Heute präsentieren wir zum letzten Mal des (Sommer-) Rätsels Lösung: 20 Fragen rund um Lorsch mit den richtigen Antworten – und ein paar Erläuterungen.
Richtige Ur-Lorscher, also in Lorsch Gebürtige, gibt es nur noch wenige. Hausgeburten sind extrem selten. Das war früher anders. Eine Lorscher Hebamme hat in den 1930er bis 1960er Jahren gut 5200 Babys auf die Welt geholfen. Wie hieß sie?
b) Es war Katharina Hartnagel. Die „Ammebäs“, wie sie in Lorsch genannt wurde, war jahrzehntelang zu jeder Tages- und Nachtzeit immer zur Stelle, wenn es um eine Niederkunft ging. Mit dem Fahrrad oder der Vespa war Hartnagel, selbst Mutter dreier Kinder, unterwegs und oft in Eile, um Müttern und Kindern beizustehen. Der fleißigen und resoluten Hebamme zu Ehren, die halb Lorsch auf die Welt geholfen hat, soll es in Kürze einen Katharina-Hartnagel-Platz geben. Das hat die Stadtverordnetenversammlung beschlossen.
Eines der beliebten City-Radrennen direkt nach der Tour de France (TdF) fand von 2005 bis ‘07 in Lorsch statt. Bei der letzten Auflage auf dem 900 Meter langen Rundkurs gewann ein Profi, der gerade einen Tag lang bei der TdF das Gelbe Trikot getragen hatte, wie hieß der Sieger bei diesem Grand Prix?
c) Linus Gerdemann, der sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen an der Spitze mit dem Deutschen Meister Fabian Wegmann lieferte. Aufgrund der belastenden Doping-Thematik säumten „nur“ noch 12 000 statt der üblichen 20 000 bis 25 000 Zuschauer den Innenstadtkurs.
Der Lorscher Bürgermeister und seine Verwaltung arbeiten nicht im Rathaus, sondern im Stadthaus. Auch zuvor hatte dieses Gebäude lange eine wichtige Funktion. Genutzt wurde es als ...
c) Amtsgericht. In dem markanten Backsteingebäude am Kaiser-Wilhelm-Platz, das 1879 für die Gerichtsbarkeit errichtet wurde, erinnert noch der „Schöffensaal“ an die frühere Nutzung. Das einstige Lorscher Gefängnis lag früher nur einen Katzensprung von Gericht und Polizeistation entfernt, in der Johannisstraße. Seit 1979 nutzt die Lorscher Verwaltung das Stadthaus als Rathaus. Damals fanden alle Dienststellen in dem Gebäude Platz. Der schmucke Schöffensaal ist heutzutage ein Trauzimmer und wird auch gern für andere festliche Anlässe genutzt.
In Lorsch gibt es zwar acht Kindergärten, aber nur eine einzige Grundschule. Am Wingertsberg werden viele Schüler unterrichtet. Die Zahl der Erst- bis Viertklässler beträgt ...
c) Die Zahl schwankt von Jahr zu Jahr, seit langer Zeit schon aber sind es stets mehr als 500 Erst- bis Viertklässler. Sechszügigkeit in allen Jahrgängen ist schon länger üblich, auch im kommenden Schuljahr sollen wieder sechs erste Klassen eingeschult werden.
Einige berühmte Dokumente tragen den Zusatz Lorsch im Namen. Das Lorscher Arzneibuch, das Lorscher Evangeliar, der Lorscher Bienensegen zum Beispiel. Was versteht man unter dem Lorscher Codex?
c) Eine Art Grundbuch. Der Lorscher Codex aus dem 12. Jahrhundert enthält mehr als 3000 Abschriften von Urkunden. Dokumentiert sind darin die Besitztümer des Klosters Lorsch und die Rechte der Abtei daran. Der Lorscher Codex, er enthält auch die Ersterwähnung von über tausend Gemeinden und wird deshalb als eine Art Grundbuch bezeichnet.
