Lorsch. So ziemlich alles, was man über den afrikanischen Vogel Strauß wissen muss, erfuhren die 30 Teilnehmer, die an der Tagestour der Lorscher Arbeiterwohlfahrt teilgenommen hatten, auf der Straußenfarm in Rülzheim. Sie liegt südlich von Germersheim in der Pfalz.
Hier werden Strauße gezüchtet. 100 Strauße, männlich und weiblich, leben frei in den Rheinauen. Es sind die größten Vögel der Welt.
Das Volk der Shona in Zimbabwe nennt die Tiere "Mhou". Das ist auch der Name der Farm in Rülzheim. Strauße legen auch die größten Eier der Welt. Sie haben ein Gewicht von 1,2 bis 1,9 Kilo. Das entspricht dem Gewicht von 20 bis 25 Hühnereiern, erfuhren die Lorscher Besucher.
Straußeneier lassen sich zubereiten wie Hühnereier auch, berichtete eine Mitarbeiterin der Farm. Ein Rührei vom Strauß ergibt dann allerdings sechs bis zehn Portionen.
Bis zu 25 Euro pro Stück
Ein gefülltes Straußenei ist auch deutlich teurer als ein Hühnerei. Es kostet 20 bis 25 Euro. Leer hat es immer noch einen Verkaufswert von zehn bis 15 Euro.
Die Lorscher erlebten im Rahmen ihres informativen Ausflugs drei männliche Strauße (Hähne) ganz aus der Nähe. Sie sind größer als die Weibchen, die Hennen genannt werden.
Während die Hähne in Afrika die Eier nachts bebrüten und die Hennen das tagsüber übernehmen, werden auf der Straußenfarm in der Pfalz die Eier in Brutkästen bebrütet. Die Mitarbeiterin der Farm erzählte eine Menge über die Tiere und ihren Nachwuchs.
Natürlich ließen sich die Besucher aus Lorsch dann auch ein Mittagessen im Farm-Restaurant schmecken. Besonders der Straußenspieß sei lecker gewesen, erklärte die Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt, Marlene Zarges.
Am Nachmittag fuhren die Lorscher dann gemeinsam in die Dom-Stadt Speyer. Dort nahmen sie teil an einer Stadtführung, die von einer Frau und einem Mann in historischer Kleidung organisiert wurde. Die beiden Stadtführer informierten nicht nur über den berühmten Dom, zeigten ihnen prachtvolle Bürgerhäuser und erklärten, dass Speyer einst zu Bayern gehört hatte.
Von Henkern und Halunken
Sie führten die Lorscher auch durch schmale winklige Gässchen mit Kopfsteinpflaster, in die normale Touristen üblicherweise nicht hinkommen. Das Interessante an dieser Führung war, dass die beiden Begleiter humorvoll, kurzweilig und amüsant über Hexen, Henker und Halunken aus der Zeit um das Jahr 1600 tratschten.
Dazu gehörte auch die Information, dass man Händlern, Gauklern und Kirchenleuten in den Kirchen Latein gepredigt haben soll. Die Predigt in Deutsch, nach der Bibel von Martin Luther, würde die Menschen doch nur verwirren.
Den Abschluss ihres Pfalz-Ausflugs feierten die Lorscher dann gemeinsam in einer Hausbrauerei. Vorsitzende Marlene Zarges erinnerte die Vereinsmitglieder abschließend daran, dass die Arbeiterwohlfahrt Lorsch in den kommenden Sommerferien kein Programm anbietet. ml
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