Lorsch. Am frühen Sonntagmorgen ab 6.30 Uhr begann der Landesentscheid der Feuerwehren bereits mit den ersten Anmeldungen der angereisten Teams. Der Tag, an dem in mehreren Wettbewerben die besten hessischen Teams ermittelt wurden, ging erst am frühen Abend zu Ende. Am späten Nachmittag standen die Siegerehrungen an. Der hessische Innenminister gratulierte den Mannschaften persönlich in Lorsch, im „schönen Lorsch“, wie er konkretisierte.
In seinem prall gefüllten Kalender seien Feuerwehr-Termine die angenehmsten, versicherte Roman Poseck in seiner Ansprache. Es sei ein „großes Glück, dass wir in Hessen eine so leistungsfähige Feuerwehr haben“, erklärte er. Rund 80.000 Feuerwehrleute sorgten für die Sicherheit. Die 200 Mitglieder von ehrenamtlichen Einsatzabteilungen, die in Lorsch bei der Feuerwehrleistungsübung ihr Können bewiesen hatten, würdigte er ebenso wie die 300 Nachwuchskräfte, die beim Jugendfeuerwehr-Wettbewerb um die besten Plätze wetteiferten. Einsatzkräfte opferten einen oft großen Teil ihrer Freizeit für das Gemeinwohl.
Poseck informierte über „steigende Teilnehmerzahlen“ sowie ein „gestiegenes Niveau“ bei den Wettkämpfen. Die Kinder und Jugendlichen sorgten dafür, dass der Brandschutz auch in Zukunft gesichert sei. Einsatzbereitschaft und Teamgeist lobte der Minister ebenso wie den Ausbildungsstand der Teilnehmer am Landesentscheid. Auch die Wertungsrichter erledigten „einen super Job“, befand der Minister.
Unfall mit Gefahrstoffen geübt
Bei den Erwachsenen gingen in diesem Jahr insgesamt 21 Mannschaften an den Start. Auf dem Parcours, aufgebaut auf dem Parkplatz in der Nibelungenstraße, ging es erstmals um eine sogenannte GABC-Übung, was Gefahrstoff atomar, biologisch, chemisch bedeutet. Es siegte die Feuerwehr Korbach-Goldhausen, den zweiten Platz holte sich die Mannschaft aus Rimbach.
Beim Nachwuchs siegte die Jugendfeuerwehr Gemünden aus Waldeck-Frankenberg mit 1435 Punkten in der Kategorie Jungen/Gemischte Gruppen. Die Lorscher Jugendwehr kam mit 1408 Punkten auf den neunten Platz. Einhausen holte 1371 Punkte und kam auf Platz 24. Bei den Staffeln freute sich die Jugendwehr Huttengrund über ihren ersten Hessenmeistertitel. Bei den Mädchen-Teams siegte Selen.
Die Siegerehrung wurde musikalisch eröffnet vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Lorsch. Fast alle Redner lobten in ihren Ansprachen die sehr gute Organisation der Großveranstaltung. „Unfallfrei“ sei sie auch zu Ende gegangen, hob Staatsminister Michael Meister hervor. Eine gute Fitness der Einsatzkräfte sei schon deshalb wichtig, weil die Anforderungen an den Katastrophenschutz weiter wachsen werden.
Für die „Kraftanstrengung“, die Organisation des Hessenentscheids meisterlich erledigt zu haben, dankte Poseck den Lorschern und zeichnete sie als „Feuerwehr des Monats September“ aus. Mit „präziser Planung“ und „außergewöhnlichem Engagement“ habe die Lorscher Wehr dafür gesorgt, dass die Großveranstaltung ein „voller Erfolg“ wurde. Die Lorscher Feuerwehr zeichne sich durch „vorbildliche Nachwuchsarbeit“ aus und sei überdies stark im gesellschaftlichen Leben der Stadt verankert, erinnerte er. Verbunden war die Würdigung mit einem Scheck über tausend Euro.
Bürgermeister Christian Schönung warb dafür, dass alle Besucher Lorsch in „bester Erinnerung“ behalten sollten. Lorsch habe nicht nur ein Welterbe, man dürfe auch stolz sein auf eine sehr aktive freiwillige Feuerwehr. Schönung dankte in seiner Rede auch für die Unterstützung aus Einhausen bei der Vorbereitung der Großveranstaltung. „Ganz allein hätten wir das nicht so gepackt.“
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