Wo befand sich bis zur Zerstörung in der Reichspogromnacht 1938 die Lorscher Synagoge?
b) In der Bahnhofstraße, und zwar an der heutigen Hausnummer 10. 1884 wurde die Steinsynagoge gebaut. Später waren dort ein Drogeriemarkt, anschließend auch ein Fitnessstudio zu finden. Eine Tafel erinnert an den Standort der Synagoge. Die Verlegung von Stolpersteinen erinnert an die Vertreibung der Juden aus Lorsch in der NS-Zeit. Bereits mehr als 40 Gedenksteine wurden in Lorsch verlegt, zudem hat der Heimat- und Kulturverein dafür gesorgt, dass Kontakte zu den Nachfahren der Vertriebenen aufgenommen wurden. Mehrere Angehörige haben auch an den Stolperstein-Verlegungen teilgenommen.
Lorsch hat schon viele berühmte Besucher gesehen: Könige und Päpste, Politiker wie Konrad Adenauer und Helmut Kohl. Sportstars wie Sebastian Vettel und Oliver Kahn kehrten in Lorsch ein. Ein sportliches Anliegen führte vor einigen Jahren auch einen Monarchen mit verwandtschaftlichen Beziehungen zur Bergstraße nach Lorsch. Es war ...
b) Fürst Albert von Monaco. Der Monegasse kam auf Einladung des Lorscher Sportpublizisten Karl-Heinz Huba, der viele internationale Kontakte pflegte und kurz vor der Jahrtausendwende den Olympischen Club Starkenburg (OCS) an der Bergstraße gründete. Dieser stand unter der Schirmherrschaft des damaligen Prinzen Albert von Monaco. Dessen Urgroßmutter, Grace Kellys Oma, wurde in Heppenheim geboren.
Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen im Waldschwimmbad wurden in diesem Sommer unter anderem neue Umkleiden installiert. Zuvor hatten alle Kabinen eine einheitliche Farbe, nun haben die neuen Umkleiden im Damen-Bereich eine andere Farbe. Sie sind ...
c) blau. Ihre Zahl wurde zudem vergrößert. Der Umkleidebereich für die Herren wurde noch nicht erneuert. Das könnte im Zuge der weiteren Sanierungsarbeiten geschehen. Als wichtigste Maßnahme steht allerdings zunächst die Sanierung der Filteranlage auf dem Programm, die ursprünglich bereits in diesem Jahr installiert werden sollte.
Lorsch ist eine Fastnachtshochburg. Es gibt reichlich Möglichkeiten, die Fünfte Jahreszeit zu feiern. Es gibt drei Fastnachtsvereine und an Fastnachtsdienstag treffen sich Tausende Narren zum großen Umzug in Lorsch. Wie heißt der Fastnachts-Schlachtruf?
c) Laurissa Helau. Er erklingt bei den Prunksitzungen der Vereine ebenso wie bei den Kindersitzungen, bei der Rathauserstürmung oder dem großen Umzug am Fastnachtsdienstag mit jeweils rund 100 Nummern, der tausende Narren zum Feiern auf die Lorscher Straßen lockt.
Zum Klosterjubiläum 1250 Jahre Lorsch wurde 2014 eine Lorscher Hymne komponiert. Den Text verfassten Lorscher, der Komponist dagegen, in seinem Heimatland ein berühmter Musiker, stammt aus ...
a) Armenien. Robert Amirkhanyan heißt der Künstler, der in Eriwan geboren wurde und Lorsch die Hymne schenkte, die vor der Königshalle mit ihm persönlich am Klavier und begleitet von einem großen Chor aus 150 Lorscher Sängern uraufgeführt wurde. Freundschaftliche Beziehungen werden unter anderem über Ernst-Ludwig Drayß und den Förderverein „Noah“ gepflegt. Der Text für die Hymne, der die Besonderheiten der Klosterstadt „im Land der Nibelungen“ beschreibt, stammt von den Lorschern Elmar und Ursula Ullrich.
Im Lorscher Wald erinnert noch heute ein Steinkreuz an eine bekannte Lorscher Persönlichkeit, die dort vor genau 220 Jahren zu Tode kam. Was war damals geschehen?
c) Im Jahr 1802 starb auf tragische Weise der Oberforstmeister Friedrich Carl Freiherr von Hausen. Das Hausen-Kreuz im Lorscher Wald erinnert am Tatort an ihn. Der Mainzer Oberforstmeister, der in Lorsch wohnte, wurde am Himmelfahrtstag abends von Wilderern angeschossen. Zwei Kugeln verletzten ihn so schwer, dass er seinen Verletzungen erlag.
