Lorsch. Das bunt dekorierte Lorscher Paulusheim war voll besetzt mit lauter Närrinnen. Wie immer waren nur ganz wenige Männer zur ökumenischen Faschingsveranstaltung des evangelischen Seniorenkreises und des Seniorentreffs St. Nazarius gekommen.
Die Gästeschar wurde mit Sekt empfangen und ließ sich einstimmen auf einen fröhlichen Nachmittag. Gefüllte Kreppel und Kaffee trugen ebenfalls zur guten Laune bei.
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Musikalisch begleitet wurde das Treffen vom Duo Take Two. Die beiden Musiker Aloys Leidner und Rudi Häussler ließen sich auch nicht lange bitten und stimmten zu Freude der Anwesenden einen umgedichteten Karnevalshit der Kölner Gruppe De Räuber“ an: „Denn wenn et Trömmelsche jeht, dann stohn mer all parat, dann rufen alle Laurissa Helau“.
Es fehlte auch nicht „Viva Colonia“, ein weiterer Kölner Song von der Gruppe De Höhner. Ein närrischer Schlager nach dem anderen hob nicht nur die Stimmung im Saal, sondern animierte auch die hübsch verkleideten Jecken, die Lieder mitzusingen, zu schunkeln und zu applaudieren.
Begrüßt wurde die lustige Schar von Moderatorin Elisabeth Keinz, die als Fastnachtsclown durch die Reihen tänzelte. Sie kündigte auch die verschiedenen Beiträge an. Gisela Schmitt und Betty-Faye Fischer berichteten als zwei Zugezogene, dass sie unbedingt Lorscherinnen werden wollen. Zwei andere Seniorinnen steuerten das Lied vom Parapluis bei. Nach der Melodie „Die Tramps von der Pfalz“ sangen Margot Henkes und Anneliese Jäger von einer humorvollen Gerichtsverhandlung. Christa Holz ließ das Leben einer Putzfrau lebendig werden.
Zu Beginn des Nachmittags war Pfarrer Michael Bartmann in die Bütt gestiegen – „mit einer Mainzer Mütze“, die er dann aber schnell umtauschte in ein Barrett mit gestrickter Bommel. „Helau ruf ich euch zu da unne, die ihr zu uns heit seid gekumme. Wenn ich euch all so vor mir seh, was habt’s ihr Alte doch so schee“, hieß es in seinem Vortrag.
Zu dem Geistlichen passte auch einer der zahlreichen Witze von Elisabeth Keinz: „Drei Jungs erzählen: Mein Onkel ist Pastor, alle sagen Hochwürden zu ihm. Mein Onkel ist Kardinal, alle sagen Eminenz zu ihm. Mein Opa bringt 210 Kilo auf die Waage. Wenn wir unterwegs sind, sagen die Leute: Lieber Gott“.
Begeisterung kam beim Beitrag von Rosi Fetscher auf. Auf die Melodie des Schlagers „Du hast mich tausend Mal belogen“ beklagte sie ihr Gewicht: „Isch hab mich tausend Mal gewogen und ich war tausend Mal entsetzt. Die Pfunde kamen angeflogen, und ham sich an mir festgesetzt. Isch denke zurick, woas woar isch sou schlank, jetzt bin isch soa dick un des macht misch kroank“.
Zum Abschied sang der Chor der Närrinnen nach der Melodie „Mein Vater war ein Wandersmann“ lautstark: „Jetzt müssen wir nach Hause gehen, es ist schon ziemlich spät. Heut war es wieder wunderschön wie schnell die Zeit vergeht“. Der lang anhaltende Beifall war ein Lob für allen Gestalterinnen des Nachmittags.
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