Lorsch. Zur Sitzung des Bau- und Umweltausschusses sind Mitglieder und Zuhörer heute (9.) eingeladen. Sie beginnt um 20 Uhr im Paul-Schnitzer-Saal. Insgesamt stehen sechs Punkte auf der Tagesordnung. Es geht etwa um die Lärmaktionsplanung, die geplante ICE- und Güterzugtrasse zwischen Frankfurt und Mannheim und die Freiraumplanung im Lorscher Zentrum.
Bei den meisten Themen gibt es nicht viel öffentlich zu beraten, weil es in der Sitzung nichts zu beschließen gibt. Es handelt sich lediglich um Kenntnisnahmen. Dazu gehören zum Beispiel die Informationen zum Sachstand der Lärmaktionsplanung mit der Ausweisung sogenannter „Ruhiger Gebiete“. Die Stadt Lorsch hat diesen Schutztitel für mehrere Orte beantragt. Unter anderem sollte ein größerer Bereich um das Weltkulturerbe als „Stadtoase“ festgelegt werden, fordert man. Auch das Gebiet Wattenheimer Brücke und das Freilichtlabor Lauresham sollten entsprechend ausgewiesen werden.
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Neuberechnungen will man für den Birkengarten, den Friedhof und das Gelände der Klosterspatzen erreichen, da die Lärmwerte nach Auffassung der Lorscher nicht überall stimmen und den aktuellen Gegebenheiten entsprechend neu ermittelt werden müssten. Freibad und Vogelpark verlieren an Erholungswert durch zu starken Lärm.
Auch das Baugebiet Viehweide müsste neu berechnet werden, heißt es im Schreiben an das Regierungspräsidium. Das sei aus Darmstadt auch zugesichert worden, passiert ist aber noch nichts. Deshalb wurde das RP jetzt daran und an die insgesamt sieben Anträge zum Thema Ruhige Gebiete erinnert.
Zum wiederholten Mal hingewiesen hat man von städtischer Seite auch an die „erheblichen Lärmprobleme“ in Lorsch und die „zahlreichen neuen Infrastrukturvorhaben“, die „voraussichtlich weitere Lärmbelastungen schaffen werden: die Erweiterung der A 67 und der B 47 auf sechs beziehungsweise vier Streifen und die Neubaustrecke der Bahn.
Wegen der geplanten Eisenbahnneubaustrecke gibt es seit Jahren einen umfangreichen Schriftwechsel, schließlich sollen die Auswirkungen des gewaltigen Bauprojekts auch für Lorsch verträglich sein. Die Region fordert bekanntlich einen langen bergmännischen Tunnel. In der Sitzung heute sind die jüngsten Schreiben an beziehungsweise vom Eisenbahn-Bundesamt und der DB Netz AG Thema. Von Lorscher Seite aus dringt man auf einen weiteren Besprechungstermin, denn es gebe weiterhin viel Klärungsbedarf.
Punkt eins der Tagesordnung enthält den einzigen Beschluss, den der Ausschuss heute fassen soll. Dem Freiraumplanerischen Fachbeitrag fürs Zentrum soll zugestimmt werden. Die Aufenthaltsqualität im in die Jahre gekommenen öffentlichen Raum im Stadtkern soll mit verschiedenen Maßnahmen aufgewertet werden. Ideen eines Fachbüros sollten schon vor einigen Wochen vorgestellt werden, die Planer mussten aber kurzfristig absagen. Dass sie den Ausschussmitgliedern damals nicht wenigstens bereits Grundzüge ihrer Ausarbeitung zukommen ließen, kam nicht gut an.
Heute soll der Fachbeitrag, der Lorsch eine „Stadtlandschaft mit großen Potentialen“ bescheinigt, vorgestellt werden. Ändern ließe sich demnach einiges: zum Beispiel die Vielzahl unterschiedlicher Bodenbeläge. Straßenraum könnte zudem zugunsten von Fußgängern und mehr Grün weniger Parkplätze enthalten. Dem Marktplatz könnte zu mehr „Klarheit und Prägnanz“ verholfen werden. Auch die Aufenthaltsqualität ums Stadthaus am Kaiser-Wilhelm-Platz bewerten die Planer bislang als „überschaubar“.
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