50 Jahre Verschönerungsverein Reichenbach

Verschönerungsverein Reichenbach ermöglicht seit 50 Jahren besondere Projekte

Zusammenarbeit mit anderen Gruppen ermöglichte besondere Projekte

Von 
Walter Koepff
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Reichenbach. In seiner 50-jährigen Geschichte arbeitete der Verschönerungsverein Reichenbach (VVR) immer wieder mit anderen Gruppierungen zusammen. So wurde bereits zwei Jahre nach der Gründung 1974 in einer gemeinschaftlichen Aktion von VVR und Vogelschutzgruppe Reichenbach der heutige Europapark an der Ecke „Auf der Steinaue/Nibelungenstraße“ angelegt. Zuletzt renovierten die Reichenbacher Vogelschützer, VVR und der Knodener Ortsbeirat 2022 gemeinsam den Knodener Kirchpfad. Heute sind die Vogelschützer wie auch der SSV Reichenbach Mitglied im VVR.

Im Jahre 1987 wurde die ein Jahr zuvor gegründete Brauchtumsgruppe in den Verschönerungsverein aufgenommen. Sie repräsentiert den Verein bei vielen Veranstaltungen weit über Reichenbach hinaus, etwa bei verschiedenen Kerweumzügen, den Festzügen zum Burgfest in Lindenfels oder auch beim Hessentag in Lorsch 1991, wo es die „Reichenbacher Spinnstub“ im Festzug sogar bildlich in eine deutschlandweite Zeitung schaffte. Aktiv dabei waren unter anderem Liesel Essinger, Ria Jöckel, Wilfriede Streck, Margarete Streck, Inge Meier, Mathilde Pfarr und Paula Fassinger. Später übernahm Irene Gorka die Gruppe, mit der sie zahllose erfolgreiche Aktivitäten unternahm. Heute leitet Petra Baumbach die Brauchtumsgruppe.

Angeboten werden vom VVR immer wieder Aktionen zu den Ferienspielen, geführte Themenwanderungen, Vorträge nicht nur zu historischen Ereignissen im Dorf oder aus der weiten Welt, sondern auch zu Themen wie Energiepass oder „Enkeltrick“. Veranstaltungen in Odenwälder Mundart oder Trachtentanz gehören ebenfalls zum Programm. Die Brauchtumsgruppe trägt immer wieder zum Unterhaltungsprogramm in verschiedenen Altersheimen oder Seniorentreffen bei. Mit dabei ist die Gruppe bei dem „lebendigen Adventskalender“ in Reichenbach.

Mit über 600 Mitgliedern einer der größten Vereine Reichenbachs

Der Verschönerungsverein hat mehrfach bauliche Maßnahmen im Ort übernommen, um sie möglichst kostengünstig für die Gemeinde zu realisieren. Dazu gehören unter anderem die Renovierung der Leichenhalle auf dem Friedhof, die Buchenhecke an der Friedhofsmauer, der Treppenaufgang zur Kirche oder Sanierungen am alten Rathaus einschließlich der Drachenlampe. Ein finanzieller Gewaltakt und eine großartige Leistung war die Schaffung des neuen Brunnens für den Reichenbacher Marktplatz. Weitere Maßnahmen betrafen Kinderspielplätze, den Schulhof der Felsenmeerschule, den Generationenplatz im Höllacker, Rundwanderwege, Senioren- und Familienwanderweg und den „Weg der Stille“, um nur einige zu nennen.

Nach langer Vorarbeit gelang es jetzt, die Idee aus der Gründungszeit des VVR – einen etwa 40 Kilometer langen Rundwanderweg um ganz Lautertal – zu schaffen. Rund 180 vom VVR aufgestellte, von Privatleuten oder Unternehmen gespendete Bänke laden in und um Reichenbach zum Ausruhen ein. Ferner wurden neben über 50 000 Blumenzwiebeln zahlreiche Blumen, Büsche und Bäume entweder gestiftet oder an Bürger vermittelt.

Regelmäßig gepflegt werden verschiedene Anlagen wie zum Beispiel um die Verschwisterungslinde auf dem Marktplatz oder die Beete am neuen und alten Rathaus. Geschaffen oder aufgemöbelt wurden verschiedene Brunnenanlagen im Ort. Historische Ruheplätze rund um Reichenbach erfuhren eine Überarbeitung und steinerne Hinweise zeigen den Weg zu ihnen. An den Ortseingängen wird mit großen Bildtafeln des VVR für das Felsenmeer geworben. Häufig tritt der Verein als Mitorganisator von Großveranstaltungen auf wie bei Verschwisterungsfeiern der Gemeinde, Tanzturnieren, Theater- oder Mundartabenden. Vieles ist nur möglich durch das große Engagement der Mitglieder. Aber auch Nichtmitglieder leisten regelmäßig Unterstützung. Zuwendungen aus der Geschäftswelt waren wiederholt eine große Hilfe.

Mit verschiedenen Veröffentlichungen – zum Beispiel der bis jetzt über 400 „Online-Briefe“, dem Heft „Unser Wasser – Geschichte und Geschichten über die Reichenbacher Quellen, Brunnen oder Wasserwerke“ oder dem Bildband zum 1000-jährigen Bestehen Reichenbachs, „Reichenbach 2012 – eine Momentaufnahme“ – dokumentiert der VVR die Ortsgeschichte.

Die unermüdliche Werbearbeit des Ehrenvorsitzenden Albrecht Kaffenberger hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Verschönerungsverein heute mit über 600 Mitgliedern zu den größten Vereinen Reichenbachs zählt. Kaffenberger war es auch, der 2004 eine Stiftung gründete, um den VVR finanziell auf sichere Füße zu stellen. Sie trägt heute die Bezeichnung „E. und C. Mößinger-Stiftung zur Dorfverschönerung Reichenbachs“. koe

Freier Autor Nach Anfängen bei der Schülerzeitung "Kurfürst" des Bensheimer Alten Kurfürstlichen Gymnasiums (AKG), Freier Mitarbeiter bei der Lindenfelser Wochenzeitung "Samstag", 1971 Wechsel zum Bergsträßer Anzeiger. Pressemäßig in Wort und Bild in Lautertal tätig.

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