Lorsch. Die Weihnachtsfeiertage sind vorbei. Die Weihnachtszeit im christlichen Verständnis ist zwar noch nicht zu Ende. Aus dem öffentlichen Raum werden die Christbäume und die Weihnachtsdekorationen aber in Kürze wieder verschwinden. Auch in Lorsch wird man sich nur noch in dieser Woche an den zahlreichen kleinen Weihnachtsbäumen erfreuen können, die von rund 60 Vereinen nach ihren individuellen Vorstellungen dekoriert wurden.
Tanne mit Tabakblättern
Einige sind inzwischen leider schon vor der Zeit abgeschmückt worden. Denn bis zum 6. Januar (Samstag) soll man die zum Teil sehr originell verzierten Tannen bewundern können. Wo sonst kann man einen Weihnachtsbaum sehen, in dessen Zweigen kleine Kühe aus Holz oder Bilder von Rindern hängen? Der Verein für große Pflanzenfresser macht auf diese Weise auf seine Rückzuchts- und Beweidungsprojekte aufmerksam. Nur ein paar Schritte weiter trägt eine Tanne Tabakblätter und kleine Zigarrenkistchen – so wird für das Lorscher Tabakprojekt geworben, das jetzt zehn Jahre alt ist.
An einem weiteren Baum des Heimat- und Kulturvereins zu diesem Thema stecken in Kerzenhaltern sogar einige der Lorscher Zigarren.
Auf insgesamt drei Plätze im Stadtgebiet wurden die Bäumchen diesmal verteilt. Vor dem Stadthaus steht eine große Gruppe, am Lorbacher Haus haben die Lorscher Kindergärten ihre Schmuckstücke aufgestellt und diesmal führt auch eine Baumreihe mit 24 Exemplaren vom Benediktinerplatz die Nibelungenstraße entlang bis fast zum Karolingerplatz. Seit die Weihnachtsbaum-Allee vom Lorscher Kulturamt erfunden wurde – eine Idee, geboren in der Corona-Krise –, ist sie jedes Jahr ein Hingucker und ein beliebtes Ziel für einen Spaziergang in der Stadt.
Der Tennisclub Olympia hat erneut einen Schläger zur Baumspitze umfunktioniert, ähnlich haben es die Tvgg-Fußballer gemacht, die einen Ball in ihre Baumkrone gesetzt haben. Die Judoka haben blaue, gelbe und weiße Judogürtel geflochten und als Baumschmuck verwendet. Der ADFC hat Anhänger, die Mini-Fahrräder und Rücklichter zeigen, als Deko-Artikel genutzt, beim Reitverein findet man gebastelte Pferde, beim Vogelschutzverein ist Platz für Vögel. Der Obst- und Gartenbauverein hat echte Walnüsse und Äpfel in die Tanne gehängt.
Kinder der Wingertsbergschule haben sich ebenso ans Werk gemacht wie die Behindertenhilfe. Gesangvereine zeigen Notenschlüssel im Geäst, der Förderverein fürs Theater hat ein Programmheft am Baum angebracht, die Feuerwehr bebildert einen ihrer Bäume mit Fotos des Familienabends.
Endgültig vorbei ist die Weihnachtszeit seit alters her am 2. Februar. An diesem Datum, Mariä Lichtmess, werden dann auch die letzten Christbäume in den Kirchen abgebaut. Unter anderem in der Lorscher katholischen Kirche St. Nazarius kann man auch nach dem Dreikönigstag noch die prächtige Krippe bewundern. Wer öfter vorbeikommt, wird beobachtet haben, dass Bewegung in der Landschaft ist, die vielen Krippenfiguren nicht immer gleich präsentiert werden.
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