Lorsch. Vier Dinge sind wichtig im Leben des gebürtigen Lorschers Arthur Denefleh, der jetzt seinen 80. Geburtstag feiern konnte. Sein Beruf, seine Familie, der Fußball und nicht zuletzt die Hühnerzucht.
Vier Buben der Familie Denefleh haben einst in der Waldstraße das Licht der Welt erblickt. Der Älteste ist im Krieg gefallen, einer ist später verstorben, zwei Brüder leben noch. Einer davon ist Arthur Denefleh. Er hat bei Jakob Geffert von 1949 an den Beruf eines Tünchers und Lackierers gelernt. "Dann bin ich aber als Gipser zu einer Firma in Viernheim gegangen. Da haben wir mehr Geld verdient", kommentierte der Jubilar seine berufliche Laufbahn.
40 Jahre hat er im Baugewerbe gearbeitet. 1992 ist er aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand gegangen.
Arthur Denefleh lernte in Viernheim seine spätere Ehefrau Ingrid Glaab kennen. Die Hochzeit war 1962. Die Ehefrau ist im Jahr 2004 nach langer Krankheit gestorben.
Arthur Denefleh hat zwei Töchter und freut sich über drei Enkel. Die Familie wohnte zunächst in Viernheim. 1967 hat Arthur Denefleh in der Brüder-Grimm-Straße ein Haus gebaut. Das Grundstück gehörte der Stadt, bei der Verlosung war es ihm zugefallen.
Liebe zu den "Italienern"
Soweit die Familie. Fußball spielte Arthur Denefleh von seinem 25. bis zum 35. Lebensjahr bei der Lorscher Turnvereinigung Tvgg. "Er hat auf Linksaußen gespielt. Da hat sein Herz dran gehangen", erklärte der Schwiegersohn.
Die vierte und sehr wichtige Sache war die Hühnerzucht. Schon in jungen Jahren ist Arthur Denefleh Mitglied im Lorscher Rassegeflügelzuchtverein geworden. Seine Liebe galt den "Italienern". Vor allem die schwarzen Zwerg-Italiener hatten es ihm angetan. Eine kurze Zeit züchtete der Jubilar auch einmal Tauben.
Gelernt hat er von dem damaligen Vorsitzenden Adam Volk. Der junge Züchter kreuzte mehrere Rassen und es zeigten sich schnell Erfolge. Bei der ersten öffentlichen Ausstellung in Michelstadt-Steinbach errang er 1971 sein erstes "Band". Bänder sind bei den Züchtern wertvolle Preise.
Daneben gibt es Urkunden, Pokale, Plaketten. Bis zum Jahr 2014 hat Arthur Denefleh gezüchtet und seine Tiere ausgestellt. Er gewann unzählige Preise seines Vereins, schmückte sich im Laufe der Jahre mit Titeln wie Kreismeister, Hessenmeister, Deutscher Meister und Europameister.
Gold-Ring und Europameister
Den Titel eines Europameisters holt er sich in Wels, Österreich. Dorthin war er mit Philipp Volk gereist, der sich den Titel mit der Rasse "Brahmanen" sicherte. Er war Meister in Bayern, in Baden und er war Süddeutscher Meister. Er stellte x-mal in Hannover und Nürnberg (Nationalschau) aus, gewann Siegerbänder.
Den goldenen Sieger-Ring gewann Arthur Denefleh in Hannover. Es war neben den seltenen Bändern einer der wichtigsten Preise im Leben des wohl erfolgreichsten Lorscher Züchters. Die Wände in seinem Haus sind gepflastert mit Bändern, Ehren-Urkunden, Ehrentellern und in Vitrinen sammeln sich Pokale, Zinnteller und Plaketten. Sie alle zeugen von den vielfältigen Preisen, die Denefleh gewonnen hat.
Hobby musste finanziert werden
Die Zucht war nicht billig doch durch den Verkauf von erfolgreichen Tieren und auch von Eiern konnte das Hobby finanziert werden. Aus dem Lorscher Rassegeflügelverein ist Arthur Denefleh jetzt ausgetreten. Er hat mit der Zucht aufgehört und seine Tiere verkauft und verschenkt. In einigen anderen Geflügelvereinen ist der Jubilar noch Mitglied.
Seinen Haushalt führt er alleine. Eine Tochter wohnt mit Familie noch im Haus. Über das tägliche Geschehen informiert er sich im Bergsträßer Anzeiger, den er seit vielen Jahren abonniert hat. ml
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