Einhausen. Bei der jüngsten Gemeindevertretersitzung in Einhausen stellte die SPD einen Antrag auf ein Klimaschutzkonzept. Ziel soll sein, dass die Weschnitzgemeinde bis zum Jahr 2030 als klimaneutrale (Co2-neutrale) Kommune anerkannt wird.
Nach Vorstellungen der Sozialdemokraten sollen hierbei vor allem die Bereiche Infrastruktur, Verkehr, Gebäude, Energie, Landwirtschaft, Flora und Fauna betrachtet, und auf ihre Wirksamkeit für die CO2-Neutralität geprüft werden. Dazu möchte die Fraktion die Bürger, Vereine, Gewerbe, Landwirte und Kommunalverwaltung mit ins Boot holen. Es sei ein „Gesamtkonzept zu entwickeln, das alle Bereiche und Projekte betrachtet und deren Auswirkungen auf Umwelt- und Klimaschutz in erster Priorität prüft“, heißt es in der Antragsbegründung der SPD.
Ähnlicher Antrag bereits 2011
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Reimund Strauch erinnerte an einen Antrag, den die Fraktion bereits vor acht Jahren in der Gemeindevertretung gestellt hatte, der aber in den Fachausschüssen hätte beraten werden sollen, dann jedoch wohl „untergegangen“ sei. In diesem Antrag vom September 2011 forderte die SPD: „Die Gemeindevertretung möge beschließen, mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln eine Energiekonzeption (Klimakonzeption) erstellen zu lassen.“
Das Thema sei in Einhausen also nicht neu, so Strauch. Jetzt möchte die SPD das Thema erneut aufgreifen, um „klare verbindliche Ziele zu setzen“. Die Kommune solle diesbezüglich als Vorbild fungieren, so Reimund Strauch.
An die eigene Nase fassen
Florian Schumacher (CDU) ist Vorsitzender des Bauausschusses und findet das Thema wichtig, aber auch paradox: „Klimaschutz hin oder her, die Entwicklung ist eine andere. Der geplante Flächenverbrauch in der Region zeigt ein Bild fernab von einer Klimaschutzkommune.“ In seinem Statement bezieht Schumacher sich auf das Regionale Entwicklungskonzept Südhessen, das vom Regierungspräsidium Darmstadt in Auftrag gegeben wurde und das im Juli dieses Jahres erschien. In diesem Konzept geht es auch um den geplanten Flächenverbrauch im Kreis Bergstraße.
„Die Frage ist doch: Wie lange wollen wir noch so weitermachen?“, sagt Schumacher. „Eigentlich müssen wir uns selbst an die Nase packen“, fährt er fort.
Fraktionen sind sich einig
Nicht nur die CDU-Fraktion, auch die Einhäuser Grünen finden die Idee der SPD gut und möchten klare Ziele für den Klimaschutz in Einhausen definieren. Sie sehen aber ein Problem: „Wir sind von den Rahmenbedingungen abhängig“, sagt Birgit Schleep, sagt die Gemeindevertreterin der Grünen. Aus den Reihen der Fraktion kam der Vorschlag, Einhausen zur nachhaltigsten Kommune im Kreis Bergstraße zu entwickeln.
Einig waren sich alle Fraktionen der Einhäuser Gemeindevertretung: Es muss noch mehr in Sachen Nachhaltigkeit in Einhausen getan werden. Der Antrag der SPD wurde deshalb einstimmig in den Bau-, Umwelt- und Gemeindeentwicklungsausschuss überwiesen und wird dort weiter diskutiert.
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