Das Lorscher Kloster ist Welterbestätte, das Lorscher Arzneibuch wurde Jahre später in das Weltdokumentenerbe aufgenommen. Auch um einen dritten Titel hat sich Lorsch beworben – erhielt aber nicht den Zuschlag. Man wollte in die Unesco-Liste der Immateriellen Kulturgüter aufgenommen werden. Womit?
c) Mit dem Tabakanbau. Der Titel würde mithelfen, das Wissen um den Tabakanbau und die Tabakverarbeitung zu bewahren und zu schützen, waren die Antragsteller überzeugt, zu denen neben Lorsch noch vier weitere Kommunen zählten. Enttäuscht reagierte man in Lorsch auf die Absage. Denn einen Etappensieg auf dem Weg zum Titel, mit dem man nicht fürs Rauchen, sondern für die wirtschaftlich und kulturell prägende Tradition rund um den Tabak aufmerksam machen wollte, hatte man durchaus feiern können. Vom hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst war die gemeinsame Initiative bereits in die Kultusministerkonferenz weitergeleitet worden. In Lorsch hält ein erfolgreiches Bürgerprojekt die jahrhundertelange Tradition um Tabakanbau und Tabakverarbeitung lebendig. Die Zigarre „Lorsa Brasil“ ist bei vielen Bergsträßern beliebt.
In Lorsch gibt es ein reiches und vielseitiges Vereinsleben. Der älteste heute noch aktive Verein widmet sich ...
a) dem Gesang. Der Lorscher Liederkranz wurde im Jahr 1852 gegründet, wie damals üblich als reiner Männerchor. Ein Frauenchor und ein junger Chor kamen später hinzu. Der Liederkranz hat im Laufe der Jahre zahlreiche Wettbewerbe gewonnen und unzählige Lorscher Veranstaltungen bereichert.
In der Corona-Krise fielen auch in Lorsch die meisten Stadtfeste aus. Die Zukunft eines großen Festes stand allerdings zuvor schon auf der Kippe. Es wurde darüber diskutiert, es abzuschaffen. Auf welche Veranstaltung sollte verzichtet werden?
a) Auf das Johannisfest. Der Magistrat mit Bürgermeister Christian Schönung an der Spitze hatte das 2019 vorgeschlagen. Mit dem Verzicht auf das Fest könnten sich Ertragsausfälle kompensieren lassen, hieß es. Das Johannisfest kam auf die Streichliste, weil die Kosten für die Kirmes im Vergleich zu den anderen Stadtfesten hoch waren, die Besucherzahlen aber rückläufig. Die Idee, für den Haushaltsausgleich das Traditionsfest zu opfern, fand aber keine Mehrheit. Beschlossen wurde schließlich, dass das Johannisfest bestehen, aber mit neuer Konzeption gefeiert werden soll. 2021 fand das erste neue Johannisfest statt. Es kam gut an. Verzichtet wird bei dem Sommerfest jetzt unter anderem auf das früher übliche Festzelt.
Die Königshalle kennt jeder – von außen jedenfalls. Was ist im Inneren, im Obergeschoss des Gebäudes zu sehen, das üblicherweise nur im Rahmen von Führungen zugänglich ist?
b) Wandmalereien. Zu welchem Zweck die Torhalle einst um das Jahr 900 herum errichtet wurde, ist noch immer nicht eindeutig geklärt. Als eine Art Triumphbogen, als Gerichtsstätte, als Bibliothek könnte sie genutzt worden sein. Im Obergeschoss ist figürliche Wandmalerei zu sehen, die über viele Jahre aufwändig restauriert wurde.
Fast alles wird teurer. Das ist in Lorsch nicht anders als anderswo. Manches ist allerdings, zumindest derzeit noch, kreisweit konkurrenzlos günstig in Lorsch. Dazu gehört ...
b) der Wasserpreis. In Lorsch wird Verbrauchern derzeit 91 Cent pro Kubikmeter berechnet. Dieser Wasserpreis sei der niedrigste Bezugspreis in der Umgebung, heißt es aus dem Stadthaus mit Verweis auf zahlreiche Kommunen im Kreis, in denen Bürger nirgendwo unter einem Euro pro Kubikmeter bleiben. Ob sich die Lorscher auch künftig über den Preis freuen werden, ist aber ungewiss.
