Neubau

Im März wird Richtfest im Ehlried gefeiert

Sportler sollen die Dreifeldhalle ab November erstmals nutzen können / Projekt für zehn Millionen Euro

Von 
Nina Schmelzing
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Lorsch. Deutlich mehr Menschen als bisher interessieren sich derzeit für Handball. Die deutsche Nationalmannschaft macht schließlich seit Tagen mit ihren EM-Auftritten ordentlich Werbung für diese Sportart. Falls der Handball-Boom anhalten sollte, dann ist Lorsch gut gerüstet, künftig als ein Standort vorne dabei zu sein. Denn die Dreifeldhalle, die derzeit im Ehlried entsteht, soll bekanntlich vor allem den Handballern der Turnvereinigung Tvgg sehr viel bessere Trainings- und Spielmöglichkeiten bieten. Der Neubau soll noch in diesem Jahr fertig werden. Ziel ist ein Abschluss im Herbst. Im November sollen die ersten Sportler die Halle nutzen können.

Schwerlastkran täglich im Einsatz

Aktuell ist davon auszugehen, dass der Zeitplan eingehalten werden kann. Auf der großen Baustelle in der Ludwig-Gärtner-Straße ist täglich Betrieb. Beobachten kann man auf dem Gelände vor dem Kunstrasenplatz der Fußballer derzeit, wie große gelbe Schwerlastkräne riesige Stahlbetonteile hoch durch die Luft transportieren, damit sie anschließend passend montiert werden können. In einem Werk nahe Bretten wurden sie vorgefertigt.

Manche der gewaltigen Wandstücke sind sieben Meter lang, berichtet Dr. Achim Romanowski, Ingenieur vom gleichnamigen Architekturbüro auf Nachfrage. Die Holzleimbinder werden bis zu 32 Meter lang sein. Mit normalen Kränen könnte man die Betonteile, durchschnittlich 15 Tonnen schwer, nicht bewegen. Das mächtigste Teil bringt sogar 19,8 Tonnen auf die Waage. Auf der Baustelle kommen aber neben starken Kraftmaschinen auch noch ganz gewöhnliche Schubkarren zum Einsatz.

Von Volleyball bis Hallenfußball

In Lorsch entsteht eine moderne Sporthalle mit großem Foyer, barrierefrei zugänglich und mit Aufzug ins Obergeschoss. Sie wird unter anderem einen doppelten Schwingboden haben, berichtet Romanowski. Nicht nur Handballer, auch Basketballer, Volleyballer, Badmintonspieler und Hallenfußballer werden sie dank der entsprechenden Markierungen nutzen können. Und falls Tennisspieler – der TCO ist Nachbar der Tvgg im Ehlried – Platz brauchen sollten: Auch für diese Ballsportart wäre die Halle geeignet.

Tribüne, aber keine Bühne

Dass es sich bei dem Neubau um eine Sporthalle und nicht etwa um eine Mehrzweckhalle handelt, daran ist aber immer wieder zu erinnern. Denn manche Lorscher meinen möglicherweise, dass sie problemlos in die Ehlried-Halle ausweichen könnten, wenn die Sanierung der Nibelungenhalle nach Fastnacht endlich beginnt – die wichtige Veranstaltungsstätte am Wingertsberg während der Umbauten dann aber für lange Zeit nicht nutzbar sein wird.

In den Neubau werden aber keinesfalls alle Veranstaltungen ersatzweise verlegt werden können. Es wird zwar ein großes Foyer geben, mit einer Bühne zum Beispiel wird die Ehlried-Halle aber nicht ausgestattet sein. Platz für rund 300 Zuschauer wird es auf einer Tribüne der neuen Halle geben. Insgesamt wird der Neubau eine Bruttofläche von 2600 Quadratmetern aufweisen. Die Höhe wird von den Planern mit 12,50 Metern angegeben.

„Durch direkte Kommunikation und schnelle Entscheidungen haben es alle Beteiligten geschafft, den Plan und das Budget einzuhalten“, sagt Ralf Kleisinger, Eigenbetriebsleiter der Stadtbetriebe Lorsch. Zehn Millionen Euro kostet das Bauprojekt, auf das die Sportler schon sehr viele Jahre warten, inzwischen. Realisiert wird die Halle mit dem Generalunternehmer Harsch Bau. Das sei ein Vorteil für die Lorscher, die sich so nicht um jedes einzelne Gewerk extra kümmern müssen, hebt Bürgermeister Christian Schönung hervor .

Bereits 28 Sporthallenbauten

Dass es jetzt zügig voran geht, ist auch Achim Romanowski und seiner langjährigen Erfahrung zu verdanken. „Es ist die 29. Sporthalle, die ich baue“, sagt er mit Blick auf das jüngste Werk in Lorsch. Auch den ersten Bauabschnitt der Ehlried-Sporthalle hat der promovierte Ingenieur einst betreut.

Die beiden Sporthallen existieren als getrennte Bauwerke nebeneinander, so Romanowski, der auf die geschlossene Außenwand zeigt. Es soll nur eine Verbindungstür zum Geräteraum geben. Insgesamt entsteht durch den Neubau ein 4,5 Hallenfläche umfassender Komplex. Der Haupteingang für den Neubau erfolgt von der Straße her.

Photovoltaikanlage kommt noch

Richtfest für die neue Sporthalle soll in wenigen Wochen, im März, gefeiert werden. Auf das Dach wird später noch eine Photovoltaikanlage installiert. Der Strom, der dort produziert wird, soll ins Netz eingespeist werden, berichtet der Bürgermeister.

Dank der attraktiven neuen Halle könnte sich auch die Zahl der Handballmannschaften wieder vergrößern. Früher gab es einmal drei Herren- und zwei Damenteams.

Das Ehlried wird außerdem nicht allein durch die neue Dreifeldhalle bald deutlich mehr Zulauf erhalten. Auf dem Gelände am Stadtrand soll bekanntlich auch noch ein Bikepark entstehen, den der einstige Loscher Jugendrat angeregt hat. Zudem soll im Ehlriedgebiet, offiziell genannt „Sport- und Freizeitzentrum Ost“, auch eine Adventure-Golf-Anlage gebaut werden. Eine öffentlich zugängliche Toilettenanlage soll ebenfalls folgen.

Redaktion

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