehre schnell, dass der neue Werkstoff Kunststoff stark im Kommen ist. Es folgten Weiterbildungen und 1970 folgte der Startschuss zur Gründung des erfolgreichen Familienunternehmens.
Das erste halbe Jahr des Bestehens war der Jubilar noch allein tätig, als die Zahl der Aufträge stieg, stellte Dreißigacker mit Albert Huß seinen ersten Mitarbeiter ein. Dieser ist bis heute noch führ ihn tätig und Josef Dreißigacker schätzt ihn sehr.
Es folgten schnell Auftragsarbeiten für die U-Bahnen in Frankfurt, Stuttgart und München. Dort mussten Kunststoffrohre verlegt werden und schnell wuchs der Mitarbeiterstamm auf zehn Personen an. In den ersten Jahren war das Unternehmen noch in der Goethestraße untergebracht, mit der Expandierung erfolgte dann 1975 der Umzug ins Industriegebiet und dort ist die Firma bis heute in der Industriestraße daheim.
Momentan zählt die GmbH, die inzwischen zum größten Teil von Dreißigackers Sohn Udo geführt wird, 45 Mitarbeiter und somit zu den größten Arbeitgebern der Weschnitzgemeinde. Auch als Ausbildungsbetrieb tut sich das Unternehmen hervor. Viele Jugendliche die dreijährige Ausbildung zum Kunststoffschlosser erlernten, arbeiten auch heute noch in der Firma.
Der Bau von Apparaten, Behältern, Gestellen und Rohrleitungen sind die vier großen Standbeine der GmbH geworden, die über namhafte Referenzen im chemischen und pharmazeutischen Bereich verfügt und große deutschen Firmen zu ihren Stammkunden zählt.
Josef Dreißigacker hat sich altersbedingt in den letzten Jahren immer mehr aus der Firma zurückgezogen, wenn jedoch Not am Mann ist, findet man ihn immer noch vor Ort. Durch den Rückzug hat er nun mehr Zeit, sich seinem großen Hobby, dem Fahren mit Pferdegespannen, vor allem den Zweispännern, zu widmen.
Viele Turniersiege geholt
"Durch meine Firma war es früher einfach nicht möglich, diesem Hobby groß nachzugehen. Vor 15 Jahren habe ich mir diese Zeit dann aber genommen und seitdem mein Sohn Udo die Hauptarbeit im Geschäft übernommen hat, kann ich mich dieser Leidenschaft verstärkt widmen", schwärmt Dreißigacker.
So findet man ihn nun fast jeden Mittag beim Training in Dreieich, wo er und seine drei Pferde vom vielfachen Weltmeister Michael Freund trainiert werden. Durch das intensive Coaching des international erfahrenen Freundes blieben auch bei Josef Dreißigacker die Erfolge nicht aus. Zusammen mit seinem Beifahrer Gerhard Volk, der ihn bei den Wettkämpfen in der ganzen Bundesrepublik begleitet, konnte er viele Titel und Turniersiege einfahren. Erst unlängst wurde er gleich vier Mal Kreismeister bei den in Schwanheim ausgefahrenen Meisterschaften, ein Erfolg, der ihn mehrfach freute.
So ging Dreißigacker auch für den ausrichtenden Reit- und Fahrverein Schwanheim an den Start, konnte sich also den Titel auf heimischem Geläuf sichern und das bei einem Turnier, das er vor elf Jahren zusammen mit dem damaligen Vorsitzenden Werner Ahlheim ins Leben rief.
Mit seinem 75. Geburtstag hat sich Josef Dreißigacker nun aber vorgenommen, in Sachen Gespannfahren etwas kürzer zu treten, ein Ende seiner großen Leidenschaft ist aber dennoch nicht in Sicht. "Ich werde meinem Hobby treu bleiben, auch weiterhin täglich mein Training bei Michael Freund absolvieren, in Sachen Wettkämpfen werde ich mich aber wohl ein wenig zurücknehmen", so der Jubilar. nico
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