Reichenbach. Andrea El Abed ist seit fast fünf Jahren als Psychosoziale Fachkraft auf dem Land - kurz Paula – in neun Kommunen des Kreises Bergstraße tätig. Unter anderem in Lautertal. Dort war sie auf Einladung von Daniela Jahn, Organisatorin und Köchin des Mittwochs-Mittagstisches der evangelischen Kirchengemeinde Reichenbach, zu Gast, um sich vorzustellen.
Zur Unterstützung ihres Vortrags hatte sie Marcel Anke mitgebracht, der sich seit Mitte August in der Einarbeitungsphase als weitere Paula befindet und künftig zum Team der dann insgesamt fünf in den Odenwald- und Ried-Gemeinden tätigen Paulas gehören soll.
„In den Odenwald-Gemeinden des Kreises Bergstraße gibt es die Paulas schon seit Ende 2018“, erläuterte sie. Die Mitarbeiter gehören dem Fachbereich Gesundheitsversorgung an, der dem Kreisgesundheitsamt angegliedert ist. Gefördert werden die Fachkräfte durch das hessische Familienministerium, unterstützt durch den Kreis Bergstraße und das Netzwerk Ortsnahe Versorgung Odenwald (Novo).
„Unsere Zielgruppe sind Menschen über 65 Jahre ohne Pflegegrad, deren Angehörige – aber auch Personen aus deren sozialem Umfeld – sich hilfesuchend an uns wenden. Das Alter 65 ist aber nicht in Stein gemeißelt. Wir versuchen immer zu helfen. Um tätig werden zu können, ist aber immer das Einverständnis des Betroffenen erforderlich“, erklärte El Abed.
„Wir machen ein unabhängiges, neutrales und kostenloses Hilfsangebot“, ergänzte Marcel Anke. „Die Paula ist dabei die Schnittstelle zwischen den verschiedenen Versorgungsangeboten. Wir machen aber nur Vorschläge. Die Entscheidung, diese Vorschläge umzusetzen, liegt immer bei dem Betroffenen.“
Gelegenheiten, um mit der Paula zu sprechen, gibt es viele. Bestenfalls ist das ein Hausbesuch, der viel Zeit bietet, auf die Fragen und Bedürfnisse des Betroffenen einzugehen, wie Andrea El Abed weiß. Aber auch ein Gespräch am Stützpunkt in Rimbach in der Rathausstraße 1 (immer mittwochs in der Zeit von 9 bis 11 Uhr) oder in der Zweigstellensprechstunde sei möglich. Allerdings bestehe hier weniger Zeit für ein ausführliches Gespräch.
Einmal im Vierteljahr gibt es eine Sprechstunde in Reichenbach
Etwa vierteljährlich gebe es diese Sprechstunde, die auch in dieser Zeitung bekannt gemacht wird, in den Gemeinden. In Lautertal ist sie in der Regel im Rathaus in Reichenbach. In der Folge eines Sprechstunden-Besuchs sei immer ein weiterer Kontakt möglich.
Darüber hinaus gebe es strukturelle Angebote. Beispielhaft nennen El Abend und Anke die Angebote unter dem Titel „Senioren im Straßenverkehr“. Es gibt eine Informationsveranstaltung des Diabetiker-Selbsthilfevereins, ein Rollator-Training und die Gesundheitsmesse in Lindenfels. Hinzu kommen ein Sturzpräventionskurs in Birkenau und ein Vortrag über Nahrungsergänzungsmittel in Rimbach.
Ziel einer individuellen Beratung sei es, dass Senioren in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung bleiben könnten. Ressourcen und die Gesundheitskompetenz sollten gefördert, aber auch Versorgungslücken aufgedeckt werden. „Wir wollen durch passgenaue Angebote und den Verweis auf Dienstleistende sicherstellen, dass es erst gar nicht zum schlechtesten Fall kommt.“ Als Beispiel nennt Andrea El Abed den Reha-Sport, Vereinsangebote und den Hausnotruf. „Auch geben wir Hinweise zu Möglichkeiten der sozialen Teilhabe und zum Umgang mit digitalen Angeboten“, beschreibt sie das umfangreiche Beratungsangebot der Paulas.
Um Fragen zu beantworten, mischten sich die beiden Fachkräfte im Anschluss zu persönlichen Gesprächen unter die Zuhörer. Andrea El Abed ist unter Tel.: 06253 / 80953 erreichbar. Dort kann man auch eine Nachricht hinterlassen, ebenso mit einer E-Mail an paula-novo@kreis-bergstrasse.de.
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