Eine mögliche Veränderung nach oben wurde bei den letztjährigen Haushaltsberatungen bereits nicht ausgeschlossen. Die Abwassergebühr wurde zudem bereits in der Vergangenheit kräftig erhöht und Lorscher liegen dabei mit 3,98 Euro pro Kubikmeter in der teuren Spitzengruppe weit vorn.
In Lorsch gibt es mit der Schön-Klinik ein sehr renommiertes Fachkrankenhaus. In Kürze soll es, um die medizinische Versorgung vor allem mit Hausärzten zu sichern, auch ein „Ärztehaus“ geben. Wo soll es gebaut werden?
b) In der Stift-/Schulstraße. Das ehemalige Feuerwehrgelände wird von vielen Lorschern als idealer Standort angesehen, weil er zentral liegt. Ein Ärztehaus dort würde nicht nur die medizinische Versorgung sichern, sondern auch als Frequenzbringer für die Innenstadt fungieren, so die Hoffnung.
Für den TTC 2010 schlägt in der anstehenden Spielzeit erstmals ein Damenteam im Tischtennis-Punktspielbetrieb auf, doch wann geschah dies zuletzt zuvor in einem anderen Lorscher Club?
a) Ein Lorscher Tischtennis-Damenteam schlug zuletzt in der Saison 1981/82 für den SC Olympia auf. Aus der TT-Abteilung des SCO ging 1994 der TTV Topspin hervor, von dem sich wiederum einige Aktive trennten, um im Jahr 2010 den TTC zu gründen.
Einen prächtigen Zunftbaum hat der Lorscher Gewerbeverein zu seinem 100-jährigen Bestehen am Alten Rathaus aufgestellt. Die Zeichen zeigen Symbole – meist typische Werkzeuge – für die jeweiligen Handwerkskünste. Welches Zunftzeichen hat der Lorscher Baum nicht?
c) Eine Brille und ein Fernrohr, ein Zunftzeichen, das die Augenoptiker symbolisiert. Insgesamt enthält der Lorscher Zunftbaum derzeit 21 Zeichen. Der Gewerbeverein feiert im Herbst sein 125-jähriges Bestehen.
Oliver Maiberger, der in den USA studierte, dort in einem College-Team spielte und sogar an eine Tennis-Profilaufbahn dachte, war maßgeblich daran beteiligt, dass die Herren des TCO Lorsch Anfang dieses Jahrtausends viele Spielzeiten in der Tennis-Hessenliga aufschlugen. Aber welche sportliche Herausforderung meisterte er in 2014 als 36-Jähriger?
b) Oliver Maiberger meisterte den Ironman-Triathlon in Frankfurt - und dies, obwohl er sich während seiner erfolgreichen Tenniskarriere „keinen Sport ohne Ball“ vorstellen konnte.
Das BA-Sommerrätsel – Die Spielregeln
Das BA-Sommerrätsel, das heute endet, bestand pro Folge aus 20 Fragen mit jeweils drei Antwortmöglichkeiten.
In jeder Folge wurde ein anderes der sieben Lokalressorts aus dem Kernverbreitungsgebiet des Bergsträßer Anzeigers abgedeckt – also Bensheim, Heppenheim, Zwingenberg, Lorsch, Einhausen, Lautertal und Lindenfels.
Jeweils samstags haben wir die richtigen Antworten zu den 20 Fragen veröffentlicht, die am Mittwoch zuvor gestellt worden waren.
Bei jeder Folge unseres Sommerrätsels wurde ein Buchstabe veröffentlicht. Aus den 14 Buchstaben aller Rätselfolgen entsteht ein Lösungswort. Das senden Sie mit dem Teilnahmecoupon, der in der heutigen Ausgabe auf Seite 14 veröffentlicht wird, auf dem Postweg an das BA-Medienhaus (Rodensteinstraße 6) in 64625 Bensheim, oder online an den BA unter: www.bergstraesser-anzeiger.de/sommergewinnspiel.
Zu gewinnen gibt es drei Geschenkkörbe im Wert von je 100 Euro aus dem Regionalregal des BA.
Der Buchstabe, der für das Lösungswort benötigt wird, ist heute das S.
Alle bisher erschienenen Folgen lesen Sie auf www.bergstraesser-anzeiger.de/sommerraetsel.
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